Finde ich gut und richtig!
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Ich muss aber da auch den Tierheimen die Schuld mit zuweisen, die die Tiere einfach so weg gegeben haben ohne große Recherche. Mein jetziger Hund ist aus einem Tierheim in Zypern, und die haben einen riesigen Aufwand betrieben, um sicher zu stellen, dass der Hund in gute Hände kommt. Da war ein "Beauftragter" bei uns zu Gast - stundenlang, aber gut, weil wir lange gequatscht und uns gut verstanden haben - der hat sich unser Haus, unseren Garten etc. angesehen. Wir mussten einen langen Fragebogen ausfüllen, etc. etc.. Und das, obwohl wir lange Hundeerfahrung vorweisen konnten.
Ob man den Tierheimen Schuld zuweisen kann - keine Ahnung. Ich weiß nicht wie aufwändig die sich die potentiellen Besitzer anschauen. Und ob die neuen Besitzer immer ehrlich sind mit ihren Angaben.
Unser Hund ist aus Sardinien, und wir mussten auch einige Punkte erfüllen um ihn adoptieren zu dürfen. Inklusive Besichtigung des neuen Zuhauses. Dazu kam dann noch ein Adoptionsvertrag. Den haben meine Mutter und ich zusammen unterschrieben. Hätte beispielsweise meine Mutter ihn allein unterschrieben und ihr würde was passieren, dann würde der Hund nicht mir gehören ("Erbe"), sondern er würde direkt wieder in den Besitz der Tierschutzorganisation übergehen. Da ich mich aber zu einem großen Teil auch um den Hund kümmere, bin ich eben auch Besitzerin und wir stehen beide im Vertrag.
Ich weiß nicht, wie die Verträge bei Tierheimen aussehen. Bei unserer Tierschutzorga war alles mit Netz und doppeltem Boden, wie man so schön sagt. Die wollen unbedingt, dass die Tiere in gute Hände kommen.
Wenn Corona nicht wäre, hätten wir vor 3 Monaten schon einen Kontrollbesuch gehabt. Der wird noch stattfinden, aber ich weiß nicht wann. Ich stehe aber immer noch mit der Frau von seiner Pflegestelle hier in Deutschland in regelmäßigem Kontakt per Whatsapp und sie kann sich immer überzeugen, dass es ihm gut geht. Zum Kontrolltermin kommt dann sogar noch eine andere Person der Organisation. Nicht die, die uns den Hund übergeben hat. Also nochmal ein neutralerer Betrachter.
Als erste Pflicht mussten wir nach 3 Monaten der Übernahme einen neuen Gesundheitscheck beim Tierarzt machen (unser Hund hat Leishmaniose) und die Ergebnisse auch der Organisation mitteilen. Die sind da wirklich sehr genau.
Ich weiß nicht, wie deutsche Tierheime arbeiten. Wir hatten nie einen Hund aus einem deutschen Tierheim. Nicht weil wir nicht gewollt hätten, aber dort gab es zum Zeitpunkt unserer Suchen nach einem Hund nie einen, der gepasst hätte.
Edit: Vielfach sind es ja auch Hunde aus Hobbyzuchten die jetzt im Tierheim landen. Es gab da ja auch einen Boom von privaten Züchtern, die sich ne schnelle Mark verdient haben. Und die Tiere nehmen die natürlich nicht zurück, die landen jetzt im Tierheim. Also viele werden nicht zurück ins Tierheim kommen, sondern da erstmalig landen.
Ich lese gerne im Dogforum und da wurde teilweise über unglaubliche Mondpreise gesprochen (also extrem überteuerte Tiere), und diese Züchter sind sie trotzdem losgeworden, weil viele Leute jetzt unbedingt einen Hund haben wollten. Das konnte man täglich unter anderem bei ebay Kleinanzeigen sehen.
@Irrlicht: mein Hund kam auch mit Leishmaniose, und bei der Enduntersuchung vor dem Abflug wurde auch noch Ehrlichiose festgestellt. Wie hat sich das bei deinem Hund entwickelt? Wir haben den Hund zunächst mit den entsprechenden Medikamenten behandelt und Spezialfutter gekauft. Als wir aber hier in Deutschland den ersten Rundumcheck gemacht haben, wurde uns gesagt, die Leishmaniose sei nicht mehr feststellbar.
