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Thema: Medien, Vorurteile und Ausländer

  1. #1
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    Standard Medien, Vorurteile und Ausländer

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    Ich muss euch von etwas erzählen dass ich gestern erlebt habe und das mich nicht los läßt. vorsicht lang.

    Ich war am Land (Dorfidylle)und es gibt gerade eine Urlaubseinbruchsserie dort in 30km Umkreis. Jedenfalls sind alle sehr aufgebracht und man kann schon echt nicht mehr unterscheiden was wirklich passiert und was sich die Leute denken dass passiert. Jedenfalls hat man mir und meinem Freund erzählt dass vor kurzem ein Schwarzer dort war und bei den Häusern stehen geblieben ist. Ok gut das ist nicht gewöhnlich, aber was die von sich gegeben haben ich sag euch ich konnte meinen Ohren nicht trauen. Bestimmt ist das ein Verbrecher und der will uns alle umbringen und die "wilden" schrecken ja vor nichts zurück und dann kamen sie noch mit nationalsozialistischem gedankengut und haben erzählt was man mit "denen" nicht alles tun soll. In der Nähe gibt es einen Kebabstand und "die sind ja alle auch nicht viel besser". Ich versuchte mir das noch zu erklären mit "einfach gestrickt", "arbeitermillieu die angst um ihren arbeitsplatz haben den die bösen bösen ausländer ihnen wegnehmen", aber nein das alles rechtfertigt nicht so derart fremdenfeindlich zu sein. man kann sich nur wünschen dass man selber im Ausland mal nicht so behandelt wird. ich hab schon ein problem mit dem wort "neger" aber vielleicht bin ich da auch empfindlich. wir haben natürlich gesagt dass wir absolut nicht ok finden wie sie sprechen auf das hin kamen "aber ist doch wahr, man liest es ja in der zeitung (in den propagandamaschinen für die breite masse), dass DIE immer nur kriminell sind" und dann gings erst richtig los was "mit denen nicht alles gemacht gehört". Das waren menschen zwischen 25 und 55 die so gesprochen haben und ich war echt erschüttert.


    dann noch ein fall der mich aktuell noch beschäftigt. ich muss dazus sagen ich bin in einer großstadt aufgewachsen und bin tolerant, weil man da eben mit menchen aus unterschiedlichsten kulturen zusammenlebt. zur zeit lebe ich in einem haus in dem wir auch bunt gemischt sind aber alle sind freundlich, verstehen sich, nehmen rücksicht. jetzt will ich mich aber selber nicht von einem einfluss durch die medien freisprechen. seit kurzem wohnt jemand bei uns aus dem nahen Osten (ich glaube es ist afghanistan weiß es aber nicht). Er trägt seine traditionelle kleidung (weiße umhang- ich kenn die gneaue bezeichnung nicht), einen turban, hat einen langen bart, spricht gebrochen deutsch, verhält sich sehr isoliert und studiert an unserer uni (hab ihn dort gesehen) eine technische studienrichtung. jetzt schießt einem gleich der gedanke in den kopf den uns die medien nach dem 11. september eingetrichtert haben. das könnte doch auch "so ein terrorist sein der nur bei uns lebt und sich unauffällig verhält...". gegen diesen gedanken will ich mich aber wehren. ich seh nicht ein dass jmd. nur weil er traditionell gekleidet ist und auf so eine beschreibung durch die medien gleich diesen vorurteilen begegnen muss. ich finde es fürchterlich dass auch mir solche gedanken in den kopf schießen. bin ich naiv oder tolerant? jedenfalls mag ich solche vorurteile nicht und finde es erschreckend wie wir durch diesen einfluss der medien gleich menschen vorverurteilen.

    das ist doch nicht gut wenn wir hinter jedem Ausländer einen Verbrecher sehen. Wozu führt das noch oder unterschätze ich die "Gefahr"?
    Samantha (to Charlotte): I wonder what your fetish is.
    Stanford: Charlotte has a thing for Crabtree & Evelyn potporri.
    ~~ein Moment an dem ich mich persönlich ertappt fühlte :-D ~~

  2. #2
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    ich finde das ist alles nicht ganz einfach zu beantworten.
    pauschale vorurteile aufgrund der hautfarbe oder nationalität finde ich furchbar, sie sind auch nicht durch arbeitslosigkeit uws zu entschuldigen.
    genausowenig wie ich es entschuldigen kann, dass jemand aus den gründen in den npd eintritt.

    aber auch ich habe bei manchen leuten bedenken, diese aber aufgrund ihres verhaltens, nicht nur der herkunft.
    menschen, die hier leben aber überhaupt nicht in kontakt treten wollen mit den deutschen finde ich nicht gut.
    dass man besonders bei arabischen, isolierten männern genauer hinschaut ist für diejenigen von ihnen ( wohl die meisten) die nichts im schilde führen sicher unangenehm, aber doch menschlich.
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  3. #3
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    was ich noch vergessen habe zu sagen. er scheint ein WLAN bei uns im Haus benutzt zu haben (ein nicht gesichertes) und hat dann beispielsweise einen Zettel ausgehängt ihn zu kontaktieren weil er gemerkt hat er surft da mit dem WLAN eines anderen um sich an den Kosten dafür zu beteiligen die er dadurch verursacht hat. Ich mein sowas wiederum weckt bei mir den Eindruck der Ehrlichkeit, aber vielleicht bin ich da wirklich naiv und glaube an das gute im Menschen.
    Ich will aber nicht einsehen dass jeder mal mit Skepsis behandelt wird solange bis er beweist dass er nichts böses im schilde führt. das macht doch ein zusammenleben sehr unangenehm. vielleicht unterschätze ich diese zeit aber wirklich schon.
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    ~~ein Moment an dem ich mich persönlich ertappt fühlte :-D ~~

  4. #4
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    Hallo!

