Papst Benedikt hat sich auf ein Buch der Autorin Gabriele Kuby bezogen, in dem sie die Harry-Potter-Reihe analysiert. Er hat ihr einen Brief (Briefe) geschrieben, ihr ausdrücklich erlaubt, ihn als "Referenz" anzugeben. Er stimmt ihr im Großen und Ganzen bezüglich ihrer Schlußfolgerungen zu. Gaby Kuby wirft der Harry-Potter-Reihe vor allen Dingen vor, eine spirituelle Welt zu beschreiben, die von bösen Dingen wie Schadenszauber und Dämonen beherrscht ist und überhaupt keinen Platz für das Gute läßt. Kubys Meinung nach beschreibt (und promotet) Rowling eine Welt, in der es keine dualistische Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse gibt, sondern stattdessen zwischen Clever und weniger Clever - wobei die Cleveren auch durch gemeinste Tricksereien obsiegen. Man könnte zynisch folgern, Rowling benutzt ein Vexierbild unserer Welt als Szenerie.

Ob die Schlußfolgerungen von der Kuby so stimmen - ich kann es nicht beurteilen. Das sind sicher auch immer fragen der Interpretation, und Rowling würde wahrscheinlich sagen, sie hat alles ganz anders gemeint, und es ist ja nur ein Buch undsoweiter. Andererseits - das der Papst sich zu so einem phänomenal erfolgreichen und damit einflußreichen "Kult" äußert, finde ich jetzt nicht so abwegig.

Meine Quelle: Drudgereport von gestern abend.
gr v bf