Ok, bitte nicht alle, die mit dem System ihre Ware unters Volk bringen, über einen Kamm scheren.
Herbalife ist ein Scientology-Ableger, das Zeug würde ich auch nicht kaufen. Aber das ist ja lange bekannt.
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Ich hab mal von einer Kollegin "Life Plus" empfohlen bekommen, ein Ballaststoff Drink, hat gut gewirkt, hätte ich aber wohl auch billiger haben können... (btw wenn jemand eine Idee hat, gerne her damit, gerne auch sonstige NEM Formen von denen man zur Toilette gehen kann)
Ist mir leider zu spät aufgefallen das sie "Punkte" dafür bekommen hat und sie "bekehren" wollte.
Da hatte ich schon Kohlehydratenblocker für 60 Euro gekauft. :rolleyes:
Seit dem bin ich da mega unentspannt, ich würde aber auch keinen Tupper-/Kerzen-/Dessous/Putzmittel-/Dil*do- whatever-Abend veranstalten und in meinem Freundeskreis lädt dazu Gott sei Dank auch keiner ein.
Ich bin mal zu Tupper eingeladen worden, das hab ich Dankend abgelehnt.
Ich finde das Geschäftsmodell unsympathisch, da hier mit harter Berechnung die Sachebene auf die Beziehungsebene gezerrt wird.
Unangenehme Fragen, Kritik und das Wort NEIN gehören zum Konsum von Ware dazu, auf der Sachebene ohne persönliche Bindung ist das auch gar kein Problem.
Vor Freunden und Bekannten im Wohnzimmer mit der "super netten Avon-Frau" stellt es aber plötzlich doch ein Problem dar, und zwar nicht nur ein kurzzeitiges (Abend angeschlagen und schlimmstenfalls versaut) sondern sogar ein langfristiges (endlose Rechtfertigungen und kaputte Bindungen zu denen, die das NEIN ach so unpassend und unfreundlich fanden...)
Konsum sollte immer auf der Sachebene stattfinden, sonst gerät man ungefragt in unangenehme Situationen auf der völlig falschen Ebene.
Sicher sind nicht alle sektenähnlich wie Herbalife (die Ehe eines Ex-Kollegen ist daran zerbrochen). Aber diese Systeme sind alle gleich aufgebaut und saugen den Teilnehmern mehr oder weniger Geld aus der Tasche.
Meine Mutter steckt da auch drinne als Avon-Beraterin. Weil die Kundenbestellungen nicht reichen, stockt sie jede Bestellung “für privat” auf. Total Banane. Vorschläge das ganze doch komplett sein zu lassen stoßen auf taube Ohren.
Direktvertrieb ist ja noch mal etwas anderes als ein Strukturvertrieb / MLM. Aber die meisten Direktvertriebe sind auch Strukturvertriebe. Es gibt da aber auch Unterschiede. Bei Tupper bspw. ist man schon in erster Linie daran interessiert, die Produkte an Endverbraucher zu verkaufen. Man versucht auch neue Verkäufer zu rekrutieren und damit den Vertrieb zu erweitern und wer eine bestimmte Anzahl Verkäufer rekrutiert hat, steigt auf aber der Zweck ist nicht nur über die Linie nach unten Geld zu verdienen.
Schlimm ist, dass die Verkäufer ja ausschliesslich auf Provisionsbasis arbeiten. Easy für die Firmen, denn den Aufwand / die Zeit der Vertriebler läuft erst mal gratis und nur, wenn sich der Erfolg einstellt, müssen sie etwas auszahlen. Und bei den meisten Firmen muss man die Demoware als Starterset selbst erwerben, d.h. man geht erst einmal in Vorleistung und bekommt im schlechtesten Fall gar nichts. Und darüber verdienen die meisten Strukturvertriebe auch das meiste Geld. Gerade diese Younique Kosmetik. Da werden massenhaft junge Frauen geködert, denen eingeredet wird, sie könnten eine selbständige Karriere als Make-Up Beraterin aufbauen. Die meisten dieser Firmen spielen nur mit den Hoffnungen und Träumen der Leute um sie zu bewegen das Geld rauszuhauen.
Die grösste Crux ist, dass es bei all diesen Modellen keinen Gebietsschutz für die Verkäufer gibt. D.h. man hat nicht sein Gebiet in dem man den Markt entwickelt und Kundenbeziehungen aufbaut sondern jeder kann überall tätig werden. Und wenn man dann ein Produkt eingeführt hat, kann der nächste kommen und abgrasen, bzw. wenn andere in der Hierarchie durch Werbung neuer Mitarbeiter aufsteigen wollen, kannibalisiert sich das System selbst, weil letztendlich nur Krümelchen bleiben.
Um dort erfolgreich zu sein muss man früh einsteigen und sehr fleissig und sehr skrupellos sein. Die meisten stecken nur Geld rein und ruinieren sich noch die Beziehung zu Freunden und Familie.
Meine Mutter hat Deésse verkauft, ich bin damit also groß geworden. Ich finde die Art und weise nicht schlimm, schließlich kann ich ja selber entscheiden, ob ich kaufen möchte bzw. teilnehmen möchte oder nicht. Übel aufgestoßen ist mir nur mal eine Tuppertante, die mich richtig aggressiv dazu bewegen wollte, auch zu tuppern, obwohl ich mehrfach verneint habe. Sie brauchte noch eine Person, um an irgendeinem Event teilnehmen zu dürfen, wie ich ich dann rausbekam. Es ging nur mit Nummer blockieren, am Ende. Gruseliges Gebaren.
Du sprichst über die Verkäuferseite - die Menschen tun das doch aber freiwillig.
Ich dachte, es geht bei der Diskussion hier um die Sicht der Seite des Kunden.