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Thema: Wie wurdet Ihr erzogen?

  1. #21
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    Original geschrieben von Bobbi
    Ich weiss nicht, ob man immer von Fehlern sprechen kann. Ich bin ueberzeugt, dass Eure Eltern immer das gemacht haben was sie fuer richtig und gut hielten und was in ihren Moeglichkeiten stand. Da kann man keinem einen Vorwurf machen. Ich finde es nur schlimm, wenn man sich drauf ausruht und sagt, ach meine Kindheit war ja so problembelastet, deshalb bin ich heute wie ich bin. Ich denke, wenn man aelter wird muss man sich ueberlegen wie man lebt. Mit allen Konsequenzen.
    Klar, sich auf einer "schweren Kindheit" ausruhen ist Mist, aber reflektieren sollte man als erwachsener Mensch doch auch können.
    Strafverteidiger zum Mandanten: "Gleich wird das Urteil verkündet. Wie fühlen sie sich?" Mandant: "Wie eine Braut vor der Hochzeitsnacht. Ich weiss genau, was kommt. Ich weiss nur noch nicht, wie lang es ist."

  2. #22
    Avatar von Isis
    Isis ist offline Mein Kind ist hochbegabt
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    Original geschrieben von Bobbi
    was ist denn ein unglaublich guter Kommunist?

    Nun ja *schäm* ich habe die Lehren von einer idealisierten klassenlosen Gesellschaft, die die DDR-Führung jedem eingeprügelt hat, ge-nau-so geglaubt und war auf gut darin, jedem irgendwas darüber ans Ohr zu drücken

    Aber *rausred* ICH WAR NOCH EIN KIND!
    Wir werden in Ewigkeiten nicht mehr gut machen können, was wir den Tieren angetan haben.
    Mark Twain

  3. #23
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    Ich bin ein unheimlich gelungenes Produkt von 2 Menschen, die unterscheidlicher nicht sein können...

    Meine Mutter antiautoritär ("Kind, wenn Du nicht in die Schule willst, bleib halt Zuhause" *schööönwars* ) und mein Vater der Strenge, der gerne mal draufgeschlagen hat

    Erstaunlich wie die Zwei überhaupt miteinander klarkommen....


    Ich versuche es besser zu machen


    Gruß Cordu

  4. #24
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    Ich werfe meinen Eltern in Sachen Erziehung auch eniges vor, leider...

    Ich hatte nie ein enges Verhältnis zu meinen Eltern und fand die Erziehung zu streng, es gab auch hin und wieder Schläge. Es war nicht ständig so, aber doch zu oft. (Ich hoffe, dass ich nie meine Kinder schlagen werde, wenn ich mal Mutter sein sollte...).

    Außerdem habe ich sehr oft mitbekommen, dass meine Eltern sich hinter meinem Rücken oder auch mal vor der ganzen Verwandtschaft über mich lustig gemacht haben
    Was mir immer sehr gefehlt hat war, mal über Probleme oder "intimere" Dinge mit meiner Mutter zu reden. Ich wusste aber, dass meine Mutter immer alles sofort meinem Vater weitererzählt...
    Sowieso haben wir uns gegenseitig eigentlich nie vertraut. Da wurd auch mal das Zimmer durchsucht und solche Geschichten.

    Naja, jetzt bin ich ausgezogen und sehr froh darüber Rege mich aber desöfteren darüber auf, wie mein Bruder erzogen wird (der wohnt noch zu Hause und wenn ich das so als "Außenstehende" betrachte, fällt es mir umso mehr auf).Ich hab inzwischen auch akzeptiert, dass die wichtigstens Menschen für mich eben nicht die Eltern , sondern die Freunde sind und das ist doch auch nicht schlecht

  5. #25
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    Ich habe als Kind Rahmenbedingungen vorgegeben bekommen und als teenager dann eine laissez- faire Erziehung genossen. War immer brav, hab nicht rebelliert (kein Grund), meine erfahrungen gemacht.

