Hallo

ich habe mal ein etwas sehr kritisches Thema am Start. Habt Ihr schon mal das Gefühl gehabt, daß Euer Partner so viel arbeitet und Ihr ihn so wenig seht, daß man sich kaum mehr etwas zu sagen hat und die wenigen male, wo Ihr Euch dann seht, sind dann so belanglos und voll von Alltagsmüll (wie wichtige Dinge, die noch liegengeblieben sind, eben weil so viel gearbeitet wird), daß Ihr Euch fragt, was aus der Beziehung geworden ist???

Ich meine, mir geht es derzeit zwar nicht so, daß ich Schluß machen will, aber irgendwo nagt es sehr an mir, daß ich einerseits meinen Liebsten sehr selten sehe und wenn, es tatsächlich so ist, daß so wichtige Dinge wie Getränkekauf erledigt werden müssen, Sicherungen austauschen, Steuerkarten eintüten, alles Dinge, die erledigt werden wollen, sehe ich alles ein... Aber nach all den Wochen, wo ich ihn fast gar nicht gesehen hab, finde ich, könnte er sich ein bißchen mehr ins Zeug legen.

Vor allem, wenn man bedenkt, daß ich so vieles komplett allein mache, ohne ihn zu belasten, wovon er nichts mitbekommt, oder wenn, nur das Ergebnis... Sprich: auch wenn ich zuhause bin, ich versuche, ihm vieles abzunehmen, bekomme aber nur dumme Sprüche gedrückt...

So nach dem Motto... Dir gehts doch Gold... Du bist schließlich zu hause...

Darüber flipp ich so langsam aber sicher aus. Hab ich ihm seinen zugegeben sehr stressigen Job ausgesucht, sag ich ihm, los - bleib da bis an den Rest deiner Tage??? Neee. Ganz bestimmt nicht.

Aber heute war ich so fuchsig über seine markigen Sprüche, daß ich echt drüber nachgedacht habe, mir endlich wieder einen Teilzeitjob an Land zu ziehen, koste es, was es wolle, damit er mit dieser dummen Nölerei aufhört. Er tut so, als ob er nicht nur extrem viel arbeiten würde, sondern quasi meinen Job, nämlich den der "Hausfrau" obendrein noch mitmachen würde... Er hätte ja gewußt, daß ich nicht die größte Hausfrau bin, aber er hätte das sozusagen in Kauf genommen. Ich könnte die Wände hochlaufen vor Wut... Und das von einem Mann, der als ich ihn kennenlernte Miracoli als eine kulinarische Entdeckung feierte.

Dabei kriegt er nicht einmal einen Bruchteil mit, was das alles beinhaltet. Ich will ja nicht meckern, aber ich würde mal sagen:

Männer brauchen generell eine goldene Anstecknadel dafür, daß sie den Müll rausbringen und Frauen schuften sich den Rücken krumm und - wen interessiert's???

Jedes Mal, wenn er etwas verspricht, was er in unserer Wohnung erledigen will, wo ich ihn bitte, weil ich es vielleicht selber nicht kann oder wo ich denke, das könnte er auch mal tun... weiß ich mittlerweile, daß es eh liegen bleibt... Mich ****t das so an...

Ich habe bislang nie ein Problem damit gehabt mich für die Kinderbetreuung durch mich entschieden zu haben, aber mir kommt es so vor, als werde ich derzeit von ihm sehr verschaukelt und als ob ich das dicke Ende nicht hätte kommen sehen. Mein Mann mutiert gerade zu einem Modell aus den 50er Jahren. Er faselte sogar etwas von Frühstück sollte auf dem Tisch stehen--- Hallo? Schon was von Arbeitsteilung gehört?

Und inklusive gibts noch gratis ein paar tolle Lebensweisheiten plus natürlich noch mehrere Charakteranalysen meiner Person nebst sämtlichen vergangenenen Verfehlungen meinerseits... Mich kotzt es so an.--- Wenn er nachhause kommt, schotte ich mich total ab. Nur: er rallt es nicht... Er sieht nicht, was er sehen soll.

Was meint Ihr? Kommt er alleine herunter oder sollte ich jetzt mal EMMA abonnieren und einige Emanzipationsklassiker demonstrativ auf dem Couchtisch plazieren?

Liebe (sehr angenervte) Grüße
Vania