Was ist eigentlich mit den Ärzten los? :(

[SiGuenther]

Hallo liebe Boardies!

In letzter Zeit höre ich gehäuft Geschichten, wie Patienten beim Arzt zur Sau gemacht werden.

Meine Schwester war beim Zahnarzt, sollte ein Loch gebohrt kriegen und entschied sich in letzter Minute doch noch für eine Betäubungsspritze, obwohl es angeblich nicht schlimm werden würde.
Daraufhin beschimpfte der Arzt sie als "Junkie" und meinte, sie solle sich nicht so anstellen!

Meine Mutter kam gerade weinend vom Rheumatologen/Internisten, zu dem sie wegen ihres seit längerem schmerzenden Handgelenks ging.
Man hatte es inzwischen von einer Sehnenscheidenentzündung über eine Gelenkentzündung zu einer Borreliose diagnostiziert. Die Borreliose-Werte waren auch erhöht, mehr wollten wir eigentlich gar nicht wissen.
Allerdings waren ihre Leberwerte auch erhöht - wegen vieler Monate Schmerzmittelmissbrauchs - und da unterstellt ihr der Arzt allen Ernstes, sie sei eine starke Alkoholikerin.
Meine Mutter trinkt zwar nicht, aber das hat er ihr schlichtweg nicht geglaubt.
Eine Anamnese hielt er offenbar für überflüssig, das heißt, er wusste GAR NICHTS über meine Mutter.

Eine Bekannte war letztens auf mein Drängen hin noch einmal bei ihrer Hausärztin zur Blutuntersuchung, weil auch bei ihr die Schilddrüsenwerte T4/3 und das TSH gleichzeitig hoch sind, und ich sagte, dass da eventuell ein Tumor in Frage käme.

Die Hausärztin behandelt sie seit 2 Jahren gegen Überfunktion und hat sie NICHT zu einem Spezialisten überwiesen.
Als sie gerade über die Sache mit dem Tumor sprechen wollte, sagt die Ärztin zu ihr, es sei eine Unverschämtheit, dass sie ihr jetzt noch Fragen stellen wolle.
(Im Nachhinein stellte sich raus, dass sie schnell zu einem Notfall musste.)

??? Hallo? Was geht denn da ab? Halten die sich für gestürzte, beleidigte Götter, oder wie?

Ich finde das ganz, ganz schlimm, denn ich weiß, viele Leute gehen erst zum Arzt, wenn es ihnen so richtig dreckig geht.
Und dann ist so eine Art und Weise des Umgangs einfach inakzeptabel!

Ist es gewollt, dass die Leute weinend beim Arzt wieder rauskommen? Ich verstehe das nicht...

Bin froh, dass meine Ärzte sich alle sehr nett um mich kümmern. Aber da habe ich offenbar einfach nur Glück!

Liebe Grüße
Silke

[nelly]

hi silke!

also ich kenne das auch.

meine mutter ist chronische schmerzpatientin und es stand die frage im raum, ob man das durch eine riskante op bessern/beheben könnte und ist zu einem arzt gegangen, der neben chirurgie etc. auch spezielle schmerztherapie auf seinem tollen schild stehen hat und er hat sie nur angepflaumt, was sie denn bei ihm wolle, wenn sie schon bei arzt xy gewesen wäre und überhaupt wär sie ein kranker mensch, das müsse sie einsehen und sie werde das auch immer bleiben!!!

meine ehemalige frauenärztin hat eine freundin von mir, die wegen psychischen problemen u.a auch einen hormonstatus hat machen lassen heulend im zimmer sitzen lassen. sie hat gesagt, sie könnte ja dann vor an die rezeption kommen, wenn sie sich beruhigt hätte, sie ginge solang zur nächsten patientin.

oder der hausarzt, der sehr erhöhte werte bei meiner mutter feststellt und dem nichts weiter dazu einfällt und sie nach hause schickt...

ich finde es einfach nur schlimm!

lg, nelly

[Fides]

Hallo Silke,

das kenne ich leider auch

Als Morbus-Bechterew-Patientin muss ich regelmäßig zur Untersuchung der Wirbelsäule. Bei mir sind 5 Wirbel versteift, d.h.
sie sind unbeweglich und durch die Haut deutlich sichtbar (wie ein Kamm).
Der Arzt sagte "ausziehen" und danach als er mich einfach so im Raum stehen sah : !"Ach du Scheiße, ziehen Sie sich bloß wieder an"

Danke, vielen Dank!

Fides

[gesa1974]

Das erinnert mich an den Orthopäden bei dem ich letztes Jahr wegen Rücken- und Haltungsproblemen war.
Ich sass schon im Zimmer. Er kam rein ohne mich anzusehen, setzte sich mit dem Rücken zu mir an seinen PC und forderte mich auf zu erzählen was ich denn für Problemchen hätte. Mit einem richtig fies ironischem Unterton.
Ich stammelte dann so rum weil mich die Situation total verunsichert hat. Die Sprechstundenhilfe würdigte mich auch keines Blickes.
Dann drehte er sich um um mich zu untersuchen.
Ich fands superätzend im BH vor diesem Arsch zu stehen. Der drehte meinen Oberkörper etwas hin und her und sagte: Sie sind ja steif wie ein Brett. Gehen Se ins Fitnesstudio" und verliess den Raum !!

