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Thema: Bei Bewerbungen schleimen

  1. #1
    Avatar von HopiStar
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    Standard Bei Bewerbungen schleimen

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    Bewerbung: Schleimen, bis der Personalchef strahlt
    von Susie Reinhardt

    Montag 22. November 2004, 09:38 Uhr

    Wer schlägt sich am besten im Vorstellungsgespräch? Derjenige, der die eigenen Fähigkeiten außerordentlich gut herausstellen kann - dachte man bisher. Einer neuen Studie aber zufolge machen die Ja-Sager das Rennen.

    Die Jobsuche ist kein Zuckerschlecken und eine zeitaufwändige Sache. Erst heißt es, eine passende Ausschreibung aufzuspüren und überzeugende Bewerbungsunterlagen zusammenzustellen. Dann jeden Tag der bange Blick in den Briefkasten, ob die ersehnte Einladung dabei ist. Das zehrt alles schon ziemlich an den Nerven, ist aber nur das Vorspiel für den ganz großen Auftritt: das Bewerbungsgespräch.

    Über das richtige Verhalten beim Showdown, dessen Ausgang manchmal die Weichen für das weitere Leben stellt, sind schon ganze Regale voller Bücher geschrieben worden. Meist wird geraten: Eindruck schinden, die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten herausstellen, sich selbst in ein gutes, womöglich sogar besseres Licht rücken, als es der Realität entspricht. Dass eine ganz andere Strategie womöglich viel Erfolg versprechender ist, legen nun die Ergebnisse einer neuen amerikanischen Studie nahe.

    Die Wirtschaftswissenschaftler Chad A. Higgins und Timothy A. Judge haben am Beispiel von 116 Studenten untersucht, welches Verhalten im Vorstellungsgespräch besser ankommt: Sich beim Gegenüber beliebt machen oder besser Werbung in eigener Sache betreiben? Die Versuchskaninchen waren Studenten, rund die Hälfte von ihnen weiblich, und sie waren wirklich auf Jobsuche.

    Werben oder umgarnen?

    Die Testpersonen bewarben sich bei Firmen aus verschiedenen Branchen, die auf dem Campus nach Nachwuchskräften fischten. Ausgeschrieben waren typische Einstiegsposten, die bei erfolgreichem Start später zu leitenden Stellungen in den Unternehmen führen sollen. Gesucht wurden beispielsweise angehende Verkaufsleiter und Management-Trainees.

    Nach den Bewerbungsgesprächen berichteten die Jobanwärter, wie es bei der Vorstellungsrunde
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    gelaufen war. Dabei untersuchten die Forscher besonders den Erfolg von zwei verschiedenen Strategien: Hatten die Studenten auf "beliebt machen" gesetzt? Oder "Werbung in eigener Sache" betrieben?

    Um zu wissen, welches Verhalten besser ankam, wurden auch die Personalverantwortlichen befragt. Sie gaben ihren Eindruck zu jedem einzelnen Kandidaten zu Protokoll: Wie gut passt der Bewerber in die Firma? Wie geeignet ist er für den ausgeschriebenen Posten? Wie schätzen Sie den Kandidaten insgesamt ein?

    Vorfahrt für Stromlinienförmige

    Das deprimierende Ergebnis: Studenten mit der Schleimerstrategie wurden von den Personalmanagern viel günstiger beurteilt als die Selbstdarsteller. "Wer sich beliebt machte, sammelte viele Pluspunkte, wenn es um die Frage ging, ob ein Bewerber in die Firma passt", erzählt Chad A. Higgins. Kandidaten mit dieser Strategie wurden auch eher zu einem zweiten Gespräch eingeladen, hatten also erkennbar bessere Chancen auf den ausgelobten Job.

    Aber was heißt eigentlich "sich beliebt machen" genau? "Dazu gehören sehr viele verschiedene Dinge", sagt Higgins: "Komplimente machen, Gemeinsamkeiten finden und diese ins Gespräch bringen. Beispielsweise, dass man dieselbe Schule besucht hat oder dasselbe Hobby pflegt." All dies wirke sich günstig auf die Beurteilung des Bewerbers aus, weil es hilft, eine Bindung zum Gegenüber herzustellen. Zudem können nach den Regeln der Sozialpsychologie Menschen andere Menschen besser leiden, wenn sie ihnen ähnlich sind.

    Trotzdem hat die Schleimerei einen fiesen Beigeschmack. Beinhaltet "sich beliebt zu machen" nicht auch, dem anderen nach dem Mund zu reden, die eigene Meinung zu verleugnen, bis hin zur Arschkriecherei? "Ja, das kann alles dazugehören", sagt der Wirtschaft***perte. "Wir fragten: Hast du bestimmten Aussagen des Personalverantwortlichen zugestimmt?"

