Hi liebe Boardies!

Wie ich sehe, bin ich zur Zeit nicht die Einzige, die Probleme mit einer Freundin hat. *seufz*

Für mich ist meine beste Freundin so eine Mischung aus Freundin, Schwester und Mutter, (obwohl sie nicht viel älter ist als ich).
Sie ist einer der nettesten Menschen, die ich kenne, vom Charakter her unwahrscheinlich gutmütig, tolerant und lieb.
Außerdem sind wir in den meisten Dingen einer Meinung und wir haben einen recht ähnlichen Geschmack, was Bücher, Kino usw. betrifft.

In der Schule arbeiten wir den ganzen Tag zusammen, und wenn wir gemeinsame Hohlstunden haben, sitzen wir gewöhnlich zusammen und klönen.

Seit dem ersten Schulhalbjahr (September) ist das allerdings anders.
Nun geht sie weg, wann immer sie eine Freistunde hat - sie wohnt gleich eine Straße weiter. Sie sagt dann, sie müsse ihre Waschmaschine leeren und kommt vier Stunden später wieder.
Ich muss den Kunden am Telefon dann wie ein Blödmann sagen "Ich weiß nicht, wo sie ist, und auch nicht, wann sie wiederkommt."

Ja, ich bin ein sehr besitzergreifender Mensch und vielleicht im Moment besonders zuneigungs- und aufmerksamkeitsbedürftig wegen der Tumor-Sache.
Trotzdem gebe ich mir immer wahnsinnige Mühe, nicht eifersüchtig zu sein und meine Kontrollsucht nicht auszuleben, sonst hätte ich sie schon längst aufgefordert, mir doch bitte zu hinterlassen, wo und wie lange sie während der Arbeitszeit weg ist, so wie ich das auch mache.

Ich weiß, dass mein Platz erst hinter ihrem Sohn, hinter ihren Eltern und einer anderen langjährigen Freundin ist.
Damit konnte ich immer leben, weil sie es mich nicht hat spüren lassen.
Nun ist allerdings auch noch ein Freund da bzw. ein Ex-Freund wieder, und nun scheint es für mich gar keinen Platz mehr zu geben.
Ich weiß auch, dass Verliebte mitunter sehr gleichgültig zu anderen sein können - natürlich unbewusst - aber erstens nehme ich ihr eine Verliebtheit nicht ab, denn vor nicht mal 2 Jahren haben wir noch gelästert, was das Zeug hält, über den Mann.
Nach ihren eigenen Erzählungen ist er menschlich nicht okay und kann ihr geistig überhaupt nicht das Wasser reichen.
Und zweitens ist die Wiedervereinigung nun auch schon ein halbes Jahr her, da kann man doch mal wieder an was anderes denken.

Ich habe das Gefühl, dass sie sich so richtig von mir entfernt, wenn nicht sogar distanzieren will.
So wie gesa auch gesagt hat, fühle ich mich wie ein Lückenbüßer. Jetzt, da sie ihren Freund hat, ändert sie plötzlich ihre Vorlieben und ihren Geschmack.
Plötzlich stehe ich z.B. wie ein Depp da, wenn ich lustig über die neuste TV-Serie plaudern will. (Ich komme mir schon vor wie mein eigener Vater, der allen mit seinem Gerede auf die Nerven geht.)
Das ging mir mit einer Grundschulfreundin genauso als sie plötzlich heiratete und ein Kind bekam.
Was ich mich immer frage: Wen belügen diese Leute - haben sie mich belogen, belügen sie jetzt ihre Freunde/Ehemänner oder einfach sich selbst?

Neulich erzählte sie mir, sie hätte mal mit ihrem Lover über mich und meine Ratten psychologisiert.
Mir ist erst im Nachhinein aufgegangen, wie gemein das eigentlich war. Sie weiß, wie viel mir meine Haustiere bedeuten und hat auch immer so getan als würde sie sie auch mögen oder zumindest Verständnis für mein "Hobby" haben.
Das klang aber dann doch gar nicht so. Sie macht sich also mit anderen Leuten über mich lustig. Das hat sehr wehgetan.

Puh, ist das lang geworden! Kann man überhaupt erkennen, was mein Problem ist?
Im Moment bin ich jedenfalls sehr, sehr traurig und völlig kirre, weil ich nicht sicher bin, ob ich mir das alles nur einbilde, weil ich ein überempfindliches, vereinsamtes, eifersüchtiges Scheusal bin.

Hopi, falls du das liest, sag jetzt mal was Sachliches!

Liebe Grüße
Silke