panikattacken, angstzustände...

[chocolate]

wie komm ich da raus?

seit ein paar monaten leide ich unter ständigen schwindelanfällen,die dann zu panikattacken bzw. hyperventilationsanfällen werden können.
das war einmal so schlimm, dass ich dachte ich bekomme keine luft mehr und dann im krankenhaus versorgt werden musste.
dort wurde mir gesagt, dass das psychisch bedingt sei.
seitdem und auch schon voher habe ich panik in engen räumen, im vollen supermarkt, in der bahn usw. ich weiß, dass es ungefährlich ist, aber wie komm ich da bloß wieder raus, denn das beeinträchtigt mich mittlerweile total.
termin beim neurologen hab ich direkt ausgemacht, aber erst im Mai.

hat einer erfahrung mit sowas oder kennt sich jemand aus?

[jerry]

Hallo ,

kannst Du nicht eher einen Termin bei einem Arzt Deines Vertrauens bekommen, ich würde lieber nicht solange warten, man rutscht da sehr schnell rein in diesem Kreislauf und die Panik und co. hat einen schneller im Griff als man denkt, bin selber betroffen, nehme aber Medikamente ohne diese, hätte ich eine sehr eingeschränkte Lebensqualität und mit der Zeit konnte ich die Dosis heruntersetzen. Beim Neurologen war ich damals auch, er hat mir auch gesagt das dies psyschich bedingt ist, hat mir dann die vollen Hämmer verschrieben und dadurch konnte ich gleich fast garnix mehr. Der einzige der mir geholfen hat war mein HA der mich schon Jahre kannte.

Hast Du einen guten HA, wenn ja, dann mach dort bitte schnell einen Termin .

Alles Liebe,
Jerry

[meta]

und mal zum psychologen ?
psychiater.....

[Exuser50]

Kannst Du das irgenwie zeitlich einordnen wann das anfing?

Vielleicht würde Dir das weiterhelfen?

[Nicht_der_Papa]

Vielleicht hilft Dir eine psychosomatische Klinik. Frag doch mal den Neurologen. Hier ist ein Forum von Betroffenen
http://www.forum.angst-und-panik.de/...3362&boardid=2

[Seraphim]

Moin
Das kenne ich zu gut. Irgendwann kann man gar nicht mehr aus dem Haus, und hat trotzdem Angst und Panik. Ganz wichtig, erst mal zum Arzt, abklären lassen ob es nicht etwas organisches ist.
Ich habe so ziemlich alle untersuchungen gemacht die man da machen kann, und bin dabei fast gestorben vor lauter Angst. da ich auch immer Angst vor Nebenwirkungen habe und nie Tabletten nehme musste ich meinen Weg alleine gehen. Immer mit kleinen Schritten anfangen, trotz Angst alles machen. Sich immer sagen der Schwindel/ Luftnot usw, kann mir nix. So habe ich es langsam gesteigert. Mittlerweile klappt wieder alles, und das Leben ist wieder schön. Ich bin jemand der gegen tabletten ist, die bekämpfen ja nur das Symthom, wenn du die Absetzt ist alles beim Alten. Allerdings können die machmal sehr Hilfreich sein um ein wenig Ruhe zu haben und Kraft zu Sammeln für eine Therapie. Das muss jeder selber entscheiden, am besten zusammen mit dem Arzt.
Viele Grüße

[Noémi]

Ich kenne das Problem nur zu gut, war jahrelang auch von Panikattacken behaftet und das ist wahrhaftig für die betroffene Person schlimmer als sämtliche Krankheiten, die man haben kann.
Man befindet sich ständig auf einem erhöhten Energiepotenzial in "Erwartung" einer nächsten Panikattacke. Und steigert man sich dann solange in diese Gedanken hinein, bis man tatsächlich eine ausgeprägte Panikattacke hat.

Bei mir war es zeitweise auch so schlimm, daß ich mich kaum noch aus dem Haus bewegt habe, das Autofahren ging überhaupt nicht mehr.
Du hast ständig grundlos die Angst sterben zu müssen, bzw. daß Dir etwas passiert und Du alleine bist. Auch wenn Du weißt, Du bist körperlich/organisch total fit, die Angst ist stärker.

Der Höhepunkt meiner Panikattacken war ein Zusammenbruch mit Hyperventilieren, nach dem ich in die KLinik eingeliefert wurde.
Dieses Hyperventilieren war bei mir so extrem, daß fast mein ganzer Oberkörper taub wurde und so steigerte man sich von einer Attacke in die nächste. Zumal mir ja nicht bewußt war, daß es sich dabei um Hyperventilieren handelt und mir dabei eigentlich nichts passieren kann.

Ein paar Stunden später konnte ich die Klinik wieder verlassen und mir klar, daß es wichtig ist eine Therapie zu beginnen. Ein Neurologe machte sämtliche Checks, die alle ok waren, verschrieb mir für die erste Tranquilizer und Valium und überwies mich zur Psychologin, die mich mit Hilfe einer Hypnosetherapie von meinen Panikattacken geheilt hat.

