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Thema: der Papst ist tot:-(

  1. #311
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    Original geschrieben von Nicht_der_Papa



    Im 18. Jahrhundert war die Wertevorstellung in Europa -also auch in Deutschland-eine völlig andere.
    Ein Beispiel:...
    Genau deswegen ABSEITS, also außerhalb der Wertvorstellungen. denn die ändern sich sehr stark, eine Sache, die selbstversändlich war wird plötzlich tabu/strafbar und umgekehrt....
    Ich meinte nur, dass es keinen Unterschied macht, von wem/was sich ein Mensch angezogen fühlt, ***uelle Erregung und Befriedigung soll und wird erreicht werden.

    @Paris:
    Ich hab Nathalia so verstanden, dass, ob schwul oder hetero, jeder, der im Zölibat lebt, sollte Herr über seine Triebe sein... vielleicht habe ich das auch falsch verstanden.
    ****************

  2. #312
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    Original geschrieben von sille743
    @ndp:
    wow!

    Positiv gemeint, woher bekommst du die ganzen Fakten?
    hm, vielleicht interessiert sie sich für geschichte.
    ich habe das auch schon gehört (ich studiere geschichte).

    ach ja, übrigens bedeutete zölibat, soweit ich weiß, ursprünglich lediglich, dass ein priester nicht heiraten und kinder kriegen durfte. konkubinen haben die meisten sich trotzdem gehalten, und da wurde auch nichts gesagt.

  3. #313
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    Original geschrieben von schmunzelhase


    hm, vielleicht interessiert sie sich für geschichte.
    ich habe das auch schon gehört (ich studiere geschichte).

    ach ja, übrigens bedeutete zölibat ursprünglich lediglich, dasss ein priester nicht heiraten durfte. konkubinen haben die meisten sich trotzdem gehalten, und da wurde auch nichts gesagt.
    Da merkt man/frau....
    ich bin nicht studiert! Aber ich find das echt bewundernswert!

  4. #314
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    Und was ich noch echt bemerkenswert finde....

    es fing alles an mit :

    DER PAPST IST TOT......

  5. #315
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    Original geschrieben von schmunzelhase


    hm, vielleicht interessiert sie sich für geschichte.
    ich habe das auch schon gehört (ich studiere geschichte).

    ach ja, übrigens bedeutete zölibat, soweit ich weiß, ursprünglich lediglich, dass ein priester nicht heiraten und kinder kriegen durfte. konkubinen haben die meisten sich trotzdem gehalten, und da wurde auch nichts gesagt.
    Das wird lang und ist dem eigentlichen Thema angemessen.

    4.3. Der Zölibat

    Die Ursprünge des Zölibats sind wie die ***ualfeindlichkeit der Geistlichen in der Antike zu suchen. Die Kirchenmänner gelangten nämlich mit Hilfe der griechischen, römischen und jüdischen Gelehrten zu der Auffassung, daß sie Gott nur vollkommen dienen könnten, wenn sie ihre fleischlichen Begierden dem Verstand unterwerfen würden.

    In der Synode von Elvira zu Beginn des 4. Jhs. wurde im Canon 33 bestimmt, "daß den Bischöfen, Priestern und Diakonen sowie allen Klerikern, die den Altardienst versehen, zu befehlen sei, sich des ehelichen Verkehrs mit ihren Ehefrauen zu enthalten und keine Kinder mehr zu zeugen. Zuwiderhandelnde sollen aus dem Klerikerstand ausgestoßen werden." (in: Uta Ranke-Heinemann, ebenda, S. 107)

    Der Kirchenvater Ambrosius († 397) forderte, daß alle Priester sich des Geschlechtsverkehrs mit ihren Frauen künftig vollkommen enthielten.

    Papst Gregor I. († 604) verlangte von den Geistlichen, daß sie vom Tage ihrer Weihe an ihre Ehefrauen nur noch wie Schwestern liebten, und riet ihnen zudem, sich vor ihren Gattinnen wie vor einem Feind zu hüten.