Ich habe danach fast geheult weil ich mir so doof vorkam und nichtmal die Chance hatte diesem Drecksack meinen Meinung zu sagen. Vorallem war das ein junger Arzt, nicht so ein alter Griesgram

[Steffi]

Mir ist sowas zum Glück noch nie passiert.
Dazu fällt mir nur ein:
Bei keinem anderen Dienstleister würde ich die Rechnung bezahlen.

[sannchen]

Da kann ich auch was zu beitragen, ist aber schon ein Weilchen her. Ich wollte mich damals vom Augenarzt untersuchen bzw. beraten lassen, welche Kontaktlinsen ich nehmen sollte (weiche oder harte). Als ich ihn darauf ansprach, sah er mich an und sagte: Aha, aber sagen Sie mal Frau X., nehmen Sie eigentlich die Pille?? Ich war so perplex, dass ich erst nach ein paar Sekunden meine Frage nach den Kontaktlinsen wiederholte..... Erst viel später habe ich dann erfahren, dass die Pille die Tränenflüssigkeit beeinflusst und das entscheidet wiederum über die Art der Kontaktlinse, aber das wusste ich damals noch nicht......

Mittlerweile bin ich aber bei einer Augenärztin und die ist sehr nett!


Gruss Sannchen

[Seraphim]

Urgs
Klingt ja wie Horrormärchen
Zum Glück ist mir sowas noch nie passiert

[Miss Buffington]

Meine Mama war bei einem Orthopäden und musste dringend am Knie operiert werden. Er hat halt immer einlagen verschrieben und solange er an ihr geld verdienen konnte behandelt. es hat aber nicht geholfen.
als sie darauf bestand fürs krankenhaus die überweisung für eine op zu bekommen hat er sie rausgeschmissen. das knie ist nun operiert. er geht ihr wieder gut. sie braucht jetzt aber wegen etwas anderem einlagen und kann wieder von neuem beginnen einen arzt zu suchen. unter othopäden gibt es viele nichtskönner. wenn die falsche maßnahmen verschreiben oder durchführem machen sies noch schlimmer.

ein wunde wurde meiner mama nicht gut zugenäht und ging immer wieder auf. der grund laut arzt: sie soll einfach abnehmen und wahrscheinlich hat sie Zucker. Da heilt dann auch nichts. Dass sie das "Loch" aber einfach nicht zugenäht haben wollte er nicht eingestehen.

Im Krankenhaus wurde ich letztens so schlecht behandelt, dass es eigentlich schon eine zumutung war. unzureichende diagnosen und eine behandlung bei ders meinen anderen ärzten die haare aufgestellt hat.

da gibt es genügend beispiele. ich denke die vision als arzt menschen zu helfen legt man nach ein paar jahren ab wenn der alltag den arzt einholt, er als "Fließbandarbeiter" schauen muss möglichst viele Patienten durch zu schleusen und seine Kosten in der Praxis decken muss.

[Crazymaus]

bei der Ärztekammer kann man sich über solche Ärzte beschweren.

[Nicht_der_Papa]

Eigentlich wundert mich das Ganze überhaupt nicht. Im Gegenteil. Leider sind die Ärzte Profit orientierte Unternehmer. Das alleine steht schon in krassem Gegensatz zu Ihrer eigentlichen Aufgabe. Dass das persönliche Gespräch keine Leistung ist, die großartig vergütet wird, macht die Sache nicht besser. Und das wird um so schlimmer, umso weniger es von der Krankenkasse für die einzelnen Leistungen gibt. Das ein Arzt für Privatpatienten immer Zeit hat, auch wenn er normale Kassenpatienten abwimmelt, ist ja schon durchs TV gegangen und auch eine Aussage.
Wie es mit der Qualifikation unserer Ärzte aussieht, wissen wir, seit Frauen aufgrund von Fehldiagnosen reihenweise Brüste amputiert bekamen. Ärzte sind natürlich auch nur Menschen. Nur das die Fehler dieser Menschen sehr viel schwerer wiegen, wie die von uns normal Sterblichen.

Mein Vertrauen zu Ärzten hat sich schon vor Jahrzehnten erschöpft. Leider. Denn mit so viel Misstrauen aufgrund schlechter Erfahrungen ist man immer gezwungen selbst zu entscheiden, ob man ein Medikament nimmt, sich eine Spritze geben lässt, sich etwas verätzen lässt oder das Krankenhaus auf eigene Verantwortung verlässt. Dafür habe ich absolut sicher für mich und meine Kinder schon gesundheits- und evtl. lebensbedrohliche Situationen vermieden.