Hat jemand Erfahrung mit Fernbeziehung?

[Sonnenblume]

Hallo ihr Lieben!
Ihr habt mir hier vor ein paar Jährchen schonmal sehr geholfen und deshalb leg ich mal los:

Mein Freund geht Anfang August für ein halbes Jahr nach Australien. Das ist schon immer sein Traum und ich habe keine Sekunde daran gedacht, ihm im Weg zu stehen. Er hat gefragt, ob ich mitkomme aber ich werde natürlich nicht wegen einem halben oder maximal dreiviertel Jahr meinen Job aufgeben, was er auch versteht.
Im März will ich für vier Wochen hinfliegen und wir wollen uns die Ostküste hoch arbeiten und so viel wie möglich anschauen. Ich freu mich da schon wahnsinnig drauf aber erstmal hab ich so Angst vor dem Abschied! Ich weiß, wenn er erstmal weg ist, dann fang ich mich schnell wieder und dann werd ich das auch irgendwie rumkriegen und ich bin sicher, dass die Zeit schnell rumgehn wird. Aber wie soll ich die Zeit bis dahin und erstrecht den Abschied überleben??
Wir wollen regelmäßig telefonieren und mailen und SMS können wir auch schreiben aber ich hab trotzdem Angst davor.
Wir vertrauen und voll und ganz und haben eine sehr schöne Beziehung - nächsten Freitag schon 4 Jahre; ich habe also keine Zweifel, dass wir das überstehen aber vor der Zeit ohne ihn hab ich Angst.

Hat jemand schonmal was Ähnliches mitgemacht und kann mir ein bisschen Mut machen?
Ich tu immer so, als find ich das alles nicht so schlimm aber innendrin siehts leider nicht so rosig aus und ich werd immer trauriger.

Danke für eure Hilfe!!

Liebe Grüße
Sonnenblume

[Deception]

Hallo Sonnenblume,

ich war vor 4 Jahren ein halbes Jahr in Wales zum Studieren. Wales ist natürlich nicht Australien, da wir uns immerhin ca. alle 3 Wochen gesehen haben, aber ich denke, das ist auch bei einer größeren Entfernung hinzubekommen.

Jetzt haben wir wieder eine Fernbeziehung, da ich in einem anderen Bundesland arbeite. Wir treffen uns an den Wochenenden, aber das blöde ist, dass der Abschied jedes Mal doof ist.

Aber man kriegt das rum. Versprochen! Ich weiß im Moment nicht mal, wann wir wieder zusammen wohnen können. Da steht so ziemlich alles in der Schwebe.

Sieh es mal so: Deiner kommt nach einem halben Jahr wieder zurück.


Liebe Grüße
Deception

[HopiStar]

Hallo,

ich denke, Du "musst" Deine Gefühle einfach zulassen, denn sie sind ( für mich ) das Normalste der Welt.

Du hast etwas Angst ? Aber natürlich, lass sie nur nicht die verbleibende Zeit und den tollen gemeinsamen Urlaub kaputt machen.

Du vermisst ihn ganz schrecklich ? Wäre ja komisch wenn nicht, ich habe damals geheult, tagelang meine Freunde vollgejammert, meine Zeit mit dem Warten auf einen Anruf verbracht.

Und irgendwann hatte ich mich dann wieder unbemerkt gefallen und mein Leben hier weitergelebt, bis er wieder da war und alles war wunderbar.

Ich glaube nicht, dass man sich "imprägnieren" kann, das nicht zu fühlen und daher würde ich es einfach zulassen.

Und bis dagin genießen und wenn ihr/Du zwischendurch einen Durchhänger hast...ist doch nur menschlich, lass Dich drüber hinwegtrösten

Viele Grüße
Hopi

[apia]

ich finde es auch normal traurig zu sein.
ich kenne viele paare bei den so was schon gut geklappt hat, besonders wenn sie lang zusammen waren.
es hängt halt davon ab wie sie beide zu der beziehung stehen.
australien ist jetzt besonders weit.
aber in der heutigen zeit ist ja die welt dank internet usw kleiner geworden.
mein freund will nächstes jahr 9 monate in die usa. das dauert zwar noch schön lange, aber ich will es eigentlich nicht. na ja mal sehen.

[niki*b]

Hallo!
Ich bin in der selben Klemme wie du!
Mein Freund ist Anfang März für 6 Monate nach Shanghai gegangen. Ich dachte ich sterbe! Aber die Zeit geht rum, SMS geht zwar nicht, aber wir mailen, haben uns eine Webcam eingerichtet, und telefonieren übers Internet für 0 cent. Das zum Einrichten ist ganz einfach, das hab sogar ich geschnallt, obwohl ich der absolute Computer Depp bin.... ;-) Und weißt du was, heut nachmittag flieg ich zu ihm , und freu mich schon unwahrscheinlich drauf!!!!!!

