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Thema: Emanzipation oder Kindergeld?

  1. #1
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    Standard Emanzipation oder Kindergeld?

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    Hallo!

    Wie ihr merhkt bin ich schlaflos, also lese ich. Und bin dabei an diesem interessanten Diskussionspapier des Berliner Instituts für Bevölkerung und Entwicklung gestossen.

    Es geht um die Zusammenhänge zwischen Verdienst, Anzahl der Kinder und sozioökonomische Faktoren.

    Finde ich ganz interessant.

    Hier der Link zu dem PDF-File.
    http://www.berlin-institut.org/pdfs/...kindergeld.pdf

    Das ist, wie gesagt ein Diskussionspapier, also kann man darüber diskutieren

    Gute Nacht, oder guten Morgen, Vesna

  2. #2
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    Sehr interessantes paper! Endlich mal schwarz auf weiß, daß es nicht an uns bösen Emanzen und Karrierefrauen liegt, wenn die Deutschen aussterben

    Und wie oft habe ich mir schon anhören müssen, daß ich sozial schädlich bin

  3. #3
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    Original geschrieben von daughty
    Sehr interessantes paper! Endlich mal schwarz auf weiß, daß es nicht an uns bösen Emanzen und Karrierefrauen liegt, wenn die Deutschen aussterben
    Da hast Du aber Seite 13-das Fazit nicht gelesen. Endlich mal schwarz auf weiß, dass es wesentlich an den Emanzen liegt. An wem auch sonst. Frauen bekommen die Kinder.

  4. #4
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    Mir scheint eher, Du hast das Fazit nicht richtig gelesen. Ich zitiere (Seite 16):

    Insgesamt läßt sich sagen, daß die Kinderzahlen dort hoch liegen, wo nicht nur die Frauen emanzipiert sind, sondern die ganze Gesellschaft es ist. Wo nämlich die Berufstätigkeit von Frauen akzeptiert wird, wo sich auch Väter um Kleinkinder kümmern, wo Beziehungen ohne Trauschein und außereheliche Kinder als normal gelten.
    Kinder und einen anspruchsvollen Beruf zu vereinbaren, ist halt in Großbritannien und Schweden NORMAL, in Deutschland hingegen fast ein DING DER UNMÖGLICHKEIT.

    Die "Lösung" Abschaffung der Emanzipation ist also nicht sehr naheliegend.

  5. #5
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    Wie könnte man etwas abschaffen, was sich bis heute noch nicht wirklich durchgesetzt hat.
    Tatsächlich war es vor der Industrialisierung so, dass es Familienunternehmen gab, wo mehr oder weniger die ganze Familie eingebunden war. Im Zuge der Industrialisierung kamen die ersten Kinderbewahranstalten (heute Kindergärten) auf, da das Einkommen einer Person nicht ausreichte die Familie zu ernähren.
    Letztendlich ist es heute oft auch nicht anders.

    Das Fazit
    1. Gleichbehandlung der Geschlechter
    2. Abschaffung der Lohnsteuerklasse 3 für einen verheirateten Alleinverdiener
    3. Kinderbetreuungsplätze ab dem 1. Lebensjahr

    -hier sollte Punkt 1 schon lange kein Thema mehr sein
    -Punkt 2 ist für mich und viele andere nicht wünschenswert, da es auch Menschen gibt, die ihre Kinder gerne selbst betreuen. Und das muss nicht die Frau sein.
    Die Abschaffung der steuerlichen Begünstigungen der ehelichen Gemeinschaft würde daher auch bedeuten, dass mehr Menschen mit Kindern arbeiten müssen , um leben zu können.
    -wer kleine Kinder hat und arbeitet weiss, dass das nicht nur Positiv und mit Verzicht verbunden ist. Ein Zustand, mit dem man leben kann, der aber nicht wirklich erstrebenswert ist. Was man da versäumt, ist für immer verloren. Und das ist das wirkliche Leben.

  6. #6
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    Klar ist Kinder haben UND arbeiten hart, und KLAR sollten Elternteile auch die Wahl haben, Kinder selbst zu betreuen.

    Ich hätte allerdings gar nicht die Möglichkeit zu arbeiten, wenn ich Kinder hätte. Ich hätte schon gerne die WAHLmöglichkeit, wenn ich schon neun Jahre lang eine Ausbildung und Traineeships gemacht habe.

  7. #7
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    Hallo

    misch mich mal gerade in Eure Zweier- Diskussion ein

    Habe das paper noch nicht gelesen, aber immerhin ausgedruckt, muß mich schließlich um meine fast kindergartenreife Tochter kümmern und bin schlußendlich auch noch (auch das noch!) hochschwanger (im 10.Monat).