Fazit: ich kann diese Hypnosetherapie nur wärmstens empfehlen. Heute bin ich eigentlich komplett geheilt und habe seit sicher 2-3 Jahren keine einzige Panikattacke mehr bekommen, auch wenn es immer im Hinterkopf ist, daß es das gibt und daß man automatisch versucht, einigen Situationen aus dem Weg zu gehen.

Und all diese Tabletten, die einem über die Anfangszeit hinweghelfen, sollte man ganz dringend innerhalb kürzester Zeit absetzen, weil sie sehr abhängig machen können....

[Isis]

Hallo,


ich würde Dir raten, so schnell wie möglich einen Therapeuten zu suchen.

Selber rumdoktern und der Sache "auf den Grund gehen" bringt ohne Arzt gar nichts, im Gegenteil.

Aber wenn Du einen Arzt gefunden hast, wirst Du die Attacken relativ schnell wieder los werden (weil Du lernst, was dabei eigentlich im Körper passiert, Du lernst damit umzugehen und folglich, Dich zu entspannen) bei mir hat das so zwei Monate gedauert, dann war das Schlimmste überstanden.

Ich weiss, dass PAs die Hölle sind und sich kein Mensch, der nicht betroffen war / ist, vorstellen kann, was man da durchmacht weil man denkt, man stirbt jetzt. Ich wünsch Dir von Herzen, dass Du das schnell hinter Dir lassen kannst.

[skaja]

Original geschrieben von Isis
Hallo,


ich würde Dir raten, so schnell wie möglich einen Therapeuten zu suchen.

Selber rumdoktern und der Sache "auf den Grund gehen" bringt ohne Arzt gar nichts, im Gegenteil.

Aber wenn Du einen Arzt gefunden hast, wirst Du die Attacken relativ schnell wieder los werden (weil Du lernst, was dabei eigentlich im Körper passiert, Du lernst damit umzugehen und folglich, Dich zu entspannen) bei mir hat das so zwei Monate gedauert, dann war das Schlimmste überstanden.

Ich weiss, dass PAs die Hölle sind und sich kein Mensch, der nicht betroffen war / ist, vorstellen kann, was man da durchmacht weil man denkt, man stirbt jetzt. Ich wünsch Dir von Herzen, dass Du das schnell hinter Dir lassen kannst.

Das kann ich nur so unterschreiben.

Ich hatte vor ein paar Jahren auch mit Panikattacken zu kämpfen
( hauptsächlich beim Autofahren, in den schlimmen Phasen aber in jeder Situation) und hab mich nach Vorstellung beim Hausarzt und Abchecken beim Neurologen (um körperliche Ursachen auszuschließen) in eine Therapie bei einer Psychologin begeben - nach ca. 30 Sitzungen kann ich jetzt wieder panikfrei Auto fahren, wenn wieder was hochkommt, habe ich das sehr gut im Griff. Generell kann man Panikattacken meist sehr gut behandeln, es ist aber wirklich wichtig, dass Du Dich SCHNELL um Hilfe bemühst, je mehr es sich manifestiert, desto länger dauert es, die Vorgänge im Körper wieder "abzutrainieren".

Läßt sich schwer in ein paar Worte fassen, was bei mir ein halbes Jahr gedauert hat, aber ich kann nur noch mal wiederholen: such Dir psychologische Hilfe, man kann das supergut behandeln! Und keine Scheu vor Psychologen, ich hab am Anfang auch gedacht, oh Gott, eine Therapie, ich bin doch nicht irre - Fakt ist aber, dass die Seele genauso schnell "krank" werden kann wie der Körper, erst recht in unserer immer hektischer und anspruchsvoller werdenden Zeit. Das ist kein Grund, sich zu schämen. Gerade Frauen sind eben oft emotional nicht sooo stabil (ich auch nicht, und dazu stehe ich auch), da kommt sowas vor - aber man würde ja auch nicht zögern , eine dicke Erkältung behandeln zu lassen, weil man sich dafür schämt, dass das Immunsystem gerade etwas schwächer ist

Sorry für die ellenlange Antwort, aber mir liegt das Thema immer sehr am Herzen, eben weil ich's selbst schon hinter mir habe.

Alles Gute für Dich & liebe Grüße
Katja

[Isis]

Original geschrieben von skaja
aber mir liegt das Thema immer sehr am Herzen, eben weil ich's selbst schon hinter mir habe.

Mir auch deswegen möchte ich auch mal was "positives" dazu sagen:

Bei mir waren die PAs der Anfang einer Veränderung, die ich jetzt absolut positiv sehe und ich bin irgendwie auch dankbar für die schlechte Zeit, weil viele Dinge, die jetzt so sind wie sie sind nicht so wären, wären die PAs nicht gewesen.

Therapie bedeutet eigentlich immer irgendeine Veränderung auch wenn ich genau weiss, dass einen das am "Anfang" nur ängstigt und verrückt macht, weil man nicht weiss, was jetzt los ist. Aber das wird wieder gut (vielleicht besser als zuvor, wer weiss).