    Das Verhalten dieser Dorfbewohner finde ich wirklich schlimm!
    Aber ich fürchte, da bringt drüber Reden auch nicht viel.
    Ich hoffe, daß der blonde + blauäugige deutsche Einbrecher bald gefasst wird - sowas würde vielleicht ein wenig Bewusstsein darüber bringen, was die da für Müll verzapft haben mit ihrer Vorverurteilung!

    Zu Deinem 2. Punkt: ich kann das völlig verstehen, geht mir nicht anders.

    vg, sharkzzz

  5. #5
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    Ich komme auch "vom Dorf" und lebe jetzt in der Stadt. Ich weiß das die Leute ausserhalb der Großstädte Ausländern gegenüber misstrauisch sind weil sie "das nicht kennen"...ich wurde als Kind sogar selbst oft gehänselt weil ich recht dunkel bin. Letztens lief hinter mir eine Frau mit ihrer Tochter auf dem Kudamm und ein Schwarzer lief vorbei der mit den Fingern geschnippst hat und da sagt doch diese Frau wirklich zu ihrer Tochter "Das ist ja mal ein gut gelaunter Neger"...ich dachte ich höre nicht richtig...
    Sogar meine Familie ist in solchen Sachen komisch...ich kann das auch nicht ändern...

    LG sausi
    Ich bin der Geist der stets verneint!
    Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
    Ist wert, dass es zugrunde geht.

    Faust, Erster Teil

  6. #6
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    ich bin übrigens in polen geboren und kenne die vorurteile auch aus anderer richtung, jedenfalls als ich noch ein kind war, und man es mir an der sprache angemerkt hat war es manchmal nicht so nett.
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  7. #7
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    Hi!

    Ich finde, gegen Gedanken, die man sich macht, ist nichts einzuwenden.
    Wenn etwas passiert ist, werden im Nachhinein immer die Nachbarn beschimpft, sie seien so gar nicht aufmerksam gewesen, sei es nun bei Terroristen oder Kindesmisshandlung.
    Und es SIND nunmal schon einige schreckliche Dinge passiert.

    Bei meiner Schwester im Haus wohnte ein traditionell gekleideter Moslem mit traditionell Tüten schleppender, hinterher gurkender Frau, der sich mehrmals elektronische Bauteile bestellte.
    Natürlich haben sich die anderen Bewohner ab und zu mal Gedanken gemacht.

    Unsinnig finde ich es auch, sich vor lauter Hysterie nun zu zwingen, einige Volksgruppen besonders lieb zu haben.
    Was soll ich denn über Menschen sagen/wissen, die ich nicht persönlich kenne?

    Rassistisches Geblubber muss man sich natürlich nicht anhören, da würde ich auch was sagen!

    Liebe Grüße
    Silke
    These violent delights have violent ends.


  8. #8
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    so sehe ich das auch.
    es ist halt schwer zwischen - nicht die augen verschliessen und nicht gleich verurteilen die balace zu finden.
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  9. #9
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    Ich war immer wieder in verschiedensten Situationen fremdenfeindlicher Art ... und ich habe dabei gemerkt dass wenn Angst um sich greift, dann werden Sachen herausgeholt, da denkt man auch, man hört nicht richtig.

    Aber es zählt in dem Moment für mich die Situation, deswegen würde ich das nicht so ernst nehmen.

    Die Angst vor den Anderen, die wird uns immer bleiben, ür mich liegt es in der Natur der Menschen.
    Und eure Nachbarn sind bestimmt schon in der Rasterfahndung aufgefallen. Beobachten ist ja ok, aber einfach vorverurteilen ...

    zu diesem Thema empfehle ich mal diesen Zeit-Artikel, er beschreibt sehr treffend wer diese Terroristen sind

    http://www.zeit.de/2005/30/Islamismus

  10. #10
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    ich glaube toleranz ist ganz wichtig und wachsamkeit auch und jeder muß für sich selbst das richtige maß finden.

    bei mir im haus wohnen auch viele menschen unterschiedlichster herkunft. und der kellner in meinem lieblingslokal ist ein schwarzer (darf man das noch sagen? - oder heißt es afroamerikaner, aber wenn er doch aus afrika kommt.......also afrikaner ? aber selbst ein afrikaner muss nicht zwangsweise dunkelhäutig sein.......) ihr merkt schon, es ist auch schwierig die richtige sprache zu finden.

    und alles was fremd anmutet - sei es kleidung, sitte oder hautfarbe wird zumeist einmal kritisch beäugt und natürlich sind es immer die ausländer, die straftaten verüben.


    allerdings muss ich sagen, dass ich in meinem beruf (bin im strafamt) schon feststelle, dass mehr ausländer als inländer straftaten verüben. aber das ist bei uns so - das kann in einem anderen bezirk anders sein. und es stellt sich auch die frage, warum das so ist.
    kennen sie unsere vorschriften nicht
    sind sie nicht interessiert
    umgehen sie sie ganz bewusst..........
    da gibt es viele ursachen.

    aber wütend werd ich immer dann, wenn um zwei sperrstunde im lokal bei uns im haus ist - und es ist ein türkenlokal - und dann fangen die brüder an zu raufen, zu streiten und zu stänkern. fast jede nacht - unter den schlafzimmerfenstern. mindestens eine stunde geht das so dahin.
    muss das sein ?
    Wer seinen Willen durchsetzen will, muß leise sprechen. J. Girandoux

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