    Bin meinen eigenen Weg gegangen und froh drüber. Meine Eltern hätten mich etwas mehr in meiner Ausbildung fördern können. Ich hab dann doch nur ein Standardgymnasium besucht. Eine strengere Schule hätte ich im Nachhinein bevorzugt. Sie haben mir halt alle freiheiten gelassen und mich aussuchen lassen worauf ich mich spezialisieren möchte. naja kann man sehen wie man will.

    das verhältnis zu meinen eltern ist ok. wir kommen gut miteinander aus aber irgendwie fehlt die bindung. ich würde mich nicht bei meinen eltern ausweinen oder ihnen sehr persönliche dinge sagen. so intim ist unsere beziehung nicht. Wurde eben immer Selbständig erzogen und komm dadurch wirklcih gut allein zurecht, hab aber dadurch auch kein so enges verhältnis.
    Samantha (to Charlotte): I wonder what your fetish is.
    Stanford: Charlotte has a thing for Crabtree & Evelyn potporri.
    ~~ein Moment an dem ich mich persönlich ertappt fühlte :-D ~~

  6. #26
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    Hi,

    ich habe eine südländische Erziehung "genossen", die Familie stand immer an erster Stelle und das tut sie auch heute noch.

    Wir sind zwar nicht mehr komplett (einige sind gestorben), aber ich habe ein extrem enges Verhältnis zu meiner Mutter, zu meiner Schwester zwar nicht, aber das ist wieder eine andere Geschichte...

    Meine Eltern haben mir immer alles ermöglicht, sie haben mich gehütet, ich hatte alle Aufmerksamkeit und alles Wohlsein der Welt von Ihnen, es hat mir nie an irgendwas gefehlt, ob nun Geld oder Liebe, alles habe ich bekommen.

    Man hat sich für uns Kinder interessiert, für unsere Freunde, unseren Umgang und unsere Noten.

    Wenn sie gut waren wurde ich auch sehr gelobt, wenn sie schlecht waren sind meine Eltern nicht ausgeflippt, aber haben mich ermahnt.

    Gewissen Umgang habe ich verboten bekommen, da habe ich mich damals natürlich sehr drüber aufgeregt, heute verstehe ich ihre Vorsicht.
    Sie konnten mich zwar letztlich nicht von meinen schlechten Erfahrungen abschirmen, aber das ist auch nicht Sinn des Lebens und der Erziehung.

    Meine Eltern haben sich wirklich keinen Funken vorzuwerfen, sie haben für ihre Kinder gelebt und alles erdenkliche nur und NUR für die Familie getan.

    Ich bin etwas anders, ich denke auch gern mal an mich, ich bin nicht so aufopferungswürdig, aber trotzdem bemüht meinen Kindern eine schöne und angenehme Zeit zu erbringen.

    Ich muss oft daran denken, wenn eines Tages keiner mehr da ist ...der Gedanke bringt mich ehrlichgesagt um und diese Kälte die manche Familien untereinander haben, kann ich gar nicht fassen !!

    Lg,
    Shiva

  7. #27
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    Bobbis Beschreibung ruft einige Erinnerungen wach.
    Ich durfte nämlich nie Freunde mitbringen, andere Kinder zu meinem Geburtstag einladen oder bei Freunden schlafen.
    Das gab es einfach nicht.

    Meine Eltern haben jung geheiratet. Meine Mutter war Hausfrau und mein Vater hat immer sehr viel gearbeitet. Später hatte er dann seine eigene Firma.
    Die Erziehung ihrer 3 Kinder bestand im Wesentlichen aus Regeln und Verboten und war autokratisch. Lob gab es nicht. Schläge gab es häufig. Dafür hatte mein Vater mal eine Latte und mal einen Rohrstock im Flur stehen.
    Die Hausarbeiten wurden von meinem Vater bis zur 7.Klasse abends überprüft. Und wenn es nicht ok war, konnte ich sie gleich nochmal machen
    Bei meiner ersten 4 in Mathe in der 4. Klasse, hab ich aus Angst die Unterschrift gefälscht. (Das kam natürlich raus und war sehr peinlich.)
    Bei einer 1 sagte mein Vater z.B.-könnte auch eine 1 mit Sternchen sein.