    Bonifatius († 754) drohte den immer noch zahlreich verheirateten Klerikern an, sie fortan hart zu bestrafen:
    "Ein schuldiger Priester soll ‚zwei Jahre im Kerker bleiben, vorher jedoch öffentlich gestäupt und gepeitscht werden, nachher mag der Bischof diese Strafe wiederholen lassen‘. Mönche und Nonnen sollen ‚nach der dritten Prügelung in den Kerker gebracht werden und daselbst bis zum Ablauf eines Jahres Buße tun‘". (in: Uta Ranke-Heinemann, ebenda, S. 112)

    Trotz dieser Gewaltandrohungen waren um das Jahr 1000 herum noch die meisten Geistlichen verheiratet.

    Die Päpste und Kirchenväter gaben jedoch ihren Kampf gegen die Ehe nicht auf. Auf der Synode zu Pavia im Jahre 1022 ordneten Papst Benedikt VIII. und Kaiser Heinrich II. gemeinsam an, daß alle Geistlichen - einschließlich der Subdiakone - sich nicht mehr ehelichen dürften. Zuwiderhandelnde mußten mit schweren Strafen rechnen.

    Andere Päpste drohten den Widerspenstigen mit Amtsenthebungen, mit dem Verkauf ihrer Ehefrauen, der Unfreiheit und dem Erbverbot ihrer Kinder.

    Kritische Anmerkungen gegen den Zölibat wurden von Anfang an im Keime erstickt. So wurde der Hinweis, daß doch die Apostel auch alle verheiratet gewesen wären, von Petrus Damiani († 1072) folgendermaßen kommentiert: "Petrus hat den Schmutz der Ehe mit dem Blut seines Martertodes abgewaschen." (in: Uta Ranke-Heinemann, ebenda, S. 113)

    Auf dem zweiten Laterankonzil im Jahre 1139 gab der Papst Innozenz II. († 1143) schließlich folgendes bekannt:
    "Wir bestimmen auch, daß die, welche den Subdiakonat oder eine noch höhere Weihe empfangen haben und sich mit Frauen ehelichen oder sich Konkubinen halten, ihr Amt und kirchliches Benefiz verlieren sollen. Weil sie nämlich Tempel Gottes, Gefäße Christi, Heiligtum des Heiligen Geistes sein und heißen sollen, ist es unwürdig, daß sie der Unzucht und der Unreinheit dienen (Kanon 6). Auf den Spuren Unserer Vorgänger Gregors VII., Urbans und Paschalis' befehlen Wir, daß niemand bei denen die Messe hören darf, die bekanntermaßen Ehefrauen oder Konkubinen haben. Damit aber das Gesetz der Enthaltsamkeit und die Gott gefällige Reinheit unter den kirchlichen Personen und höheren Weihen verbreitet werden, bestimmen Wir, daß Bischöfe, Priester, Diakone, Subdiakone, Regularkanoniker, Mönche und Konversen, die die Gelübde abgelegt haben, sich von den Frauen trennen, mit denen sie sich durch Überschreiten des heiligen Vorsatzes zu kopulieren wagten, denn diese Verbindung, die gegen die kirchliche Regel verstößt, betrachten Wir nicht als Ehe. Auch müssen die, welche sich voneinander getrennt haben, die solch großen Exzessen entsprechende Buße leisten (Kanon 7)." (in: Bernd Schimmelpfennig, Zölibat und Lage der "Priestersöhne" vom 11. - 14. Jh., in: HZ, 227. Bd., 1978, S.8)

    Seit dieser Zeit wurden die Ehefrauen der Geistlichen neben "Konkubinen", auch "Huren" oder "Ehebrecherinnen" bezeichnet.

