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Thema: Bowling For Columbine

  1. #1
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    Standard Bowling For Columbine

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    Bevor ich meinen heimeligen Arbeitsplatz verlasse, wollte ich nochmal eine Frage in die Runde werfen.
    Hat den Film jemand gesehen?
    Er behandelt die Frage- warum flippen Kinder in Amerika aus und erschiessen ihre Mitschüler. Oder auch- warum gibt es überhaupt so viele Tode dort aufgrund von Schußwaffengebrauch.

    Hab mir dafür Sonntag die Nacht um die Ohren geschlagen und war gestern reichlich müde. Es hängt mir jetzt noch etwas nach, aber ich würde es wieder tun.
    Auf jeden Fall weiss ich jetzt sicher, in welchem Land ich nicht leben wollte.

  2. #2
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    Ja, ich habe den Film gesehen.

    Der Film versucht eher die spezielle Beziehung von Amerikaner und seiner Waffe zu erklären, und diese "Culture of Fear".

    Ich denke, so kontrovers Michael Moore doch ist, und so sehr auch seine Darstellungen manchmal einseitig und überspitzt sind, so schlägt er doch in die richtige Kerbe.
    Jedes Mal wenn ich "Bowling for Columbine" sehe, denke ich auch, da will ich nicht leben.

    Aber, dieser Film gibt nur eine Nuance der amerikanischen Gesellschaft wieder. Schliesslich sind Amerikaner nicht generell schiesswütig, rassistisch und oberflächlig, genauso wenig wie Deutsche generell pünktlich, ordnungsliebend und biertrinkend sind.

  3. #3
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    Ich habe mich auch zum Aufbleiben gezwungen, weil ich den Film einfach ansehen musste.
    Er hat mich sehr beeindruckt.
    Vor allem der Vergleich USA und Kanada, insbesondere im Hinblick auf das Thema Nachrichten und Angst- und Panikerzeugung.

    Bedauerlich finde ich aber das Bild, das Moore offensichtlich von den Deutschen hat. In seinen Filmen lässt er das gerne mal kurz druchblicken.
    Als der den alten Heston (der heißt doch so, oder?), diesen Vorstizenden der NRA interviewt hat, kam doch in einem Nebensatz , ob er (Heston) glaube, dass es eine Nation gäbe, die noch mehr Blut an den Händen hätte, als die Deutschen.


    Weiß denn jemand, ob sich K-Mart tatsächlich an den Deal gehalten hat?

  4. #4
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    Charlton Heston ist ja doch recht heftig in dieser Doku ... seitdem gucke ich mir keine Filem mit ihm an.

    Und das mit dem Blut an den Händen ... der Vergleich ist nicht so abwegig, aber da haben wohl viele Länder Blut an den Händen, und da messen zu wollen, wer und wieviel ... ist schwachsinnig.

    Aber für einen "guten" schlechten Vergleich kann das Dritte Reich ja immer herhalten...

  5. #5
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    Wir, die wir die Gnade der späten Geburt hatten und die das Thema manchmal nervt, müssen akzeptieren, dass das Massenvernichtungssystem Hitlers in dieser Art und Weise in der Geschichte einmalig ist. Aber natürlich haben alle Länder Verbrechen an der Menschheit begangen und einige tun es noch.
    Im negativen Sinn besonders beeindruckt hat mich:
    -Die Schätzung, dass im Irak bisher 500.000 Kindern getöteten wurden.
    -Dieses Flugzeug als Denkmal mit der Inschrift-dieser Flieger hat Chinesen getötet. Was gab es für Gründe die Chinesen, die Iraker, die Vietnamesen, die Menschen in Afganistan zu töten? Und waren diese Gründe ehrenwerter als die Judenvergasung? Ist das nicht die totale Verherrlichung von Krieg? Schrecklich.
    -Das eine mehrfache Mutter vom Sozialamt gezwungen wird zwei 80 km entfernte Jobs anzunehmen, so dass sie den ganzen Tag weg ist. Und noch mehr, dass sie damit nicht genug verdienen kann, um die Miete zu finanzieren. Dass der eine AG von ihr mit der Restaurantkette noch die Frechheit hatte Steuerreduzierung zu verlangen, da er hauptsächlich Sozialhilfeempfänger beschäftigt (oder soll man besser ausbeutet sagen), war wieder typisch.
    -In gewisser Art und Weise, dass es bei uns Tendenzen in diese Richtung gibt. Die Politik der Angst kann man hier doch auch klar sehen. Soziale Sicherheiten, für die jahrzehntelang gekämpft wurde, wurden mit einem Handstreich weggewischt. Das gleiche gilt für den Datenschutz. Unsere 1 Euro Jobs, für die die Leute jetzt auch in Restaurants und beim Bauern arbeiten sollen, gehen ebenfalls in die Richtung.
    Nicht nur die Amerikaner sind der Meinung, dass die Kriminalitätsrate steigt. Eine Umfrage hat diese Ansicht bei uns genau so bestätigt. Hier wie dort ist sie jedoch zurückgegangen.