Wir waren auch vorher und nachher mit ellenlangen Gesprächen mit den hiesigen Ansprechpartnern in Kontakt. Ich habe selten so eine engagierte Tierorganisation gesehen und würde da auch immer wieder einen Hund adoptieren.
Ich teile jetzt mal den Link, wie mein Hund aus zypern in München angekommen ist. Wir sind 500 km gefahren, um ihn abzuholen
https://www.zypernpfoten-in-not.de/i...use-angekommen
Leishmaniose ist beim Hund nicht heilbar.
Unserem Hund geht es gut, er bekommt Allopurinol und wir ernähren ihn daher purinarm mit speziellem Hundefutter.
Der Titer der Leishmaniose ist übrigens nicht der Referenzwert der wichtig ist, sondern die Eiweißelektrophorese, das ist eine Kurvendarstellung. Da kann man genau sehen ob die Krankheit "aktiv" ist oder nicht. Bei unserem Hund hat sich die Kurve sehr gebessert, so das wir das Allopurinol mittlerweile von 400 auf 200 mg runterdosieren konnten.
Beim nächsten Check werden wir mal schauen wie es aussieht, vielleicht kann er auch mal ohne Allopurinol auskommen. Aber wichtig ist, engmaschig zu kontrollieren. Durch die Medikamentengabe können wir leider nicht alles füttern und müssten strikt auf purinarme Ernährung achten.
Super Ansprechpartner und Hilfe bei der Auswertung bekommst Du im Leishmaniose-Forum:
https://www.leishmaniose-forum.com/forum.php
Was für Untersuchungen wurden denn bei Deinem Hund gemacht? Manche Tierärzte lassen nur den Titer untersuchen, das ist aber überhaupt nicht aussagekräftig. Ich wusste das alles vorher auch nicht, aber in o.g. Forum habe ich sehr viel dazugelernt. Bevor wir uns für unseren Hund entschieden haben, habe ich mich umfassend informiert, und wir wollten ihn trotz der Krankheit ;)
Unser Hund ist von der Tierschutzorganisation Streunerherzen.
Jetzt bin ich sehr verunsichert. Der Hund wird regelmäßig untersucht, inzwischen haben wir auch schon die Tierärzte gewechselt. Ich sage jedes Mal im voraus, dass er Leishmaniose- und Ehrlichiose-positiv ist und dass ich das kontrolliert haben möchte. Aber es heißt jedes Mal, da ist nichts. Er hat inzwischen einige Alters-Wehwehchen, aber nichts, was mit diesen Krankheiten zusammenhängt, soweit ich weiß.
Was für Blutuntersuchungen werden denn da gemacht?
Leishmaniose ist nicht heilbar, d.h. sie wird nie "verschwinden", aber sie kann symptomlos bleiben wenn alles gut geht. Wenn die Krankheit nicht "aktiv" ist und keine Symptome vorliegen muss auch nicht medikamentös behandelt werden. Aber um das zu bestimmen ist eine reine Titerbestimmung eben nicht aussagekräftig. Dazu benötigt man die Kurvendarstellung der Eiweißelektrophorese.
https://www.leishmaniose-forum-verei...rophorese.html
Danke Irrlicht, ich werde das bei meinem nächsten Tierarzt-Besuch ansprechen. Aber ich möchte jetzt den Thread hier nicht sprengen.
Ich habe bei der Übernahme meiner Hündin auch das ganze Procedere durch mit Fragebögen, Motivationsschreiben und Hausbesuch. Im Vertrag steht auch, dass ich jede Veränderung melden muss und der Hund, falls ich ihn nicht mehr halten kann, an die Orga "zurückfällt", allerdings hat sich seit dem Tag, an dem ich sie abgeholt habe, niemand mehr darum gekümmert. Ich hätte sie schon längst irgendjemandem abgegeben haben können.
Ich hielt allerdings im ersten Jahr noch Kontakt via E-Mail zur Vermittlungs-/Pflegestelle, wo sie herkam, wir haben sie dort auch mal für drei Wochen geparkt, als wir eine Flugreise gemacht haben. Das hat vllt. gereicht als Beweis, dass sie in guten Händen ist. War aber schon Ende 2013, seither gab es keine Kommunikation mehr.