    Walter Schubart sieht in der Einführung des Zölibats den Niedergang der katholischen Kirche eingeleitet:
    "Man muß endlich erkennen, daß die Askese den Sittenverfall mitverschuldet hat, durch den sich der päpstliche Hof im späten Mittelalter ebenso auszeichnete wie die Mehrzahl der Klöster. Die Bildung der Bettelorden und die Bewegung der Geißler war die Mahnung der ehrlichen unter den Christen an die abtrünnigen unter ihnen. Einige Nonnenklöster trieben es so toll, daß sich die staatlich genehmigten Freudenhäuser wegen dieses unlauteren Wettbewerbs beschwerten und keine Abgaben mehr zahlen wollten. Wechselweiser Besuch von Mönchen und Nonnen war an der Tagesordnung. Manche Männer- und Frauenklöster waren miteinander durch unterirdische Gänge verbunden, um sich den sündhaften Verkehr hinter dem Rücken der Öffentlichkeit zu erleichtern. Nicht wenige Mönche hielten Konkubinen. Priester lebten sich mit ihren Haushälterinnen aus." (in: Walter Schubart, Religion und Eros, München 1941, S. 214/215)

    Seine Aussage wird auch durch den berühmten Rosenroman (13. Jh.) bestätigt: "...denn die Unzucht herrscht überall und ihre Macht ist stets im Wachsen. In keiner Abtei und in keinem Kloster ist die Keuschheit mehr sicher." (in: Guillaume de Lorris, Der Rosenroman, übersetzt von Gustav Ineichen, Berlin 19873, S. 79/80)

    Im Konzil von Trient (1545 - 1563) wurde schließlich jedem, der behauptete, es sei nicht besser und gottseliger, in der Jungfernschaft oder Ehelosigkeit zu bleiben als zu heiraten, mit der Exkommunikation gedroht!

    In der Praxis sah es aber ganz anders aus!

    So hielt man um das Jahr 1200 im Bistum Salzburg denjenigen Geistlichen für einen Heiligen, der nur eine Konkubine besaß. Und Bischof Heinrich von Basel († 1238) hinterließ bei seinem Tod 20 vaterlose Kinder. Sein Kollege, der Bischof Heinrich von Lüttich, der nach seiner Amtsenthebung im Jahre 1281 seinen Nachfolger ermordete, besaß sogar 61 Kinder!

    Auszug von August Bebel
    Hören wir, wie die Bibel und das Christentum über die Frau und die Ehe sprechen.

    Die zehn Gebote des Alten Testaments richten sich nur an den Mann. Im neunten Gebot wird die Frau zugleich mit dem Gesinde und den Haustieren genannt. Der Mann wird gewarnt, sich weder nach des Nächsten Weib noch seines Knechts, noch seiner Magd, noch seines Ochsen, noch seines Esels, noch alles, was der Nächste habe, gelüsten zu lassen. Die Frau ist also Objekt, ein Stück Eigentum, nach dem der Mann, wenn es in fremdem Besitz ist, kein Verlangen haben soll. Jesus, der einer Sekte angehörte, die sich strenge Aszese (Enthaltsamkeit) und die Selbstentmannung auferlegt hatte (2), von seinen Jüngern befragt, ob ehelichen gut sei, antwortet: Das Wort fasset nicht jedermann, sondern denen es gegeben ist. Denn es sind etliche verschnitten, die sind aus Mutterleibe also geboren, und sind etliche verschnitten, die von Menschen verschnitten sind; und sind etliche verschnitten, die sich selbst verschnitten haben um des Himmelreichs willen.(3) Die Entmannung erscheint hiernach als ein gottgefälliges Werk und Entsagung der Liebe und Ehe eine gute Tat.

