Wie definierst du objektiv? Warum ist er objektiver als beispielsweise Virale oder Drosten?
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Er hat in vielen Punkten sicherlich Recht.
Das Virus wird nicht verschwinden und die Panik, sich über Gegenstände anzustecken habe ich schon länger abgelegt.
Aber Deutschland ist ja nicht das einzige Land, das mit Einschränkungen reagiert, da sind andere Länder noch viel restriktiver (Australien, Frankreich, Spanien z.B.).
Und mehr noch als die Sterblichkeitsrate fürchte ich die Langzeitfolgen.
Dazu hat Deutschland noch einen langen Weg zur Herdenimmunität vor sich, und wenn die Zahlen ähnlich wie in Brasilien und USA werden, dann sieht es hier aber ganz schnell ziemlich düster aus.
Das hat Drosten allerdings ganz anders dargestellt. Einer Metastudie zufolge (Auswertung internationaler Studien, Deutschland fiel allerdings raus) ist die Sterblichkeit z.B. in der Altersgruppe 65-74 2,2% was 30x soviel ist wie bei Influenza. Bei etwas jüngeren sind es noch ca. 10x soviel.
https://www.ndr.de/nachrichten/info/...avirus246.html
(am besten nach "Infektionssterblichkeit" suchrn)
Link zur Metastudie hier:
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundhe...orona2636.html
Dass wir in Deutschland möglicherweise darunterliegen, könnte gut auf den relativ zeitigen Lockdown zurückzuführen sein. Womit wir wieder beim Präventionsparadox wären ...
Richtig. Hat Streeck nicht berücksichtigt. Und von Herdenimmunität zu sprechen, wenn noch nicht einmal sicher ist, ob und wie lange man nach einer Erkrankung tatsächlich immun ist, finde ich ziemlich gewagt. Auch geht er nicht auf mögliche Spätfolgen ein.
Panik ist sicherlich nicht das Mittel der Stunde. Glück durch Ausblendung aber auch nicht.
Das Statement von Streeck ohne Berücksichtigung dieser Aspekte als "objektive Sicht der Dinge" zu bezeichnen ist schon recht mutig. Ersetze "objektiv" durch "entspricht meiner eigenen Meinung" trifft es da wohl eher.
So sucht sich jeder seinen passenden Virologen:cool:
Meine Wahl fällt auf Drosten
Ja, und was macht das mit der Prozentzahl für die Gesamtbevölkerung? Es gibt ja auch Altersgruppen in denen wenig oder gar nicht gestorben wird, die fließen da doch mit ein.
Mir wäre ein Virologe deutlich zu wenig. Ich finde Drosten sehr trocken-wissenschaftlich und Streeck dynamischer. Klar, findet man den einen der anderen Unterschied, dafür sind sie Wissenschaftlicher, aber so richtig weite Entfernuungen lese ich bei ihnen egentlch nicht. Ich sehe bei Streeck auch keine Ausblendung, sondern nur den Vorschlag über andere Vorgehensweisen nachzudenken. Wenn ich ehrlich bin, erwarte ich genau das von der Wissenschaft und auch vom Staat. Alles andere wäre Starrheit, die niemandem weiterhilft.
Angaben zu anderen Altersgruppen sind den verlinkten Seiten zu entnehmen. Drum stelle ich ja die Links rein.
Streeck hat seinerseits auch mit der Influenza verglichen.
Das Beispiel habe ich rausgezogen. Zahlen lassen sich halt gern drehen und wenden.
Die Studie ist nicht von Drosten, er hat sie nur angesprochen.
Mir wäre ein Virologe auch zu wenig, und ich habe gerade daher auf eine andere Darstellung verwiesen. Ist daran jetzt was verkehrt?
Und ich sehe da eine gewisse Sorglosigkeit in seinen Annahmen, die im Moment nicht unbedingt angebracht ist. Das Außerachtlassen von nicht nachgewiesener Herdenimmunität, Lockdown und möglicher Spätfolgen als Grundlage für andere Vorgehensweisen finde ich ziemlich fahrlässig. Das würde ich eher einem Politiker und nicht einem Wissenschaftler zuordnen.