Kollegin bummelt - akzeptieren?

[gesa1974]

Wir haben eine Aushilfe die nur stundenweise kommt. Ich kenne sie schon sehr lange und sie hat leider die Tendenz eine ruhige Kugel zu schieben.
Nun kommt sie zur Zeit nachmittags nur 1-2 Stunden weil sie in einer Fortbildung ist. Wir sind eigentlich recht grosszügig und akzeptieren ihre gestückelte Arbeitszeit. Nun beobachte ich leider seit einigen Tagen das sie 1,5 Std. arbeitet und danach die restliche Viertelstunde bis Feierabend durch die Firma schleicht, raucht, quatscht oder ähnliches und auch 2 Minuten vor Ende schon im Auto sitzt und vom Hof fährt.
Ist mir erst aufgefallen seitdem ich bewusst drauf achte. Sie schreibt sich aber alles genauestens auf und lässt sich die ganze anwesende Zeit bezahlen. Wenn ich mal ausversehen eine Viertelstunde zu wenig aufschreibe habe ich gleich eine Riesendiskussion mit ihr (ich mache die Abrechnungen und bin quasi ihre Vorgesetzte obwohl sie in einem anderen Bereich arbeitet).

Ihr werdet mir raten mal das Gespräch mit ihr zu suchen aber ich weiss jetzt schon das das wieder ein Mordspalaver wird den ich mir echt geben will. Gleich zum Chef zu rennen wäre eine Möglichkeit, er würde mir bestimmt auch sofort recht geben, aber ich käme mir vor wie eine olle Petze

Komme mir schon so kleinlich vor..... Was meint Ihr? Sehe ich das echt zu eng?
Ich finde das total unmöglich von ihr - zumal unsere Firma zur Zeit echt rumkrebsen muss und wir alle Überstunden kloppen ohne Ende und keiner von uns anderen sich Müssiggang erlauben dürfte oder könnte

[Stoa]

Hallo,

ich kann Dir da tatsächlich nur raten, das persönliche Gespräch mit ihr zu suchen, wenn dich das Ganze nur noch nervt.
Ansonsten: arbeitet sie Dir zu? D. h. musst
du auf Arbeitsergebnisse von ihr warten, um selbst weiterzukommen, bist also von ihrer Geschwindigkeit abhängig? Falls NEIN: dann würde ich eher sagen, lass sie IHREN Stiefel arbeiten, und du arbeitest DEINEN. Sie ist alleine für das verantwortlich, was sie tut. Den Schaden trägt sie selbst am Ende. Sprechen würde ich zunächst nur mit ihr selbst, denn ehrlich gesagt: gleich zum Chef gehen... damit macht man sich zumindest bei UNS in der Arbeit sehr unbeliebt.

lg
stoa

[Stoa]

... ich sehe gerade, dass Du ihre Vorgesetzte bist! Damit hast Du eigentlich auch die Pflicht, mit ihr Mitarbeitergespräche/Kritikgespräche zu führen. Wenn Du sie also wirklich als Vorgesetzte im Rahmen eines Gesprächstermins darauf ansprichst, glaube ich eher nicht, dass es ein "Mordspalaver" werden wird. Ich fände es sogar fair von Dir, wenn Du sie in einem Mitarbeitergespräch auf ihr Fehlverhalten ansprichst. Am Ende ist sich die gute Frau gar nicht darüber bewusst... und vor allem nicht darüber, welchen Schaden sie der Firma damit zufügt.

stoa

[daughty]

Original geschrieben von Mala
Ich würd schon etwas sagen. Ob jetzt zuerst mit ihr oder direkt mit dem Chef musst du halt selber entscheiden.
Aber ich finde jemand der nur ein paar Stunden da ist, gerade wenn es nur 1 oder 2 Stunden sind, sollte schon auch in der Zeit arbeiten.
Wenn man Vollzeit arbeitet da find ich es schon eher "normaler" das man auch mal so seine Runde macht, ein bisschen quatscht usw. Auch bei Teilzeit vollkommen okay. Aber wenn jemand nur zwei Stunden da ist find ich sollte er auch arbeiten.
Klar, sollte man auch nicht direkt jemanden aufs Dach steigen wenn er mal ne schlechte Woche hat, auch sollte der Kaffee immer drin sein, aber wenn das immer so ist, find ich es nicht akzeptabel.
Meine Meinung

Dem kann ich mich eigentlich nur anschließen, und wenn Du ihre Vorgesetzte bist, MUSST Du es eigentlich sogar ansprechen.

[Rebecca de W.]

