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Thema: Verlassensängste bei Hunden

  1. #1
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    Standard Verlassensängste bei Hunden

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    Hallo Hundemamis!

    Ich mache mir jetzt schon ewig Gedanken darüber, wie ich meiner Kleinen das stundenweise ganz alleine Bleiben angewöhnen könnte, weil ich im Fall der Fälle nicht hilflos vor vollendeten Tatsachen (Problemen) stehen möchte. Ich brauche einen kleinen Plan.

    Wir würden folgende "Voraussetzungen" mitbringen.

    - Traumatisierter Hund, der bei den Vorbesitzern soweit bekannt tage- und wochenlang alleine war, deshalb sehr sensibel ist
    - die Kleine blieb bei uns nach der Eingewöhnung gut "zu zweit alleine" - hatte allerdings immer den Rüden dabei, der sehr gut alleine bleibt und die Gelassenheit in solchen Situationen immer auf die Kleine "übertragen" hat
    - das Hundepärchen war bei uns nie getrennt, wenn wir wegen Pfote-Verletzt-Gründen einmal getrennt Gassi waren, hat die kleine vor der Türe gehockt und geweint, bis wir oder zumindest der Rüde wieder da war

    Mein Mädel müsste die Vormittage alleine bleiben und ich möchte sie so sanft und gut wie möglich in diese Situationen lenken und unterstützen.

    Wie würdet ihr vorgehen?

    Die Alleine-Bleib-Zeiten wie bei Welpen steigern? Was, wenn die Kleine nur dauerweint - wie abgewöhnen?

    Bitte teilt eure Erfahrungswerte mit mir - ich mache mir wirklich unglaublich viele Gedanken über die Sache und würde sie am liebsten in Watte packen und ihr das nicht "antun"...

    Liebe Grüsse
    Dajana-Kopfzerbrech

    PS: Hat jemand Erfahrung mit "Hundesittern"? Würde mich auch sehr interessieren (Kosten usw.).
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  2. #2
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    Hallo Dajana,

    ich kann Deine Sorgen verstehen, hab gerade eine junge Pflegehündin da, die heult und jammert und auch oft alles auseinander nimmt (trotz genug Spielzeug, etc.) wenn sie alleine ist (bzw. ich nicht da bin, mein Hund ist immer bei ihr) - und das wird auch noch ein ganzes Stück Arbeit... im Moment vermeide ich bei ihr einfach das Alleinsein (geht zum Glück) und versuche, langsam das Vertrauen zu steigern. Aber wie gesagt, ich habe Zeit und kann hier erstmal an der anderen Baustelle (auch aus ganz schlechten Händen) arbeiten.

    Wie alt ist die Hündin? Und kann nicht Dein Rüde mit bei ihr bleiben, wenn sie alleine ist? Das beruhigt sie ja anscheinend?

    Ansonsten, ganz klar, bevor sie alleine bleibt muss sie draussen gewesen sein und gespielt und gefressen haben. Hunde haben kein Zeitgefühl, nur wenn sie auf etwas warten, dann wirds schlimm...

    Ausserdem würde ich es mit abwechslungsreichem Spielzeug (gefüllter Kong, etc.) versuchen, damit sie Ablenkung hat.

    Und dann als nächstes (das mache ich auch gerade mit meinem Problemfall):
    Ich würde versuchen, sie, wenn Du daheim bist, einfach mal in ein Zimmer oder einen Bereich der Wohnung zu sperren, so dass sie lernt, dass ihr da seid, sie aber einfach örtlich getrennt ist. Gut ist es, wenn sie Eure Stimmen hört, etc. Aber bitte nicht auf jammern reagieren. Schaut einfach, dass sie entspannt ist, auch öfters mal rein und rausgehen. Dann als nächstes ein Radio anmachen, so dass sie die Geräusche von draussen nicht mehr hört, aber denkt, dass ihr noch da seid...

    Bei meiner klappt das immer besser, oft liegt sie einfach im Körbchen oder spielt alleine, wenn ich in den Raum komme.

