DRINGEND: Hilfe bezgl. Arbeitszeitänderung

[slayerette.]

Hallo ihr Lieben, ich hoffe,ihr könnt mir und meinen Kollegen weiterhelfen.

Heute morgen haben wir von unserem Arbeitgeber ein Rundschreiben (!!!) bekommen in dem man uns mitteilt das man "Dem allgemeinen Trend folgend) die Arbeitszeit um 60 Minuten" verlängert. Tritt diesen Freitag in Kraft!
Wir alle haben aber nur einen Vertrag über eine 39 Stunden Woche, und sind mit dieser Änderung, vor allem auf diese Art und Weise, nicht einverstanden. Unterschreiben werden wir den Wisch erstmal nicht. Was sollten wir nun tun? Was sind unsere Rechte? Der AG darf doch nicht "mal eben so" die AZ um 1 Std. verlängern, oder?

Vielen lieben Dank im voraus für eure Hilfe!

[Nathalia]

Habt Ihr keinen Betriebsrat?

Bei uns war das ein echter Kampf zwischen AG und Betriebsrat. Der Chef wollte die 40 Std.-Woche, das konnte er nicht durchsetzen. Nun müssen wir "nur" 100 Stunden im Jahr mehr arbeiten.

Ausserdem finde ich das ja reichlich unverschämt, dass ihr so kurzfristig über die Arbeitszeitänderung informiert wurdet.

[Biene79]

Ja Hallo???? Jeder Betriebsrat würde Kopf stehen!!! Die können doch nicht heute sagen das in 5 Tagen dann für 1 Stunde länger gearbeitet wird..... Also ich bin da ja kein Experte, aber einfach so dürfen die das doch nicht. Oder?

[slayerette.]

Leider haben wir keinen Bertriebsrat - wir sind insg. nur 14 AN - davon 2 Teilzeitkräfte und 1 Azubi. 1 Person hat den Wisch unterschrieben, und zwar die Prokuristin; die ist aber die rechte Hand vom Chef und sagt eh zu allem Ja und Amen. Wir sind echt stinkesauer über die Aktion.

[Nicht_der_Papa]

Wir hatten letztes Jahr noch 37 Stunden Woche. Jetzt 40 Std. trotz Betriebsrat. AG-Verband wurde auch gewechselt.

[slayerette.]

Original geschrieben von Nicht_der_Papa
Wir hatten letztes Jahr noch 37 Stunden Woche. Jetzt 40 Std. trotz Betriebsrat. AG-Verband wurde auch gewechselt.

Wurde dein Vertrag denn abgeändert? Und ist es bei Euch Mehr Arbeit bei gleicher Bezahlung oder wie wurde das geregelt?

[Nicht_der_Papa]

Nein. Es gab keinen neuen Vertrag und keine Anpassung. Mehr Arbeit bei gleichem Lohn. Es gab viele neue Betriebsvereinbarungen, die teils einer Besitzstandswahrung gleichkommen.

[slayerette.]

Original geschrieben von Nicht_der_Papa
Nein. Es gab keinen neuen Vertrag und keine Anpassung. Mehr Arbeit bei gleichem Lohn. Es gab viele neue Betriebsvereinbarungen, die teils einer Besitzstandswahrung gleichkommen.

Hm,

Das ist ja heftig, dass es bei Euch dann auch noch das mehr Arbeit, gleicher Lohn Prinzip ist. Ich frage mich halt, auf welcher Grundlage ein AG die Arbeitszeiten einfach so abändern kann. Ich muss noch hinzufügen, dass in den 3 Jahren, die ich hier arbeite, 10 (!) Leute entlassen wurden - alle angeblich aus "betriebswirtschaftlichen Gründen" - nach sozialen Gesichtspunkten ging es bei den Kündigungen nicht - die wurden einfach nicht beachtet, da hat man dann lieber in Kauf genommen, dass es vor's Arbeitsgericht ging und hinterher kräftig zahlen musste. Und dann jetzt diese Aktion - da muss man doch gegen angehen können?

[Nicht_der_Papa]

Wenn der AG sagt, entweder Entlassungen oder Mehrarbeit, wird es wenige geben, die sagen-mir doch egal.
So einfach war das.

[texasbluebonnet]

Hallo Slayerette,

rechtlich wirksam ist diese Ankündigung erstmal nicht. Wenn die Arbeitszeiten pro Woche bei Dir und den Kollegen arbeitsvertraglich geregelt sind, können Sie nur a) mit dem Einverständnis jedes Einzelnen oder b) im Rahmen einer sogenannten Änderungskündigung geändert werden. Ihr seid also nicht verpflichtet, die Änderung mitzumachen. Ggfs. muss man nochmal gucken, ob und welcher Tarifvertrag für die Firma gilt und was da so drinsteht. Ändert aber erstmal nix am formalen Vorgehen. Soweit also die Theorie.....

Praktisch wird´s wohl eher so sein, dass man sich ärgert und es trotzdem hinnimmt, weil ein Arbeitgeber, der so vorgeht wie bei Euch, wahrscheinlich auch sonst recht robust ist den Mitarbeitern gegenüber.

Was kannst Du (jeder Einzelne) machen? a) alle zusammen nochmal mit dem Chef reden b) Dich weigern und es durchkämpfen oder c) es verärgert mitmachen.

LG