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Thema: An die Mütter unter uns....

  1. #21
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    Tatsächlich ist es so, das man vorher nicht wirklich etwas von dem weiß, was auf einen zukommt und auch nicht wissen kann. Die vielen schlauen Elternbücher sind meist sachlich problemorientiert und lassen subjektiv emotionales aussen vor. Die Selbstdarstellung anderer Mütter ist häufig rosarot gefärbt. Nur selten wird über die emotionalen Probleme berichtet, von denen allerdings viele betroffen sind. Da gibt es auch einen gesellschaftlichen Druck aus der eigenen Familie und dem Freundeskreis nach dem Motto "Kind = Glück". Wir haben drei Kinder und alle drei waren von Geburt an völlig unterschiedlich in Ihrem Verhalten, von absolut problemlos bis total stressend.
    Eltern haben da eine besondere Verantwortung sich und ihre Gefühle zurückzunehmen. Sowohl positive als auch negative. Beides stellt Erwartungen an das Kind, denen es einfach nicht gerecht werden kann und auch nicht muß. Als Kind ist man ein eigenständiger Mensch mit ausschließlich subjektivem Gefühlsleben. Dies verlangt in den ersten 2-3 Lebensjahren von erwachsenen reflektionfähigen Eltern ununterbrochene Aufmerksamkeit und Fürsorge. Da bricht das eigene Leben komplett in sich zusammen und führt gerade bei jungen Eltern, die noch bis kurz vor der Geburt ein ebenfalls überwiegend subjektives Lebensgefühl gepflegt und kultiviert haben, zu den berüchtigten Überforderungen aller Art. Bei Müttern kommen noch körperchemische Reaktionen des Rückbildungsprozesses dazu.

    Hathor, das Verhalten Deiner Freundin mag auf Dich befremdend wirken. Auf mich wirkt es ehrlich und erfrischend aufrichtig. Dafür kann man in einer Freundschaft nur dankbar sein.

    Zum Schluß möchte ich noch auf das "härter anfassen" eingehend. Es ist nicht nur falsch, es schadet auch tatsächlich dem Verhältnis zum Kind. Diese Methode geht davon aus, daß das Kind das "härter anfassen" mit dem eigenen Verhalten reflektiert. Dazu ist es allerdings noch lange nicht fähig, da sich die entsprechenden Verbindungen der Gehirnareale gerade erst entwickeln. Das Kind erlebt seine Gefühlwelt gerade erstmals selber. Es kann kalt von warm, laut von leise, angenehm von unangenehm, usw. unterscheiden, bringt dies aber nicht mit ungeeigneter Kleidung, weggestrampelter Decke, verzweifelt brüllenden Eltern, Hunger, Durst oder voller Windel in Zusammenhang.

    Eins unserer Kinder war ein sogenanntes Brüllkind, das uns zunächst komplett überforderte. Mein Mann ist Nachts stundenlang mit ihm durch die Gegend gelaufen, nichts half. Später lernten wir durch die sogenannte Festhaltetherapie auch damit umzugehend. Was allerdings kein zärtlich festhaltendes Geschmuse war, sondern richtig harte körperliche Arbeit gegen ein sich wehrendes Kind. Bis heute ist es das schmusigste unserer Kinder.

    Gleiches wünsche ich Deiner Freundin und Ihrem Mann!

  2. #22
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    Darf ich als frischgebackene Mama auch was sagen?
    Meine Süße ist jetzt 10 Tage alt *verliebtinsBettchennebenmirguck* und sie ist jetzt einfach da und nicht mehr wegzudenken. Ich bin superglücklich das sie da ist und unser Leben von nun an auf den Kopf stellen wird.
    Aber ich muß mich ganz klar an die neue Situation gewöhnen, auch an die Gefühle, an die Verantwortung, an das Auf-Abruf-Stehen, an den Verlust von Unabhängigkeit. Das weiß man alles vorher, klar, aber genauso wie man vorher weiß das eine Geburt weh tut, kann man nicht erahnen wie es WIRKLICH ist.
    Bei mir ist es (nehme ich jedenfalls an) eine ganz normale leichte Form der Wochenbettdepression. Ich vermisse das Gefühl schwanger zu sein, die Hormone, die mich grinsend durch die Gegend laufen ließen Ich vermisse das Gefühl, ein Kind zu haben, weil es ja im Bauch ist und zappelt und trotzdem völlig frei und unabhängig zu sein. Ich vermisse den Sommer Ich war in den Wochen meines Mutterschutzes extrem aktiv, hab mich saugut gefühlt und die Welt war wirklich rosarot. Jetzt fühle ich mich ziemlich ausgebremst, von 100 auf 0.
    Zum Glück weiß ich, das das normal ist und in den nächsten Tagen langsam verschwindet.

    Frauen, die von postnatalen Depressionen betroffen sind oder Frauen, bei denen sich einfach kein Mutterglück einstellen will, tun mir aufrichtig leid. Sie haben sich das mit Sicherheit auch nicht so vorgestellt und sind alles andere als glücklich darüber.

    Ich drück Deiner Freundin die Daumen, das sich das einpegelt. Dieses Etwas-härter-Anfassen klingt jedenfalls gar nicht gut

    Viele Grüße
    Ella

  3. #23
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    @ Ella*: Herzlichen Glückwunsch!!! und alles Gute und viel Spaß künftig - das war doch jetzt die offizielle Bekanntmachung, oder hab ich die verschlafen?
    Ich will Sommer!