[poekie]

...

[Miria]

Fernbeziehungen? Mein Thema...

Mein Freund und ich führen seit über fünf Jahren eine Fernbeziehung. Ist alles nicht so einfach, vorallem, weil er 500 km entfernt wohnt und wir uns nur am Wochenende sehen. Aber er fährt brav jedes Wochenende zu mir und manchmal ich zu ihm. Ändern können wir daran im Moment nichts, außer ich würde hinnehmen, dass ich dann arbeitslos wäre, da es in diesem Teil Deutschlands, in dem er im Moment arbeiten muss, einfach keine Jobs gibt. Außerdem wird er auch dauernd versetzt und ich kann mir ja nicht jedes Jahr einen neuen Job suchen.

Tja, Nachteile gibt es natürlich schon. Man sieht sich selten, man vermisst sich, die Fahrerei ist anstrengend und ganz schön teuer usw... Das ganze kann man sich aber auch so einrichten, dass es einem dabei gut geht. Ich kann es z. Bsp. nicht ab, dass ich nur für das Wochenende lebe. Ich habe auch ein Leben unter der Woche und das gestalte ich so schön, wie es nur geht. Ich finde, das bin ich mir schuldig

Blöd war es dann wieder heute morgen. Er fährt immer sehr viel Fahrrad und hatte heute morgen schon einen Fahrradunfall. Irgendwo hat es ihn mit dem Teil hingelegt und als er mich angerufen hat, kam er gerade als lebende Schürfwunde vom Arzt. Da wäre ich schon gerne bei ihm gewesen und hätte gerne ein bißchen getröstet. Aber leider kann ich meinem Chef nicht sagen "Chef, mein Freund ist vom Fahrrad gefallen, ich komme erst nächste Woche wieder".

Und um ein Fazit zu ziehen: er ist der, den ich liebe und für mich persönlich wäre die Distanz kein Grund nicht mehr mit ihm zusammen zu sein. Es sind nur unglückliche Umstände.

LG

Miria

P.S.: Eine Sache finde ich auch ganz wichtig: man muss sich bedingungslos vertrauen, sonst geht man an der Geschichte kaputt.

[pfluggi]

Da muss ich doch auch mal meinen Senf dazugeben.
Ich denke, ein halbes Jahr dürfte zu schaffen sein, es ist ja eine absehbare Zeit.
Mein Freund war vor 2 Jahren für 6 Monate im Kosovo stationiert. Ich fand es damals auch erst mal total hart. Ich war grad in eine fremde Stadt gezogen, kannte im Prinzip niemanden. Und dann immer das Wissen, er ist im Kosovo, läuft ständig mit ner scharfen Waffe rum, muss ne kugelsichere Weste tragen, sobald er das Gebäude verlässt, fährt mit dem Jeep durch die Gegend, undundund. War schon hart. Aber wir haben geschrieben und telefoniert (mit Zeitbegrenzung, wenn die Minuten um waren, wurde eiskalt getrennt) und uns wie wild auf seinen Urlaub gefreut. Und schließlich war das halbe Jahr vorbei. Ich würde sagen, uns hat es noch enger zusammengebracht.
Du darfst einfach nichts darauf geben, was die Leute sagen. Ich musste mir ständig anhören, er würde da bestimmt fremdgehen. Ihm haben sie unten auch solche Horrorgeschichten erzählt. Da musste ich mich schon manchmal sehr zusammenreißen, um nicht zu explodieren.

Und noch mal ganz kurz: Meine beste Freundin hat 1 Jahr in den USA gearbeitet, sich verliebt, die beiden haben fast 3 Jahre eine Fernbeziehung gehabt und jetzt sind sie glücklich verheiratet. Geht alles, wenn man will.

Sooo, lang genug erzählt!

[Miria]

@ pfluggi: das mit dem Kosovo haben wir auch schon hinter uns gebracht *nerv*, allerdings durften wir telefonieren so lange wir wollten. Es hat höchstens mal die Schlange an der Telefonzelle gestört oder der nicht vorhandene Handyempfang.

Wurdest du auch immer zu den Veranstaltungen für die Angehörigen eingeladen?

[milk]

ich habe meine Fernbeziehung( Roma-Amsterdam ) inzwischen geheiratet