    Wichtig ist einfach, dass der Hund Vertrauen hat, dass der Mensch wieder kommt... und gerade bei so schwierigen Fällen dauert das wirklich lange...


    Ich wünsch Dir ganz viel Glück!

    SaraMe

  3. #3
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    Hallo,

    ich würde gaaanz langsam vorgehen.
    Erstmal nur den Müll rausbringen und horchen....
    Ein Kommando einführen, z.B. "Warte".

    Den Hund nicht überschwänglich begrüßen.

    Kauspielzeug anbieten und die Wohnung
    mit Pheromonen beduften.

    Radio anlassen.

    Um ehrlich zu sein, kenne ich aber niemanden dem es gelungen ist, einem
    Hund, der nicht alleine bleiben kann, dieses vollständig beizubringen.
    Die Hunde konnten die Situation
    allenfalls wartend im Auto ertragen.

    Viel Kraft und Geduld,
    Suha

  4. #4
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    Ach du je

    Danke euch beiden!

    Das Problem ist, dass ich mich von meinem Freund getrennt habe und wir beide Hunde gemeinsam angeschafft haben. Den Rüden im Welpenalter und die Hündin kam vor 2 Jahren von einer Nothilfe dazu. Momentan sind beide Hunde zusammen, wir bewohnen die gemeinsame Wohnung weiterhin, bis ich etwas eigenes gefunden habe (gestaltet sich wegen des Hundes leider nicht so einfach, aber in absehbarer Zeit wird es doch irgendwann so sein). Die Kleine bleibt bei mir und ich kann sie nachmittags mit ins Büro nehmen, suche eine Wohnung in unmittelbarer Umgebung zum Büro und habe einen sehr verständnisvollen Chef (kann weg, wenn es erforderlich ist, nachmittags darf sie mit ins Büro usw.) Morgens ist das leider nicht drin, weil wir da viel Kundenverkehr haben und ich möchte das Verständnis meines Chefs nicht überstrapazieren.

    Es wären also um die 4 Stunden morgens. Davor gehe ich selbstverständlich Gassi und bevor ich sie ins Büro hole again. Spielzeug wird sie im Übermass zur Verfügung haben und ich meine, dass sie auch eine sehr gute Bindung zu mir hat und mir vertraut.

    Das problematische ist eben ihre Vergangenheit. Wenn sie ganz alleine ist, reagiert sie je nach Tagesform leicht panisch. Spielzeug, Radio, Fernsehr - interessiert dann leider nicht, sie liegt nur vor der Türe, wartet und wimmert vor sich hin.
    Verabschiedungsrituale hatten wir schon immer und überschwängliche Begrüßung nie.

    Wo bekomme ich die Pheromone, Suha (Tierarzt?) und was bewirken sie?

    Ich würde keine Kosten und Mühen scheuen und auch einen Hundesitter(-service) engagieren. Nur wo finden? Ich müsste sie dann auch in wirklich guten Händen wissen

    Vielleicht male ich auch nur den Teufel an die Wand und sie steckt das ganz locker weg, wenn sie sich erst mal daran gewöhnt hat, dass der Rüde nicht mehr da ist. Aber ich habe gerne Notfallpläne in der Tasche und möchte mich und sie so gut wie möglich vorbereiten...

    Viele Grüsse
    Dajana
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  5. #5
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    PS: @SaraMe Luna wird im April 5 Jahre alt. Zerstörungswut hatte sie bisher noch nie...

    Deine Tips mit dem anderen Zimmer usw. werde ich mir alle notieren und verinnerlichen Dankeschön!
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  6. #6
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    Die Pheromone für Tiere gibt`s beim
    Tierarzt. Ganz platt ausgedrückt, sollen
    die Duftstoffe den Hund "glücklich machen" und wirken angstlösend.
    Wir können den Stoff (leider ) nicht
    riechen.

