Diesen Artikel habe ich eben mit großem Erstaunen gelesen. Und kann mir nicht so recht vorstellen, dass es Afrika wirklich ohne Hilfe besser geht. Das vieles von Entwicklungshilfe und Spendengeldern nicht bei den Bedürftigen ankommt, ist mir auch klar. Aber so ganz ohne?
Wie denkt Ihr darüber?

"Hamburg (dpa) - Die Entwicklungshilfe für Afrika sollte nach Ansicht des kenianischen Wirtschaft***perten James Shikwati umgehend eingestellt werden. «Wenn die Industrienationen den Afrikanern wirklich helfen wollen, sollten sie endlich diese furchtbare Hilfe streichen», sagte Shikwati dem «Spiegel».

Jenen Ländern, die am meisten kassiert hätten, gehe es am schlechtesten. Die Entwicklungshilfe erziehe die Afrikaner zu Bettlern und zur Unselbstständigkeit. «Sie ist einer der Gründe für Afrikas Probleme, so absurd das klingen mag», sagte der 35-jährige Gründer einer Wirtschaftsförderungsgesellschaft in Kenia. Lebensmittel- und Kleiderspenden setzten die einheimischen Bauern unter Druck und machten Schneider arbeitslos, weil nicht einmal ein afrikanisches Billiglohnland so kostengünstig produzieren könne.

An die deutsche Adresse gerichtet sagte er, wenn die Deutschen «wirklich die Armut bekämpfen wollen, sollten sie sich mit ihrer Entwicklungshilfe komplett zurückziehen und Afrika endlich eine Chance geben, selbst für sein Überleben zu sorgen». Nach Meinung von Shikwati würde es keine Hungersnöte geben, wenn die Geberländer ihre Hilfe beendeten. Die Afrikaner wären dann gezwungen, ihre Handelsbeziehungen untereinander auszubauen, die Infrastruktur selbst zu verbessern, Grenzen durchlässiger zu machen und Gesetze zu erlassen, die die Marktwirtschaft begünstigen.

Die führenden Industrieländer und Russland (G8) wollen auf ihrem Treffen in dieser Woche im schottischen Gleneagles mehr Hilfe für Afrika beschließen."