Vorsicht, lang......

[Sweetheart]

Hallo,

muß mal was loswerden.
Seit 2 Monaten arbeite ich mit einem Mädchen zusammen (wir sind beide noch in der Ausbildung und gerade zusammen in einer Abteilung).

Sie hatte vor ca. vier Jahren einen schweren Autounfall, bei dem sie fast gestorben wäre. Unter anderem hatte sie sehr viele Knochenbrüche und Gehirnblutungen und es ist ein Wunder, dass sie noch lebt.

Das Problem ist, dass sie seit dem Unfall Konzentrationsschwierigkeiten hat und auch so eher negativ durchs Leben geht. Sie hat mir anvertraut, dass sie seit 2 Monaten auf nichts mehr Lust hat und sich eben schlecht fühlt. Habe jetzt von einer anderen Kollegin erfahren, dass sie Antidepressiva abgesetzt hat und es auch daran liegen könnte.

Na ja, jedenfalls tut sie mir schrecklich leid aber es ist auch nicht leicht mit ihr zusammenzuarbeiten, da sie viel vergißt und manchmal dieselben Sachen ein paar mal fragt und dass auch noch wenn ich gerade selbst im Streß bin im Geschäft.
Ich versuche mich dann immer zu beherrschen und mir zu sagen, dass sie nichts dafür kann und versuche ruhig zu bleiben und ihr zu helfen.

Ich habe ihr heute ein Buch geschenkt (etwas über positives Denken) weil ich gemerkt habe, dass es sie interessiert und sie immer sagt, dass sie gerne so positiv wäre wie ich. Sie war richtig glücklich über das Buch.

Ich kann einfach nicht mehr mitansehen, wie negativ sie ist und sich selbst straft wenn sie was nicht verstanden hat. Den meisten Leuten tut sie zwar leid aber das war es auch schon.
Ich kann euch nicht erklären warum aber ich würde ihr so gerne helfen wieder etwas mehr Freude am Leben zu haben.
Wenn jmd weiß was ich noch für sie tun könnte wäre ich über jede Idee oder jeden Gedanke dankbar.

lg, Sweetheart

[pinky]

Hallo Sweetheart,
wenn deine Kollegin depressiv ist, wirst du ihr selbst kaum helfen können.
Du kannst sie höchstens ermutigen, ihre Therapie weiterzuführen ,ich nehme an, dass sie in Therapie ist/war, wenn sie Antidepressiva bekommt.
Ansonsten würde ich ihr versuchen zu vermitteln, dass du sie magst und für sie da bist. Vielleicht ermunterst du sie auch dazu, mal was (mit dir) zu unternehmen.
Mehr kann man bei einem depressiven Menschen glaube ich nicht machen.

[Sweetheart]

Hallo pinky,

du hast natürlich recht, was die Depressionen angeht.
Ja in Therapie ist sie auch, die Tabletten hat sie angeblich auch ohne befragen von ihrem Arzt abgesetzt.
Was mich nur so schockiert ist, sie war vor dem Unfall ein ganz anderer Mensch der ganz "normal" gelebt hat und Freude am Leben hatte. Das sagen, die Leute die sie schon vor dem Unfall kannten. Vor kurzem hat auch noch ihr Freund mit ihr Schluß gemacht, nach 5 Jahren oder so.
Er war auch schon vor dem Unfall mit ihr zusammen und auch noch danach.
Ich hoffe nur, dass sie es schafft aus dem Loch wieder ins Leben zurückzukommen...