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Thema: Schönheit - eine Frage der Gewohnheit?

  1. #1
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    Standard Schönheit - eine Frage der Gewohnheit?

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    Damit ihr versteht was ich meine, muß ich ein bißchen was vorweg schreiben...

    Mir ist es schon oft so gegangen, daß ich einen Look einen Stil oder ein Gesicht zunächst überhaupt nicht mochte, dann aber durch immer wieder kehrende Bilder in Modemagazinen oder den Medien plötzlich gemerkt habe, daß das doch ganz gut aussieht, oder sogar viel schöner ist als vieles, was mir bisher gefallen hat. Wenn ich ein Hochglanz-Frauenmagazin durchblättere (Elle, Vogue...), stoße ich immer wieder auf Bilder von Model-Gesichtern, bei denen ich mich frage, warum der Visagist das Model nicht "schön" geschminkt hat, wo er doch sicher in der Lage dazu wäre. ZB wenn Mode im Vintage-Stil vorgestellt wird, haben die Models oft blasse, glänzende Gesichter, farblose Wimpern und Lippen, dafür aber viel Rouge im Gesicht. Also nicht gerade das Make-up, das Models gewohnheitsmäßig geschminkt wird.
    Ich dachte mir oft erst "wie häßlich", zb als vor ein paar Jahren erstmals der Nude-Look gezeigt wurde, aber dann bei näherem Hinsehen habe ich gemerkt, daß das ganze "übliche" Make-up (rote Lippen, Endlos-Wimpern...) eigentlich nur vom Gesicht ablenkt. Es wirkt schrill und übertrieben, aus einer neutralen Position heraus betrachtet. Dagegen der Nude-Look, der betont (oder übertrieben?) natürlich ist, rückt die Knochenstruktur eines Gesichtes und das Edle am ungeschminkten Gesicht (auch wenn es in Wahrheit natürlich geschminkt ist) in den Vordergrund, was vielen wiederum als viel zu blaß und fade erscheint.

    Ich frage mich oft, ob ein Mensch aus einem Naturvolk eine Europäerin mit rot geschminkten Lippen oder mit "Smokey Eyes" auf den ersten Blick als "schön" bezeichnen würde. Ich denke nicht. Vielleicht würde er erst denken "sie sieht aus als würden ihre Lippen bluten", nach und nach aber denken, daß sie damit sehr gut aussieht.
    Dagegen würden wohl sicher Vertreter sämtlicher Kulturen mit verschiedensten Schönheitsidealen einen ebenmäßigen Teint oder ein schön modelliertes Gesicht spontan als "schön" bezeichnen. Eben weil es einfach nur gesund aussieht.

    Ich denke, die Fähigkeit, etwas als schön oder unschön zu bezeichnen, ist stark von der Gesellschaft und unserem gewohnten Eindruck von den Dingen abhängig. Bestimmt würden wir alls, in einem anderen Kulturkreis aufgewachsen, völlig andere Dinge als schön bezeichnen. So gesehen wäre etwa 50% von dem, was wir als "schön" nennen, nur deshalb schön, weil wir es so gewohnt sind, und nicht, weil wir es tatsächlich schön finden.

    Wie seht ihr das?

  2. #2
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    genauso, eine Frage der Sozialisation. Deswegen gibt es ja sowas wie Trends, bzw. können gemacht werden.

  3. #3
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    Nur ganz kurz dazu (weil es schon spät ist ) :

    Sicherlich haben sich in den verschiedenen Kulturkreisen einige Eigentümlichkeiten was das Schönheitsideal betrifft herausgebildet.
    Allerdings muss man auch bedenken worum es sich bei dem schlecht definierbaren Begriff "Schönheit" schlicht und ergreifend handelt, nämlich um verschiedene Schlüsselreize, die dem potentiellen Partner Informationen über den eigenen Zustand, z.B. die eigene Gesundheit und damit die Fortpflanzungsfähigkeit geben. Die Signale, die eine gute Fortpflanzungsfähigkeit versprechen empfinden Menschen jedes Kulturkreises als schön! Das sind um nur einige zu nennen: reine, glatte Haut, glänzende Haare, strahlende Augen usw..Hinzu kommen noch die geschlechtspezifischen Signale (z.B. Hüften bei der Frau, Muskeln beim Mann usw.)
    Auch die rot angemalten Lippen bei einer Frau gehören sicherlich dazu! Dazu sollte man vielleicht wissen, wie bzw. warum der Lippenstift entstanden ist, nämlich - so komisch wie es klingt - um die Frau jederzeit(!) ***uell erregt aussehen zu lassen und damit jederzeit fortpflanzungsbereit erscheinen zu lassen (jaja, aber das ist nun mal der Hintergrund )

    Was ich damit sagen will ist: das, was wir allgemein als schön empfinden hat sich evolutionär herausgebildet

    Es wechseln zwar immer mal wieder verschiedene Schönheitsideale (gerade bei uns in Europa oder in den USA) - aber dennoch bleiben gewisse Regelmäßigkeiten erhalten (die Erklärung s.o.). Deshalb werden auch nie Pickel, ein fahler Teint usw. zum zukünftigen Schönheitsideal (erklärt) werden
    *
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    (Coco Chanel)
    *

  4. #4
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    Ich kann alles was geschrieben wurde nur unterschreiben.

    Es geht mir auch so, dass mir nach einiger Zeit Dinge gefallen, die ich zuerst nicht gut fand. Doch es gibt eines, an das ich mich schon seit Jahren nicht gewöhnen kann: Bilder, auf denen die Models seltsam gekrümmt gehen, stehen, sitzen. Fast jede Modestrecke hat das ein oder andere Bild in der Art oder besteht nur aus solchen Bildern. Gilt hier das Motto: je verknoteter desto kreativer? Es gefällt mir einfach nicht und wird mir nie gefallen - egal wie faszinierend die Mode, das Model oder das Make-Up sein sollten.

  5. #5
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    Hallo Frika,

    Ich sehe das auch so ähnlich. Jede Kultur hat ihre eigenen Schönheitsideale, die nicht nur eine Frage der Gewohnheit, sondern teilweise auch Zeichen für Wohlstand usw. sind. Das momentane Schönheitsideal ist jung, trendy, fit, schlank. Ganz schlimm finde ich es, wenn - wie in Afrika oder Japan - der Körper zugunsten der vermeintlichen Schönheit verstümmelt wird, aber das meinst du ja nicht.

    Im Großen und Ganzen empfinde ich auch viele Dinge als schön, die modern sind, aber oft mag ich keine Trends, die dann jeder mitmacht. Ich bin überhaupt kein Fashion Victim und oft gefallen mir Sachen sofort oder gar nicht. Nur manchmal kann ich mich mit Trends anfreunden, aber dann auch nur, wenn sie zu mir passen. Ich finde es wichtiger, das zu tragen, was mir steht, als irgendwelchen Trends nachzueifern.

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