    Was Marylin Manson gesagt hat, hat es nur teilweise auf den Punkt gebracht. Angst und Konsum. Das mit dem Konsum funktioniert bei uns nicht. Und unsere Angst ist real, geht aber nicht ans Leben (es gibt bei uns ja noch eine vergeichsweise große Sicherheit), bei den Amis scheint das anders zu sein, wenn man sieht welche Massen an Waffen, Gasmasken etc. die kaufen. Paranoia.

    Die öffentlich Meinung Amerikas sagt nach einem Unglück nicht, dass die Verfügbarkeit von Waffen, die Kriegsverherrlichung und die Tatsache, dass jeder Amerikaner nach der Verfassung das Recht hat seine Waffen geladen aufzubewahren ein wesentlicher Grund dafür sind, wenn Kinder andere erschiessen.
    Nachdem ich schon vor ein paar Wochen durch Zufall (beim Arzt) in der Brigitte woman gelesen hab, dass man in Amerika häufig 2 Jobs braucht um leben zu können und viele auf der Strasse leben, hab ich im Internet recherchiert.
    the best approximation is from an Urban Institute study which states that about 3.5 million people, 1.35 million of them children, are likely to experience homelessness in a given year (Urban Institute 2000).
    Wen es interessiert: http://www.nationalhomeless.org/numbers.html
    Das gelobte Land stell ich mir anders vor. Kein Wunder, dass sich besser situierte hinter Mauern verbarrikardieren. Selbst bei einer amerikanischen Bank gibt es nicht mehr als 2 Wochen Kündigungsfrist. Normal ist hire and fire. In diesem System kann fast jeder unter ungücklichen Umständen auf der Strasse landen.

    Zahlen-Tode p.a. durch Schusswaffen:
    Bei uns ca. 350
    In Canada und den europäischen Ländern ca. 70
    Zu Canada- 10 Millionen Haushalte mit 7 Millionen Waffen und sie schliessen selbst in der Stadt nicht mal die Haustür ab.
    in Japan ca. 30 oder so, die erstechen sich bestimmt eher
    in Amerika über 11.300
    -korrigiert mich, wenn ich was falsch im Kopf hab

    @ luna
    Das ist ein Ding mit Charlton Heston. Nach jedem Unglück mit Schusswaffen an diesem Ort eine verherrlichende Veranstaltung für Waffen zu machen. Da kann einem der Kamm schwillen. Das hätte ich nicht von dem gedacht.

    So, dass musste ich mal schreiben.

  6. #6
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    Ich habe ihn Sonntag auch gesehen, zum ersten Mal, und fand ich sehr unterhaltsam.
    Viele Grüße, Lilalucy

  7. #7
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    @ NdP

    Sehr gutes Statement.

    Mich hat das übrigens sehr fasziniert, dass sogar in einer Großstadt wie Toronto (fast 5 Mio. EW) anscheinend viele ihre Tür nicht abschließen.
    Selbst diejenigen nicht, bei denen schonmal eingebrochen wurde.
    Der eine Mann schien ja fast noch Verständnis für die Einbrecher zu haben ... das waren sicherlich nur ein paar Kids, die sich mit meinen Zigaretten und etwas Alk einen schönen Abend machen wollten.
    Oder die Frau, bei der nachts, als sie geschlafen hat, eingebrochen wurde. Selbst die schließt ihre Tür nicht ab.


    Die Zahlen der Menschen, die durch Schußwaffen sterben, sind zwar interessant, aber ich hätte das gerne auch in Relation zur Bevölkerungszahl gehabt. Die absoluten Zahlen alleine sind doch so, als ob Moore Äpfel mit Birnen vergleicht.

  8. #8
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    Ich finde den Film sehr interessant, auch wenn er sehr schwarz-weiß gemalt ist. Es ist für mich eher ein Kabarett-Film, der auch so zu sehen ist, wenn auch ein paar interessante Denkanstöße gemacht werden wie z.B. dass die Leute mehr Angst haben, obwohl die Morde zurückgehen (wurde hier eh schon erwähnt).

    Allerdings muss ich auch sagen, dass mir der Herr Moore langsam auf die Nerven geht. Er nimmt sich ein bisschen zu wichtig. Ich habe ihn live in Wien gesehen und er hat auch angefangen über unsere Regierung herzuziehen (gut, da gibts viele Kritikpunkte, aber von einem Ami muss ich mich nicht belehren lassen) - ach ja, im TV hat er auch gemeint, dass er "the shit out of these Austrians" beaten will, weil wir Schwarzenegger produziert haben...
    Was ich sagen will, er wird überschätzt.
    ...nicht zuletzt von sich selber...

  9. #9
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    Michael Morre ist übrigens auf der Website www.bitterwaitress.com in der "shitty tipper database" zu finden!
    Wenn man seinen Namen in die Suche eingibt, sieht man z.B. , dass er in NY bei einer Rechnung über $ 250 mickrige $ 1,27 tip gegeben(üblich sind im Schnitt so 10% als tip) .

  10. #10
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    ...vielleicht war der Service schlecht?

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