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"Leider kann das menschliche Gehirn exponentielles Wachstum nicht intuitiv erfassen. In Ausnahmesituationen wie der Covid19-Pandemie führt dies zu katastrophalen Fehleinschätzungen von Entscheidungsträgern. Herkömmlichen Kosten-Nutzen-Abwägungen sind ungeeignet, um mit der Krise umzugehen. Sie kommen systematisch zu spät.
Diese Daten machen es wahrscheinlich, dass Europa von der Pandemie wesentlich stärker betroffen sein wird als China. Es könnte aber auch um Größenordnungen schlimmer werden, wenn nicht entschiedene Maßnahmen ergriffen werden.
Es macht fassungslos, mit welcher Nonchalance über die Infektion von 50 Millionen Deutschen bzw. 500 Millionen Europäern nachgedacht wird, wenn China unter Aufbietung aller seiner Möglichkeiten, und sicherlich nicht aus Spaß, den Ausbruch bei 80.000 Infizierten begrenzt hat - dazu später noch mehr.
Besonders kontraproduktiv waren dazu in den letzten Wochen die Risikoeinschätzungen des Robert-Koch-Instituts, die mit "gering", "gering bis mäßig", "mäßig" der Realität nur hinterhertrotteten. Dabei wäre eine angemessene Sensibilisierung der Bevölkerung das allerwichtigste Mittel, die Verbreitung zu bremsen - wie es Alexander Kekulé, übrigens ein wirklicher Epidemiologe, seit langem fordert.
Selbstverständlich ist es bei einer Tröpfcheninfektion hilfreich, Erreger mit einer Gesichtsmaske abzufangen - natürlich geht das nur teilweise, aber in Anbetracht des vernachlässigbaren Aufwands effektiv. Seit Wochen breiten offizielle Stellen die Schwächen dieser Methode aus, um ihr Totalversagen bei der Bevorratung zu kaschieren (hier ein Life Hack dazu). Händewaschen allein (so sinnvoll es ist) wird das Virus nicht stoppen, und ganz sicher nicht die Hoffnung auf den Frühling (es gibt keinerlei Evidenz dafür, dass sich der Virus in mildem Klima nicht ausbreitet).
Das Problem ist, dass sie vielen Menschen als übertrieben erscheinen, die eine vermeintlich rationale Kosten-Nutzen-Abwägung durchführen, die verheerende Folgen haben kann. Niemand hat das klarer ausgedrückt als Nassim Taleb, der Autor des Weltbestsellers Der schwarze Schwan. In speziellen Situationen wie der vorliegenden, in der mit kleiner Wahrscheinlichkeit ein sehr großer Schaden droht, muss man anfangs "übertrieben" reagieren. Das Individuum erleidet dabei einen kleinen Nachteil, der kurzfristig außer Verhältnis steht, aber einen immensen Schaden von der Gemeinschaft abwendet (der am Ende natürlich wieder jedes Individuum trifft)."
https://www.heise.de/tp/features/Cor...fqktgI23IB8FlE
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absolut deiner meinung.
es wird auch gerne darauf verwiesen, dass es gegen den frühling besser werden würde. aber die ausbreitung in südlicheren resp. tropischen länder zeigt, dass man sich vielleicht lieber nicht darauf verlassen sollte.
https://extranet.who.int/publicemergency
dazu kommt dann noch die allergiebedingte belastung der atemwege die heuschnupfen mit sich bringen wird - inkl. das zusätzliche risiko dass die symptome mit sich bringen werden.
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Der Vorzeige-Virologe Drosten sagt ab heute auch etwas anderes. Er rechnet mit starker Zunahme und absolut hohen Zahlen zwischen Juni-August. Hat wohl eine neue amerikanische Studie gegeben.
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absolut richtig zusammengefasst.
es geht hier nicht um jeden als Einzelnen, sondern um das Kollektiv und darum, dass medizinische Einrichtungen nicht zusammenbrechen um eine Versorgung der ernsthaft Kranken gewährleisten zu können.
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Wer denkt denn mit "Nonchalance über die Infektion von 50 Millionen Deutschen bzw. 500 Millionen Europäern nach"?? :eek:
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Ich sage ja auch: better safe than sorry. Bin auch im Umfeld nur belächelt worden und werde es teilweise noch. Ich kann darüber nur noch den Kopf schütteln und fahre mein Ding.
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Dass die Zahlen bei den Todesfällen in Italien höher liegen als erwartet, liegt daran, dass dort momentan sehr viele Verstorbene auf den Virus getestet werden, ganz gleich, ob sie vorher Symptome in die Richtung gezeigt haben, entsprechende Kontakte hatten etc. Das zeigt, dass die Dunkelziffer bei den Infektionen sehr hoch ist.
Während hierzulande noch nicht mal alle, die wegen entsprechender Symptome ärztlichen Rat suchen, getestet werden.
Die Verharmlosung in Richtung Grippe geht meines Erachtens vollends daneben. Die Grippe ist hierzulande schon seit Ewigkeiten bekannt, unser Immunsystem musste sich seit Generationen damit auseinandersetzen, es gibt Impfungen. Einzelne Mutationen sind schon gelegentlich eine Herausforderung. Auf einen bislang in unseren Breiten nicht heimischen Virus ist unser Immunsystem nicht gut vorbereitet. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass sich sehr viele Menschen damit infizieren, auch ohne es zu bemerken, und den Virus weitergeben, auch an solche, die dem Virus nicht viel entgegenzusetzen haben.
Ich finde den Blick auf die Wirtschaft nicht verkehrt, aber deshalb dürfen wir den Rest nicht aus den Augen verlieren.
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Die LITCologne wurde soeben abgesagt und NRW untersagt alle Veranstaltungen über 1000 Menschen in NRW, unbefristet. Schaue gerade die Pressekonferenz mit Laschet und Laumann.
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Ich hätte vorhin ausflippen können...
und bedauere inzwischen es nicht getan zu haben !
Mein Orthopäde hat 2 u nterteilte Bereiche, den ganz "normalen" und den Therapie Bereich . Als ich nun aus meiner Thedapie an der Anmeldung vorbei kam, machte dort gerade eine Patientin einen Aufstand weil sie bereits 2 Stunden im Wartezimmer saß und das obwohl sie sooo krank sei. Augenscheinlich war sie es tatsächlich, konnte kaum sprechen, hustete wie verrückt, konnte sich schlecht auf den Beinen halten und wirkte fiebrig.
Was mich nun so aufregt, ist zum einen die Tatsache das sie in dem Zustand in eine Orthopädische Praxis geht, zum anderen aber auch das man sie überhaupt in das Wartezimmer setzt. Vermutlich kann man sie nicht weg schicken, aber doch wenigstens separieren !
Diese Ignoranz auf beiden Seiten ist unmöglich !!!
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Unfassbar!!!! :eek: Mein Gott, wenn sie sich nicht fühlen, sollen sie doch mit dem Arsch im Bett bleiben! Und die Arztpraxis hätte da absolut handeln müssen!!!