ich habe ein Problem, daß -finde ich zumindest- schon richtig existenziell ist. Gern würde ich Eure Meinung hören.
Maxim (für alle Nichtkennerinnen meiner gleichnamigen Romanheldin: mein Mann und ich bewohnen seit mehreren Jahren ein Haus in einer kleineren Ortschaft nahe der Stadt. Nachbarn sind supersüß und hilfsbreit, haben immer ein Auge auf unser Hab und Gut, wenn wir nicht da sind, man ist gleich in Wald und Feldmark (nicht unerheblich als Hundebesitzer), Garten und Haus sind -will-nicht-angeben- nach jahrelangen Renovierungen jetzt wirklich schön und unseren Wünschen entsprechend. Wir haben in dieses Haus soviel Geld und vor allem Schweiß, Tränen und Arbeit gesteckt, daß ich auch sehr daran hänge. Gerade am Anfang -da hatten wir auch nicht besonders viel Geld- war es oft hart, aber wie gesagt, jetzt ist es meine kleine "italienische Oase" geworden.
Nun hat sich unser Leben im Laufe der Jahre sehr geändert, wir sind beruflich sehr eingespannt, mit dem verdienten Geld hat Maxim in einige weitere Immobilien investiert. Leider bedeuten die verschiedenen Grundstücke und Häuser allerdings auch jede Menge Arbeit, auch wenn sie vermietet sind. Und wie gesagt, unser Job kostet schon soviel Zeit, daß immer was liegen bleibt, auch bei unserem eigenen Haus. Außerdem sind wir in unserer knappen Freizeit sehr gern auf Reisen. Nun möchte Maxim unser Haus verkaufen und in eine unserer Stadtwohnungen ziehen. Er meint, daß wäre viel praktischer, weniger Arbeit, unser Haus bringt guten Gewinn, wir seien ja eh' fast nie zuhause, blablabla, mein Kopf sagt ja zu allen Argumenten, aber mein Herz blutet bei dem Gedanken, mein Haus aufzugeben, wieder mit mehreren Parteien in einem Haus zu leben (auch wenn es mein eigenes ist und ich Einfluß auf die Mitbewohner habe),jedesmal den Hund ins Auto packen zu müssen zum Gassigehn, die typischen Stadtnachbarn umher, wo keiner den anderen kennt oder interessiert usw. usw. Was soll ich denn machen? Maxim liegt mir ständig in den Ohren, weil ja auch im Hinblick auf die wirtschaftliche Lage unseres Landes ein Verkauf jetzt sinnvoll wäre (man denke nur an die Abschaffung der Eigenheimzulage), und ich weiß ja auch, wieviel Arbeit er hat, weil Hausmeister und Verwalter halt doch nicht so zuverlässig sind, wie wir es gern hätten, und dann habe ich immer ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber. Aber ich habe Angst, daß ich dann in so einer Wohnung total unglücklich bin. Obwohl sie auch eine Terrasse hätte, und sie ist auch ganz neu und bis jetzt unbewohnt, ich könnte alles so herrichten wie ich will. Bin ich einfach nur bescheuert? Hoffentlich denkt jetzt keiner "gott, hat die keine anderen Sorgen", aber ich bin wirklich ratlos.