Ich muss euch von etwas erzählen dass ich gestern erlebt habe und das mich nicht los läßt. vorsicht lang.

Ich war am Land (Dorfidylle)und es gibt gerade eine Urlaubseinbruchsserie dort in 30km Umkreis. Jedenfalls sind alle sehr aufgebracht und man kann schon echt nicht mehr unterscheiden was wirklich passiert und was sich die Leute denken dass passiert. Jedenfalls hat man mir und meinem Freund erzählt dass vor kurzem ein Schwarzer dort war und bei den Häusern stehen geblieben ist. Ok gut das ist nicht gewöhnlich, aber was die von sich gegeben haben ich sag euch ich konnte meinen Ohren nicht trauen. Bestimmt ist das ein Verbrecher und der will uns alle umbringen und die "wilden" schrecken ja vor nichts zurück und dann kamen sie noch mit nationalsozialistischem gedankengut und haben erzählt was man mit "denen" nicht alles tun soll. In der Nähe gibt es einen Kebabstand und "die sind ja alle auch nicht viel besser". Ich versuchte mir das noch zu erklären mit "einfach gestrickt", "arbeitermillieu die angst um ihren arbeitsplatz haben den die bösen bösen ausländer ihnen wegnehmen", aber nein das alles rechtfertigt nicht so derart fremdenfeindlich zu sein. man kann sich nur wünschen dass man selber im Ausland mal nicht so behandelt wird. ich hab schon ein problem mit dem wort "neger" aber vielleicht bin ich da auch empfindlich. wir haben natürlich gesagt dass wir absolut nicht ok finden wie sie sprechen auf das hin kamen "aber ist doch wahr, man liest es ja in der zeitung (in den propagandamaschinen für die breite masse), dass DIE immer nur kriminell sind" und dann gings erst richtig los was "mit denen nicht alles gemacht gehört". Das waren menschen zwischen 25 und 55 die so gesprochen haben und ich war echt erschüttert.


dann noch ein fall der mich aktuell noch beschäftigt. ich muss dazus sagen ich bin in einer großstadt aufgewachsen und bin tolerant, weil man da eben mit menchen aus unterschiedlichsten kulturen zusammenlebt. zur zeit lebe ich in einem haus in dem wir auch bunt gemischt sind aber alle sind freundlich, verstehen sich, nehmen rücksicht. jetzt will ich mich aber selber nicht von einem einfluss durch die medien freisprechen. seit kurzem wohnt jemand bei uns aus dem nahen Osten (ich glaube es ist afghanistan weiß es aber nicht). Er trägt seine traditionelle kleidung (weiße umhang- ich kenn die gneaue bezeichnung nicht), einen turban, hat einen langen bart, spricht gebrochen deutsch, verhält sich sehr isoliert und studiert an unserer uni (hab ihn dort gesehen) eine technische studienrichtung. jetzt schießt einem gleich der gedanke in den kopf den uns die medien nach dem 11. september eingetrichtert haben. das könnte doch auch "so ein terrorist sein der nur bei uns lebt und sich unauffällig verhält...". gegen diesen gedanken will ich mich aber wehren. ich seh nicht ein dass jmd. nur weil er traditionell gekleidet ist und auf so eine beschreibung durch die medien gleich diesen vorurteilen begegnen muss. ich finde es fürchterlich dass auch mir solche gedanken in den kopf schießen. bin ich naiv oder tolerant? jedenfalls mag ich solche vorurteile nicht und finde es erschreckend wie wir durch diesen einfluss der medien gleich menschen vorverurteilen.

das ist doch nicht gut wenn wir hinter jedem Ausländer einen Verbrecher sehen. Wozu führt das noch oder unterschätze ich die "Gefahr"?