    Ich mache mir in der Tat derzeit viele Gedanken darüber, wie lange ich es noch durchhalte, NICHT ARBEITEN zu gehen.

    Und das ist sicherlich nicht kokett gemeint, sondern einfach ein Ding, was sich aus den Zahlen und den momentanen Gegebenheiten ergibt...

    In Deutschland selber ist man oft genug als hoch qualifizierte Frau ein gerne gesehener Vollzeitberufler, aber sobald man sich dazu entschließt, Kinder in die Welt zu setzen, hast Du den Status eines "nicht zu kalkulierenden Risikos" in Sachen Personalplanung. ich will später nicht durchs Raster fallen, nur weil ich mich um meine Kinder gekümmert habe. Andererseits habe ich mich nicht für Kinder entschieden, um eine überteuerte Kinderbetreuung zu zahlen, die dann den Job macht, den ich und niemand sonst machen will... Es ist nicht ganz einfach... Und richtige Teilzeitjobs die Sinn machen bei meiner Quali sind nun mal sehr rar gesät...

    Ich finde es super traurig, denn ich wollte schon, als meine erste Kleine ca. 12 Monate alt war, wieder zurück in teilzeit. Aber da ich mich damals auf Goodwill eingelassen hatte, und drei Jahre Elternzeit beansprucht habe, gab es bislang kein Zurück...

    @daughty: Ich glaube nicht, daß gegenseitige Schuldzuweisungen sinnig sind. Fakt ist doch, daß in Deutschland kaum mehr Paare den Entschluß fassen, Kinder in die Welt zu setzen. Mir ist da wurscht, ob es Emanzen oder Heimchen sind, die nicht reproduktionswillig sind oder nicht

    @Nicht_der_Papa: Ich weiß, was Du meinst, aber manchmal muß man auch Abstriche bei den Träumen machen... Ich liebe es, Mutter zu sein, und ich will es um keinen Preis der Welt ändern, aber in Deutschland fehlt es an ganz wesentlichen Bedingungen, um es für normal - besser qualifizierte Frauen attraktiv zu gestalten, damit sie eben nicht nach 6-8 Jahren Babypause (kann ja mal passieren bei 2-3 Kindern, oder?) vollkommen outdated am Arbeitsmarkt vorbeischrammen. Das ist das, wovor ich wirklich Angst habe. Und ich würde ansonsten liebend gerne ganz zuhause bleiben und mich komplett um meine Kinder kümmern. Aber ich befürchte, daß (wenn ich zulange der Arbeit fernbleibe) wirklich nachher ein so rauer Wind weht, und ich evtl. nicht mehr dort reinkomme, wo ich hinwill.
    Die Krux ist jedoch: ich kann es mir gar nicht aussuchen. Bislang wurde mir erst ein Teilzeitplatz angeboten, nachdem ich mitgeteilt hatte, daß ich ein zweites mal schwanger bin... Das war dann klar, daß ich hier nicht genommen werden würde...

    VLG
    von der hochschwangeren Vania

  8. #8
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    Soweit ich das mitbekommen habe, sind die steuerlichen Vergünstigungen für alleinstehende Alleinerziehende schon vor einigen Jahren tüchtig zusammengestrichen worden.
    Das finde ich auch nicht in Ordnung. Zumal jede auch in diese Situation kommen kann.
    Habe gerade mal mit einem imaginären Gehalt die verschiedenen Lstklassen berechnen lassen.
    Und das Ergebnis ist niederschmetternd, finde ich.
    http://www.jobware.de/ra/vr/gr/gehaltsrechner.html

    @Vania
    Es ist nicht einfach und wird durch die derzeitige Situation am Arbeitsmarkt eher noch schwieriger.
    Die ganze Situation ist eh total paradox. Die, die in Deutschland was zu sagen haben sind zwischen 40 und scheintod. Bist Du 40+ bekommst Du, weil zu alt, kaum noch Arbeit.
    Und natürlich gibt es nicht genügend Betreungsplätze für Kinder.
    Tatsächlich ist es natürlich auch keine anerkannte Tätigkeit, seine Kinder zu erziehen. Das Job Problem hat in unserem Fall auch der, der die Aufgabe übernommen hat. Und das ist bei uns nicht die Frau des Hauses.

  9. #9
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    Original geschrieben von Vania
    @daughty: Ich glaube nicht, daß gegenseitige Schuldzuweisungen sinnig sind. Fakt ist doch, daß in Deutschland kaum mehr Paare den Entschluß fassen, Kinder in die Welt zu setzen.

