Vox Reportage letzte Nacht - jemand gesehen?

[maneschijn]

Original geschrieben von Dianita


Wenn man richtig süchtig ist, kommt man mit Vernunft nicht weiter.

Ich selber weiß z.B. ganz genau, daß ich statt der Schokolade lieber einen Apfel essen sollte. Es gelingt mir aber nicht.

Ohne dir zu Nahe treten zu wollen: Es gibt keine Sucht nach Schokolade/Süßem etc. Überspitzt würde ich es einfach mal Willensschwäche nennen, denn das "Problem" kennen wir doch alle, aber mit etwas Disziplin kann man auch zum Apfel greifen!

[Miria]

Aus eigener Erfahrung kann ich leider sagen, dass es wohl eine Art Sucht nach Süßem bzw. Essen gibt. Das ist selbstverständlich keine körperliche Abhängigkeit, sondern, um es mal einfach zu umschreiben, eher so eine Psychofalle in der man sitzt. Es gehört leider etwas mehr dazu als Willensstärke um aus dieser Falle wieder heraus zu kommen.

[maneschijn]

Finde ich nicht. Wenn ich die Wahl habe zwischen ner Schokolade und nem Apfel, dann hab ich fast immer viel mehr Lust auf die Schokolade und würde mich zugegebenermaßen auch oft dafür entscheiden. Aber eben nicht immer. Weil ich jedes mal weiß, dass der Apfel besser ist und ich deshalb einfach mal verzichte. Schwer fällt das doch jedem, aber die einen widerstehen öfter, die anderen weniger, aber jeder KANN widerstehen!

[Miria]

Ich muss dir leider widersprechen: es gibt wirklich eine Ess-Sucht, die therapiert werden muss. Das haben allerdings die wenigsten, viele nehmen das auch als Ausrede, wenn man aber unter Ess-Sucht leidet, kann man nicht mehr Nein sagen.

Nur ein Link von vielen:

http://www.gesundheit.de/ernaehrung/...ting-disorder/

[maneschijn]

Ja, das stimmt schon, in seltenen Fällen ist das so. Aber hier im Thread (bei Dianita jedenfalls und wohl auch bei den meisten übergewichtigen Menschen) würde ich es eher so verstehen, dass man aus Bequemlichkeit (oder wie man das auch immer nennen kann) zu ungesunder Ernährung greift, weil man eben Lust drauf hat.

Zu sagen, dass man einfach nicht anders kann (und es geht in diesem Fall ja nichtmal darum, auf Essen zu verzichten!), ist da schon zu leicht.

Vor allem dauert es ja seine Zeit, bis man sich so eine ungesunde Ernährung angewöhnt hat. Es ist ja nicht so wie bei Heroin, wo man einmal den Fehler macht und es nimmt und dann ist es schon zu spät. Bis man 200 kg drauf hat, stand man nicht nur einmal vor der Entscheidung, ob Apfel oder Schoko...

[Exuser50]

maneschijn, es gibt Ernährungswissenschaftler, die Dir zustimmen und die Dir widersprechen. Allerdings ist es ein Fakt dass es so etwas wie Heisshunger nach Süssem gibt.

Hier wird schon wieder pauschalisiert und generalisiert, und jemanden einfach generell Willensschwäche vorzuwerfen finde ich nicht richtig.

[Cassie]

Ganz schlimm fand ich das extrem dicke amerikanische Mädchen, das nur mit Atemgerät schlafen kann, aber einen Verzicht auf Fastfood noch nicht mal in Erwägung gezogen hat, ebenso wie ihre Mutter

Das ist doch schon ein Fall für den Kinderschutzbund... (Falls es so was in Ameerika gibt) oder eine Sozialbehörde.

[hamse]

@Cassie: die beiden fand ich auch schlimm. und ich glaub, die zwei hab ich schon mal in ner anderen Reportage gesehen. Das was am Samstag kam, wurde aus der anderen rausgeschnitten. Dort hat sie dann ne Magenverkleinerung gekriegt, weil sie ja schließlich alles versucht hätten, die Tochter aber nicht abgenommen hätte

Was mich auch genervt hat: Atkins als reine Fettfresserei hinzustellen. Dass zu Atkins auch massig Salat&Gemüse gehören wurde mit keinem Ton erwähnt

Und welche mich auch genervt hat, war die eine Deutsche, bei der der Gendeffekt festgestellt wurde, die hat das dann ja quasi als Freibrief gesehen, sich fett zu fressen, bzw. fett zu bleiben. Ja, wenn ich weiß, dass ich sowas hab, dann muss halt mein Verstand meinem Bauch sagen, dass er satt ist, und nicht umgekehrt.

Gut fand ich, dass sie gesagt haben, dass es wohl Menschen gibt, die mit KH-reicher Kost und dafür fettarm besser können, und umgekehrt. Die These vertret ich schon lange

[Mayfair]

Ich habe gestern die Wiederholung gesehen.
Ganz entsetzlich fand ich auch die amerikanische Mutter, die angeblich zu gestresst vom Kochen ist. Ihre Tochter ist schon schwer krank, aber die Mutter reagiert gar nicht. Statt dessen
räumt sie ihrer eigenen Bequemlichkeit den höheren Stellenwert ein.
Schlimm.

Ähnlich die Marzahn-Mutter. 3x Woche zum Frühstücken ins Steakhaus.

[Dianita]

Es ist schwierig, in ein paar Sätzen meine (oder die vieler anderen) Probleme mit dem Essen zu erklären.
Es bringt auch nichts, mich zu rechtfertigen.

Ich möchte einfach ein bißchen zum Nachdenken anregen.

Danke an alle, die es vielleicht ein bißchen nachvollziehen können.