Ich bin ja selbst auch eine "Vorgesetzte". Wenn man "mal" bummelt oder eine etwas "unlustige" Phase hat, sehe ich darüber hinweg, wenn es aber die Regel wird, ist es einfach unfair den Kollegen, als auch dem Chef gegenüber. Du solltest Ihr das ganz klar sagen, und auch erwähnen, daß Du eigentlich nicht damit zum Chef rennen möchtest und auf ihre Einsicht hoffst. Ansonsten wäre diese Konsequenz eben unausweichlich. Dann hast Du ihr eine Chance gegeben, ihr Verhalten zu ändern, wenn sie es nicht tut, muß sie halt die Folgen tragen. Besonders häßlich finde ich übrigens ihr von Dir beschriebenes Verhalten, bei anderen ganz genau auf die Mängel zu achten, die sie selber an den Tag legt.

[Exuser51]

Hi Gesa,

wenn "meine" Leute sowas machen, weise ich sie (erstmal) freundlich darauf hin, daß sie sich unkollegial verhalten. Täte ich das nicht, hätte ich sehr bald Probleme mit den anderen, die das sehr wohl bemerken und bewerten.

VG
miamor

[caroline]

Und wenn du sie erst einmal einfach mit mehr Arbeit eindeckst? Dann hat sich das Bummeln nämlich schnell erledigt...
Vielleicht hat sie einfach zu wenig zu tun?

[gesa1974]

Sie hat bis zum Sommer bei uns in Festanstellung gearbeitet und war mir da direkt unterstellt.
Wir haben ihr wegen schlechter Auftragslage gekündigt. Hätte auch jemand anderen treffen können aber da sie auch da schon leicht schwerfällig und manchmal unmotiviert war traf es halt sie.

Trotzdem kommt sie noch stundenweise als Aushilfe und weil ich für deren Abrechnung zuständig bin muss ich halt auch darauf achten das sie beschäftigt ist bzw. muss mit ihr abrechnen. Da ich eh schon nicht besonders viel von ihrer Arbeitskraft halte und sie eigentlich nur noch hier arbeiten kann weil sie unseren (recht grosszügigen) Chef zugejammert hat achte ich besonders bei ihr drauf das sie das nicht ausnutzt. Deshalb habe ich auch erstmal hinterfragt ob ich nicht vielleicht gerade bei ihr zu kleinlich bin.
Wie gesagt, es ist mal hier und da immer wieder Zeit die sie rausschindet. Vermutlich macht sie das nichtmal bewusst oder extra und deshalb wird sie lamentieren und sich rechtfertigen bis zum bitteren Ende bzw. bis ich energisch oder laut werden muss.
Und dann frage ich mich immer ob das wegen einer Viertelstunde hier und da wirklich sein muss
Aber Ihr habt recht: Da muss ich wohl durch ......

Ich bin einfach total entnervt davon und hoffe das sie bald eine neue Festanstellung woanders bekommt und garnicht mehr zu uns kommt

[britt-girl]

Sorry, ich habe da wenig Verständnis für Deine Kollegin.

Diese Aushilfsarbeit während ihrer Arbeitslosigkeit wäre doch für sie eine gute Chance, dem Arbeitgeber zu zeigen, wie "wertvoll" ihre Arbeit noch die Firma sein kann (vielleicht sogar mit der Chance, irgendwann als Springer und höherer Stundenzahl wieder einzusteigen).

Ihr jetztiges Verhalten vermittelt dem Arbeitgeber, dass sie kein wirkliches Interesse an diesem Job hat!

[Luna Chiara]

ich habe da auch null verständnis für solch ein verhalten, das ist unkollegial und fürs pausemachen wird sie nunmal nicht bezahlt.

ich bin selbst auch vorgesetzte und solche gespräche sind niemals angenehm, aber sie gehören einfach dazu.
ich denke mir auch immer, wenn das dann jemand anders auffällt und der es dann gleich beim chef anbringt, werde ich am ende gefragt, warum mir das nicht eher auffiel und es fällt u.u. negativ auf mich zurück.

auf diskussionen würde ich mich da auch gar nicht einlassen, natürlich wird sie versuchen, alles abzustreiten.

führe doch mal ein paar tage buch, wann du sie wo beim rauchen etc gesehen hast, dann kannst du es belegen und sie kann sich nicht mehr rausreden.

oder du gehst ihr nach, wenn sie raucht und fragst sie , ob sie schon fertig ist und wenn ja, ob sie dann nicht lieber gleich heimgehen möchte.
falls sie dann beim zeitenabrechnen mit der ganzen zeit ankommt, würde ich ihr freundlich erklären, dass pausen von der arbeitszeit abgezogen werden und das auch tun.