    ... Ich liebe es, Mutter zu sein, und ich will es um keinen Preis der Welt ändern, aber in Deutschland fehlt es an ganz wesentlichen Bedingungen, um es für normal - besser qualifizierte Frauen attraktiv zu gestalten, damit sie eben nicht nach 6-8 Jahren Babypause (kann ja mal passieren bei 2-3 Kindern, oder?) vollkommen outdated am Arbeitsmarkt vorbeischrammen.
    Naja, das mit den "Schuldzuweisungen"... ich reagiere mittlerweile allergisch, weil ich im Umfeld (erzkonservatives Kuhkaff) immer nur höre, wie egoistisch ich doch bin und blabla...

    Fazit ist, daß es gar nicht GINGE, es sei denn ich würde meinen Job ganz aufgeben. Eine Kinderfrau zu engagieren kann doch auch nicht Sinn der Sache sein, ist ja OK, wenn man das will, aber ich würde auch gerne was vom Aufwachsen meines Kindes mitbekommen, wenn ich mal eins habe. Aber dann wäre es mit ner Rückkehr in den Job wohl Essig. Und dazu hab ich dann 9 Jahre dann studiert, Referendariat und Praktika gemacht und ein Auslandsjahr? Um fünf Jahre zu arbeiten? Nein, das kann es ja auch nicht sein. Ich wollte das aber so; hab mir schon als kleines Kind gewünscht, zu studieren und viel zu "lernen" und mal im Ausland zu leben.

    Alles nicht so einfach...

  10. #10
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    @nicht_der_papa: Da ist viel Wahres dran, was Du sagst. Ich finde es auch sehr seltsam, wo die Entscheidungsträger sitzen und was dort seit Jahren verkaspert wird. Die Leidtragenden sind doch nun immer wieder die gleichen...

    Vor allem die Alterskomponente beim Eintritt bzw. Wiedereintritt in den Beruf wird ja immer gravierender durch die ständig steigende Studiendauer + Praktika + Traineeships etc pp... Wer da bei 40 eine derart willkürliche Zäsur macht, der hat doch wirklich keine Ahnung davon, wie lange heutzutage ein Mensch braucht, um sattelfest im Beruf zu sein bzw. seinen Wiedereinsteig nach Elternzeit zu schaffen. Ich finde, solche Aussagen "nicht über 40" zeigen auch nur, wie sehr die ganzen Unternehmen sparen. Personaleinsparungen gehen sehr leicht durch Begrenzungen des Alters, ist doch klar, oder? Einem 25/26-jährigen Absolventen kann man noch einen Vertrag mit wenig €€€'s aufdrücken, bei jemand, der so und so lange im Beruf ist, geht das schlecht...

    Beispiel: wir suchen w/m für Juniorposten bitte max. 25-30j., abgeschl. Studium, 10 Jh. Berufserfahrung und 1 Jh. Ausland... jajajaja Wenn die Damen und Herren sich mal nicht verrechnet haben...

    Was ich übrigens klasse finde, ist, daß Dein Mann die Elternzeit genommen hat, wenn ich Dich richtig verstanden habe. War es Euer freier Wille oder ging es nicht anders zu dem Zeitpunkt? Seid Ihr zufrieden mit der Entscheidung? Bei uns lag eine Konstellation vor, die sowohl als auch möglich gemacht hätte, wobei ich letzten Endes zuhause geblieben bin. Aber grundsätzlich, weiß ich, würde mein Mann auch auf unsere Kinder aufpassen. Ob das jobmässig passen würde, wage ich mal zu bezweifeln...

    @daughty: ...war auch nicht böse gemeint. Ich kann das schon verstehen, wenn man andauernd angefeindet wird von der Landbevölkerung, die da erzkonservativer ist als der Papst, da kann man schon mal rot sehen. Ich selber habe auch 7 Jahre studiert, davon 1 Jahr im Ausland, dann noch ein Jahr fast Traineeship, dann 5 Jahre gearbeitet, bevor ich in (Re-)Produktion gegangen bin Aber ich weiß auch, daß das nicht Ende der Fahnenstange ist, schließlich MÖCHTE ich ja auch gerne wieder arbeiten, aber eben am liebsten nach MEINEN KONDITIONEN, eben in Teilzeit, weil ich eben auch meinen Nachwuchs aufwachsen sehen mag. Ob sich die gwünschte Teilzeit so realisieren lässt, wie ich es möchte, steht auf einem anderen Blatt. Aber probieren werde ich's allemal. Falls mich dann irgendwer als Rabenmutter oder sozial unverträglich beschimpfen sollte, dem werde ich dann mal dieses recht amüsante Paper unter die Nase halten.

    Schließlich ist Deutschland nicht umsonst Auf Platz 9 von 9 des Gesamt Rankings hinter Spanien und Italien... Und das ist schon sehr traurig, aber spricht auch Bände.

    LG Vania

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