Waren beim Bauern kaufen???

[Miss Buffington]

Bei uns gibts öfters Bauernmärkte und zu gerne würde ich unsere Bauern auch unterstützen nur ich frag mich immer :

- sind die eier wirklich von ihnen und wie soll ich über rund 70% legebatterieeier auf bauernmärkten denken die nachgewiesen werden konnten?

- ist das gemüse von ihnen und wo nehmen sie die sachen im winter her?

- was ist mit honig, käse und wurst? wie kann ich sicher gehen dass nicht einfach günstig zugekauft und teuer als "frisch vom Bauern" weiterverkauft wird?

Gütesiegel in diesem bereich sind noch nicht sooo weit verbreitet und was heißt es schon wenn einmal im jahr jemand kontrolliert?

Heißes Thema finde ich, wie denkt ihr darüber?

[Metikaa]

Hallo,

ich kann Dir Deine Fragen zwar nicht beantworten, aber hier mal mein Erfahrungsbericht:

Ich wollte einmal Ostereier auf einem Markt kaufen und habe vorher gefragt, aus welcher Haltung diese stammen.

Ich bekam immer die Antwort "Bodenhaltung" (*schüttel*) und einer machte noch so`n dummen Spruch wie "In Freilandhaltung würden die Hühner ja jetzt am Boden festkleben"

Ich kaufe also dort nur Brot-und alles tierische nur aus Biohaltung im Supermarkt.

LG
Metikaa

[Nicht_der_Papa]

Wenn man wirklich gute Sachen vom Bauern kaufen will, dann sollte man in einem Biohof kaufen.
Da kann man auch sehen, wie die Tiere gehalten und was hnen gefüttert wird.
Das gilt natürlich im Prinzip für jeden Bauernhof.
Viele Bauern mögen das, glaub ich, nicht so gerne.

Man muss bedenken, dass die Bauern es recht schwer haben. Schliesslich bekommen sie nur geringe Bruchteile von dem Geld was wir für Ihre Produkte im Laden bezahlen. Bei der Milch bekommt der Bauer mittlerweile weniger als er an Kosten hat. Die Milch ist zwar teurer geworden, aber der Bauer bekommt weniger als 1984. Kassieren tun andere. Molkerei und Einzelhandel. Auch in anderen Bereichen sieht es nicht rosig aus.
Deshalb gibt es auch einige Bauern, die so eine Legebatterie ihr eigen nennen. Und sie achten darauf, dass die nicht von Fremden betreten wird. Ich bezweifle, dass Ihnen das Spaß macht.

[KaoZmouZe]

Ich kaufe Eier, Obst und Gemüse beim Bauern, den Rest im Supermarkt. Bauer ist mir für alles zu teuer.

[Miss Buffington]

Für die Molkerei ist die reine Milch ein Nullsummenspiel. Ohne EU Subventionen wäre das ein Verlustgeschäft. Das weiß ich von einer großen österreichischen Molkerei. Die richtigen Cash Cows sind Käse und Wellnessmilchprodukte. Joghurt auch aber schon nicht mehr so.

Ja von Toni kauf ich die Eier immer. Ich esse sie zwar nicht aber mein Schatz soll ja auch keinen Mist am Teller haben.

auf der homepage www.abhof.info gibt es adressen für österreich. die haben auch so ein siegel eingeführt.

skeptisch bleib ich trotzdem. ich mein viele bauern kümmern sich schon mehr über die finanzen und EU Subventionen als um den eigentlichen Beruf. Was ich natürlich verstehe (obwohl ich von einigen Bauern weiß dass es ihnen soooo schlecht nicht geht, aber man meckert halt gerne - wobei das sicher nicht für alle gilt, manchen gehts wirklich nicht gut), allerdings ist es ja dann nicht verwunderlich wenn ich als Konsument skeptisch bin ob das auch wirklich seine Sachen sind oder ob die einfach nur günstiger zugekauft wurden.

[kuntergruen]

Vor vielen Jahren hab ich mal eine ganz schlechte Erfahrung gemacht: Monatelang hab ich auf dem Bauernmarkt "Eier von glücklichen Hühnern" gekauft. Eines Tages war statt des älteren Mannes eine Frau am gleichen Stand. Um zu klären, ob ich weiter beim selben Bauern kaufte (die anderen hatten keine Freilandeier) fragte ich, ob heute nur eine andere Besetzung da sei und ob es wie immer Freilandeier wären.

Die Frau klärte mich auf, dass sie "meinen gewohnten" Bauern vertrete, aber die Eier seien von Batteriehühnern. Wie seit eh und je....

Auch, wenn ich glaube, dass man ein Stück weit einfach Vertrauen haben muss, würde ich heute bestimmte Sachen (wenn ich muss, kauf ich lieber belastetes Gemüse als gequältes Fleisch) entweder nur noch bei einem mir bekannten Bauern direkt vom Hof kaufen oder - mangels genanntem mach' ich das so - bei einem Bio-Laden mit angeschlossenem Hof. Es ist ein Demeter-Laden, der bei bekannten Öko-Erzeugern zukauft (z. B. einem SOS Wohndorf behinderter Menschen, die haben eine Bio-Bäckerei u. v. m.). Man kann ein Abo wählen (Obst- und Gemüsekiste) oder per Liste bestellen. Geliefert wird freitags frei Haus. (Wen das Prinzip interessiert: www.oekokiste-schwarzach.de )

Bezüglich der Kosten: Ich habe für 3 Personen 100 Euro pro Woche zur Verfügung, für Lebensmittel, Putzmittel, Windeln (hähä... eure Tage sind gezählt) etc. und mache grad einen Testlauf:

Auch, wenn grad Demeter sicher nicht der Billigste ist, bin ich letzte Woche (zum ersten Mal ) mit dem Geld hingekommen, weil nämlich die ganzen Spontankäufe wegfielen.

Mein Fazit: Essensplan und Einkaufsliste machen, und lieber weniger, dafür wirklich leckere Sachen kaufen ist für uns das Richtige.

[kuntergruen]

Achso, und wegen Deiner Frage: Wo nehmen die das Gemüse im Winter her?:

Es gibt sehr leckere Zubereitungsarten für Wintergemüse. Wirsing zum Beispiel ist eine Vitamin- und Mineralstoffbombe. Und der (und Lauch, Rosenkohl etc) wächst auch im Winter bei uns