  4. #24
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    Auch von mir herzlichen Glückwunsch Ella!

    Ja, ich finde das klasse, dass viele Mütter (mittlerweile?) Klartext reden. Und nicht blumig & rosa beschleift daher reden.
    Mir hat das einiges an Druck genommen (nein, ist nix im Busch ).

  5. #25
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    Herzlichen Glückwunsch, Ella !

    Habe zwischenzeitlich noch ein paar Male mit meiner Freundin gesprochen.

    Sie hat mir gesagt, dass sie das Kind süß und nett findet solange es ruhig ist und schläft.
    Alles andere nervt sie und sie hat einfach keine Lust sich aufzuopfern.
    Diese Mutterliebe und diese enge Bindung zum Kind hat sie (noch) nicht.

    Dieses harte Anfassen finde ich nach wie vor bedenklich. Der Kurze weiß noch nicht, was er tut und die eigene Wut an dem hilflosen Wesen auszulassen finde ich nicht fair.
    Und der Kurze ist momentan auch noch sehr pflegeleicht, ich befürchte, dass das eher 'schlimmer' als besser wird.

    Aber ich hoffe, sie wächst noch in alles rein. Auch wenn sie eher der Typ ist, der leicht durchs Leben gehen will.

  6. #26
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    ich denke, sie wird reinwachsen.
    Denn über diese Wut auf das Baby ("wo ist mein Leben hin?!") haben einige Freundinnen auch berichtet.
    Der Umzug auf Planet Baby dauert halt manchmal ein wenig.
    Aber es ist noch jede(r) angekommen!

  7. #27
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    Das denke ich mittlerweile auch.

    Aber komisch und ungewohnt war es schon.

    Bisher hatten alle Freundinnen, die ein Baby bekommen haben, diesen verklärten Blick und trotz Streß und Gereiztheit diese absolute Liebe sofort gespürt.

    Und bei ihr ist eben alles anders

  8. #28
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    Da haben wir es wieder, Menschen waren, sind und bleiben Individuen

    Jede Schwangerschaft ist anders, jede Frau empfindet sie anders, jede Geburt ist anders und das Gefühl danach ist auch bei jedem anders. Es gibt keine Normen, Regeln und kein "So muß es sein".

  9. #29
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    Erstmal herzlichen Glückwunsch an Ella*habichirgendwasverpasst*

    Also, ich kann jetzt in dem Sinne auch nichts dazu sagen, denn ich bin eine von den blumig-rosaroten Mamas mit dem verklärten Blick.

    Allerdings nicht, weil ich mir selber was schönrede, sondern es ist einfach so, und genauso wie es die postnatale Depression gibt, gibt es auch das Gegenteil.

    Meine Kleine ist heute 3 Wochen alt, und ich habe Muttergefühle gehabt, von dem Moment an, als ich den pos. SS-Test in der Hand hielt, verstärkt dann, als dieses kleine Wesen nach der Geburt auf meinem Bauch lag.

    Gut, ich bin ein absolut emotionaler Mensch, der immer erst Herz und Bauch, und nur im absoluten No´tfall die Ratio dazuschaltet, aber ich bin voll und ganz mit Liebe Mama.

    Mich stört es weder, wenn sie schreit, noch, wenn sie nachts um 3 gestillt werden will(Babies melden sich in der ersten Zeit um die Uhrzeit, als die Wehen eingesetzt haben).Soll ich sie jetzt dafür bestrafen, mit meinem Unmut?ALso, bei dem "Fest anfassen" musste ich schon schlucken.Da ist es besser, man geht in so einem Fall raus, und macht den 21-22.., und geht erst wieder rein, wenn man sich wieder gefangen hat.

    Ich weiß , das es Wochenbett- und auch postnatale Depressionen gibt, und das das kein Rumgeblödel ist, ala, och nö, ich will doch kein Kind, sondern schwerwiegende Probleme, die einer psychologischen Behandlung bedürfen, aber das wurde ja schon gesagt.

    Ich habe auch das Glück, ein (noch) sehr pflegeleichtes Kind zu haben, das wirklich nur schreit, wenn es Kohldampf hat, und ansonsten halt nur etwas "meckert".

    Also, ich tippe auch einfach auf Überforderung, evtl auch eine Eifersucht auf den Mann, der ja "nur" Arbeiten geht, und nur abends da ist, wo das Kind womöglich der Mutter schon die Nerven zerrissen hat, und der Mann dann noch "blöd" fragt, was denn los sei....

    Aber das ist die erste Zeit nicht immer einfach, wenn dann noch Blähungen dazukommen, oh weh.

    Aber auch das geht vorbei.

    Ich bin auch chronisch übermüdet, so what?Ich wollte es ja so.


    Also, durchhalten ist die Devise, oder evtl mal einen KÄ aufsuchen, wenn sich das Genaze ins Unermessliche steigert, es kann ja evtl. trotzdem mal was anderes dahinterstecken.


    LG Betzy

  10. #30
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    Original geschrieben von betzy
    ALso, bei dem "Fest anfassen" musste ich schon schlucken.Da ist es besser, man geht in so einem Fall raus, und macht den 21-22.., und geht erst wieder rein, wenn man sich wieder gefangen hat.
    Das sehe ich exakt genauso und ist vielleicht ein guter Ratschlag, den man der Mutter geben könnte?

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