    Paulus, der in höherem Grade als selbst Jesus der Gründer des Christentums genannt werden kann, Paulus, der dieser Lehre erst den internationalen Charakter aufdrückte und sie der beschränkten jüdischen Sektiererei entriß, schreibt den Korinthern: "Worüber ihr mir |85| geschrieben habt, antworte ich: Es ist dem Menschen gut, daß er kein Weib berühre. Aber um der Hurerei willen soll ein jeglicher sein eigenes Weib und eine jegliche ihren eigenen Mann haben ..." "Die Ehe ist ein niedriger Stand; heiraten ist gut, nicht heiraten besser." "Wandelt im Geist und widersteht den Wünschen des Fleisches. Das Fleisch verschwört sich wider den Geist und der Geist wider das Fleisch." "Diejenigen, die Christus erworben hat, haben ihr Fleisch gekreuzigt, mitsamt seinen Leidenschaften und Begierden." Er selbst befolgte seine Lehren und heiratete nicht. Dieser Haß gegen das Fleisch, das ist der Huß gegen die Frau, aber auch die Furcht vor der Frau, die als die Verführerin des Mannes - siehe die Paradiesszene - dargestellt wird. In diesem Geiste predigten die Apostel und Kirchenväter, in diesem Geiste wirkte die Kirche das ganze Mittelalter hindurch, indem sie die Klöster schuf und das Zölibat der Priester einführte, und sie wirkt noch heute in diesem Geiste.
    http://www.mlwerke.de/beb/beaa/beaa_082.htm

    Soviel zu Frau und Kirche.
    Jesus entmannt aus Angst vor der Verführungskunst der Frau. Das hab ich ja noch nie gehört.

  6. #316
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    danke, nicht_der_papa, für deine mühe!

  7. #317
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    Es gab im 15. Jahrhundert m. W. sogar einen Papst (Borgia) , der uneheliche Kinder hatte.

    Das mit Jesus, der asketischen Sekte und der Entmannung habe ich auch noch nie gehört
    LG

    Michelle

  8. #318
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    Es gab viele Päpste mit unehelichen Kindern ... ich glaube es war Johannes der 12te der an einem Herzinfakt starb (während er auf seiner Konkubine lag und diese beglückte).

    Die katholische Kirche vermochte eine grosse heuchlerische Organisation zu sein...

  9. #319
    Avatar von HopiStar
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    Ich versuche mir gerade vorzustellen, ob das, was jetzt seit Tagen stattfindet, wirklich das ist, was der Papst sich durch seine öffentliche "Ausstellung" gewünscht hat.

    Beifall, Fahnen wie bei einem Länderspiel, ich weiss nicht, ich denke nicht, dass sein Tod Anlass zu Trauer ist, weil er ja nun bei seinem Gott ist aber ein Volksfest ?

    Ich finde es eher befremdlich

    @NdP

    Super interessanter Beitrag, Danke für die vielen Fakten.

    Da werden sich aber die früheren Eheleute sehr gefreut haben, wenn sie auf einmal etwas verachtenswertes getan haben, was früher mal achtenswert gewesen ist. Ja, die moralischen Ansprüche haben sich wirklich oft und aprupt geändert und so schnell kann man von Ehefrau zur Gure werden und das ohne eigenen Beitrag
    Im Grunde ist ein Diamant auch nur ein Stück Kohle, das die nötige Ausdauer hatte

    Das Leben sollte NICHT eine Reise ins Grab sein mit dem Ziel wohlbehalten und in einem attraktiven und gut erhaltenen Körper anzukommen, sondern eher seitwärts hineinzuschlittern, Chardonnay in einer Hand, Erdbeeren in der anderen. Den Körper total verbraucht und abgenutzt, und dabei jubelnd …WOW, was für ein Ritt...!

  10. #320
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    Original geschrieben von HopiStar

    Beifall, Fahnen wie bei einem Länderspiel, ich weiss nicht, ich denke nicht, dass sein Tod Anlass zu Trauer ist, weil er ja nun bei seinem Gott ist aber ein Volksfest ?

    Habe gehört, dass es in Italien ganz üblich ist, einem Verstorbenen mit Beifall die letzte Ehre zu erweisen.

    Aber ich frage mich auch, ob unter den Millionen, die in Rom sind, nicht wohl viele Sensationsgeile und Schaulustige sind: "Boah, ICH war dabei!"

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