    Nett und kompetent

    Brauchen Unternehmen nicht Führungskräfte, die kompetent sind und willensstark, die eigene Ideen entwickeln und durchsetzen, anstatt sich stromlinienförmig wegzuducken? "Doch", sagt Wirtschaftswissenschaftler Higgins, "es hat uns auch am meisten überrascht, dass die Selbstdarsteller nicht besonders gut ankamen." In anderen Studien sei das anders gewesen.

    Higgins rät deshalb, beim Vorstellungsgespräch beide Strategien zu verbinden: "Bewerber sollten sich auf jeden Fall als nette Person darstellen und versuchen, einige Gemeinsamkeiten mit den Personalverantwortlichen oder der Firma zu finden." Aber er rät den Jobanwärtern auch, sich bei der Darstellung ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten ordentlich ins Zeug zu legen. Sie sollten zeigen, warum sie kompetent und in der Lage sind, eine bestimmte Arbeit zu bewältigen. "Beides ist wichtig", so Higgins, "trotz unserer Ergebnisse."
    Weitere Artikel zum Thema auf manager-magazin.de

    Na ja....
    Im Grunde ist ein Diamant auch nur ein Stück Kohle, das die nötige Ausdauer hatte

    Das Leben sollte NICHT eine Reise ins Grab sein mit dem Ziel wohlbehalten und in einem attraktiven und gut erhaltenen Körper anzukommen, sondern eher seitwärts hineinzuschlittern, Chardonnay in einer Hand, Erdbeeren in der anderen. Den Körper total verbraucht und abgenutzt, und dabei jubelnd …WOW, was für ein Ritt...!

  2. #2
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    ... und wieder eine Studie, die bald in den unzähligen Bewerbungs-Ratgebern verwurstet wird.

    Das nette und aufgeschlossene Bewerber bessere Karten haben als Besserwisser und Geschenke Gottes an die Menschheit, liegt doch auf der Hand. Liest sich bisserl nach Pausenfüller.


    Aber auch damit werden die Jobs nicht mehr

  3. #3
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    Die Studie hätten Sie auch in unserer Firma machen können . Da wird geschleimt bis der Arzt kommt und die Schleimer legen einen Werdegang hin, dass man wirklich nur staunen kann

    Nun ist es also auch wissenschaftlich belegt, was ich ziemlich traurig finde, denn zwischen "nett & aufgeschlossen sein" und "arschkriechen & nach dem Mund reden" gibt es für mich noch einen relativ großen Spielraum Und Berufsanfänger werden ermutigt sich in das "Hilfe! es hat mich zugeschleimt"-Spiel mit einzureihen, aus Angst sonst gar keinen Job zu bekommen.



  4. #4
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    Naja, der Artikel ist halt sehr polemisch geschrieben. Aber ohne Bild-like Überschrift hätte er wenig Chance auf Abdruck gegeben, ist ja doch ziemlich Binse.

    -> Es ist ja nix Falsches dran, das Geplänkel nach den fachlichen Angaben ein wenig zu steuern , also passende Hobbies, Vorlieben etc. anzugeben.

    Das mag ich übrigens auch sehr bei Kundenkontakten. Mit persönlichen Details wird der Kontakt direkt viel angenehmer, und das hat beiderseits nix mit Schleimen zu tun.

  5. #5
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    Ich bin da absolut erfreut darüber. Mir liegt schleimen viel mehr als angeben. Ich hasse diese Selbstdarstellerei: "schaun sie mal, ich habe einen durchschnitt von 1,0" - "ich war kurze zeit, neben des studiums persönlicher berater des kaisers von china" - "ich habe drei rehkitze gerettet"...
    Das nervt mich echt und wenn man da ein bisschen nett redet, ist mir das viel lieber.
    Klar, schleimen ist blöd, aber ich rede gerne nett über andere menschen als über mich... na und, wer braucht schon selbstvertrauen

  6. #6
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    Ehrlich gesagt: dann hätte ich vermutlich nie einen Job kriegen dürfen Bewußt geschleimt hab ich beim Bewerbungsgespräch nie... *crossmyheart* Aber wenn man das liest, dann glaubt man ja echt, daß es nicht auf Kompetenz und Persönlichkeit ankommt, sondern auf größere Gleitfähigkeit im Berufsleben... Tsss... KY for massive careers



    Achtung, aus dem Weg... Hier liegt der Schleim... Aaaaaarrrghhhhh!!! *schlidder*

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