    Hier ist ein Link zum Hersteller:http://www.vetpharm.unizh.ch/tpp/00000000/V0460-XX.HTM

    Ich würde meinen Hund nur in allergrößter
    Not einem Sitter anvertrauen. Die Rasse..., Du weißt es ja auch.... Die Verantwortung
    ist riesig und ich hätte ständig Angst um
    den Hund.

  7. #7
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    Hallo Dajana,

    genau das war auch Brikos Problem als sein früheres Frauchen wieder arbeiten musste. Deshalb haben wir ihn unter anderem aufgenommen und jetzt nehmen wir ihn mit zur Arbeit. Allerdings versuche ich ihm auch beizubringen dass wir ab und zu mal nicht da sind.
    Ich habe damit so angefangen wie Suha (Müll rausbringen und Lauscher an) und habe das immer um 5 Minuten gesteigert. Inzwischen sind wir bei 3 Stunden.

    Viel Erfolg!

    Fides
    still young at heart

  8. #8
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    Dankeschön! Pheromone sind notiert. Ich spreche das dann ja ohnehin mit meinem Tierarzt ab/durch.

    @ Fides: so haben wir es ja bei Mr. Bauchi auch gemacht, als er klein war und bei Welpen funktioniert das auch einwandfrei. Das unbeschriebene Blättchen (das er einst war ) kannte und kennt es jetzt so und nicht anders. Aber bei Luna denke ich durch Vorgeschichte bedingt, dass es nicht so einfach sein KÖNNTE...

    Zu der Notfallhilfe, bei der Luna war, habe ich ja immer noch regelmässigen Kontakt. Die sind sich sicher, dass sie es gut wegstecken wird. Aber ich bin halt so ängstlich und überfürsorglich, wenn es um meine Babys geht
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  9. #9
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    Ah, ok, dann hatte ich das falsch gelesen, dachte sie ist erst seit kurzem bei Dir...

    D.h. sie ist 5 Jahre und musste noch nie wirklich alleine sein? das ist natürlich wirklich hart... meine Hündin ist noch nicht einmal ein Jahr, da habe ich gute Hoffnung.
    Zerstörungswut vermute ich bei ihr übrigens nicht, sie ist halt jung und probiert gerne aus und Kissen etc. machen natürlich mehr Spass als ein Kong, der ist (noch) "unkaputtbar".
    Ach ja, ein schöner Link, heute in einem anderen Forum gefunden, dagegen ist meine noch ein Engel...

    http://www.dogge-heros.de/deutsch/master.htm


    Hundesitter sind m.E. nach teuer, ich weiss von einer ehemaligen Kollegin, dass sie 8 € die Stunde zahlen sollte... das war aber ein erfahrener Sitter. Ansonsten gibt es ja auch oft in grösseren Städten die Möglichkeit, eine Gassigehservice zu bestellen, der dann oft mit mehreren Hunden läuft, aber das würde bei Dir auch nicht funktionieren, denn dann wäre sie ja trotzdem noch alleine und es geht ja auch nicht ums Rausgehen.

    Was mir noch einfällt: wenn sie verträglich ist mit anderen Hunden, würde ich mal bei den örtlichen Tierheimen (sofern das keine "Tieraufbewahrungsheime" sind) anfragen. Wir haben bei uns im TH auch Pesionsgäste, die nur tagsüber da sind und den ganzen Tag im Büro bzw. auf dem Grundstück mit den anderen Hunden unterwegs sein dürfen. Die wollen dann oft gar nicht mehr weg abends...
    Bedingung ist natürlich, dass der Hund gut sozialisiert ist.

    Liebe Grüsse
    SaraMe

  10. #10
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    @ Suha

    Hast Du das mit den Pheromonen bei Hunden schon mal ausprobiert?
    Man liest immer davon, aber irgendwie...

    Wir haben es im TH schon öfters bei problematischn Katzen getestet, aber der Erfolg blieb irgendwie aus...


    Aber ein Versuch ist es natürlich wert!


    Und Dajana, was mir noch einfällt sind Bachblüten. Damit hatte ich wirklich schon gute Erfolge bei Katzen...

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