Aus der Süddeutschen Zeitung: http://www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/400/42358/

Pickel vor dem Richter

Nachdem Stiftung Warentest die Uschi-Glas-Creme mit "mangelhaft" bewertet hat, sei der Umsatz um eine Million Euro zurückgegangen. Die Schauspielerin will nun Schadenersatz.

Die Schauspielerin Uschi Glas hat die Stiftung Warentest wegen der Bewertung ihrer Hautcreme als „mangelhaft“ auf Schadenersatz verklagt. Nach dem Testurteil im März sei der Umsatz für die im TV-Shoppingkanal „HSE 24“ vertriebenen Produkte um eine Million Euro zurückgegangen, sagte der Geschäftsführer der Vermarktungsfirma „4 S-Marketing“, Peter Sander, dem „Westfalen- Blatt“. Das Landgericht Berlin bestätigte den Eingang der Klage.

Die Stiftung Warentest sieht der Klage gelassen entgegen. „Wir stehen zu unserem Testergebnis. Wenn 7 von 30 Frauen nach der Anwendung der Creme mit toxikologischen Reaktionen zum Hautarzt müssen, muss das Produkt als mangelhaft bewertet werden“, sagte Sprecherin Heike van Laak.

Die Probandinnen hätten nicht gewusst, dass sie die Glas-Hautcreme testen. Zudem sei das Produkt auch dermatologisch untersucht worden. „Wir haben nicht vor dem Kauf der Creme gewarnt, sondern auf die mögliche Unverträglichkeit hingewiesen. Natürlich gibt es auch Anwenderinnen, die das Produkt vertragen haben“, sagte van Laak.

Die Schadenersatzklage gegen Stiftung Warentest werde mit einem neuen Gutachten des schottischen Prüflabors Inveresk untermauert. Dieses hatte die Creme als „ausgezeichnetes Produkt“ bewertet, berichtete die Zeitung.