    Meine Eltern haben sich sehr viel gestritten.
    Meine Mutter hatte einen totalen Reinlichkeitsfimmel und dem hat sie vieles untergeordnet. Zum Spielen musste ich daher wahre Heulorgien veranstalten, sonst hätte sie mich gar nicht raus gelassen. Dafür bekam ich dann abends meistens Schläge von meinem Vater (damit meine Mutter aufhört Theater zu machen), weil ich schmutzig war.
    Mein Vater war jähzornig und tyrannisch mit sadistischen Zügen, meine Mutter ihm gegenüber häufig provozierend, oft aber auch nur hilflos.
    Äußerlich legten sie sehr viel Wert auf eine gut bürgerliche Fassade, (und das wir Kinder freundlich sind, einen guten Eindruck machen und ja alle grüßen) doch für mich war dieses Familienleben der Inbegriff des Wortes asozial.

    Ich hatte erst ab einem gewissen Alter, so 10/11, Aufgaben im Haushalt. Solange ich helfen wollte, durfte ich nicht. Erst als ich keine Lust mehr hatte, kamen die schrittweise auf mich zu.

    Positiv ist zu erwähnen, dass es als Kind täglich regelmäßige Mahlzeiten gab, der Kühlschrank immer üppig mit hochwertigen Lebensmitteln gefüllt war und wir auch sonst keine materielle Not litten.
    Es gab sicher auch einige schöne Erlebnisse, aber der Alltag mit seinem Psychoterror überwog bei Weitem.

    Nein. Ich hatte nicht das Elternhaus, dass ich mir gewünscht hätte.
    Ich kann meinen Eltern zugute halten, dass auch sie nur ein Produkt ihres eigenen Lebens waren. Ich weiss auch, dass sie mich geliebt haben, es aber nicht besser konnten.
    Aber das macht es nicht wirklich besser.

    Mit 19 bin ich ausgezogen, weil ich es nicht mehr aushielt.

  8. #28
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    @ NdP: Mich macht so etwas immer unglaublich traurig..


    Meine Kindheit war alles in allem sehr schön. Ich wurde zur Selbstständigkeit und Offenheit erzogen.

    Hatte einen Cousin, der bei uns wohnte und der jetzt noch wie mein großer Bruder ist.

    Schläge gab es bei uns nicht.

    Bis heute hab ich ein unglaublich herzliches Verhältnis zu meinen Eltern. Und habe ihnen unglaublich viel zu verdanken. Und ich bin froh, dass wir wieder so nah beieinander wohnen.


    Kathrin

  9. #29
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    Original geschrieben von Nicht_der_Papa

    Mein Vater war jähzornig und tyrannisch mit sadistischen Zügen, meine Mutter ihm gegenüber häufig provozierend, oft aber auch nur hilflos.
    Äußerlich legten sie sehr viel Wert auf eine gut bürgerliche Fassade, (und das wir Kinder freundlich sind, einen guten Eindruck machen und ja alle grüßen) doch für mich war dieses Familienleben der Inbegriff des Wortes asozial.

    Positiv ist zu erwähnen, dass es als Kind täglich regelmäßige Mahlzeiten gab, der Kühlschrank immer üppig mit hochwertigen Lebensmitteln gefüllt war und wir auch sonst keine materielle Not litten.
    Es gab sicher auch einige schöne Erlebnisse, aber der Alltag mit seinem Psychoterror überwog bei Weitem.

    Nein. Ich hatte nicht das Elternhaus, dass ich mir gewünscht hätte.
    Ich kann meinen Eltern zugute halten, dass auch sie nur ein Produkt ihres eigenen Lebens waren. Ich weiss auch, dass sie mich geliebt haben, es aber nicht besser konnten.
    Aber das macht es nicht wirklich besser.

    Mit 19 bin ich ausgezogen, weil ich es nicht mehr aushielt. [/B]

    Da kommt mir auch vieles bekannt vor. Zwar durfte ich mit anderen spielen und was die Schule anging, waren sie auch nicht so streng (hatte allerdings auch meist gute Noten), aber meinen Eltern war die Fassade auch immer wichtiger, als die Dinge dahinter... Wir mussten auch jedes Jahr zu Weihnachten in die Kirche fahren, damit die Nachbarn nicht tratschen, obwohl weder mein Vater noch meine Mutter in irgendeiner Weise religiös sind. Dass wir Kinder beide konfirmiert werden müssen, war natürlich auch klar...
    Und meine Mutter war und ist auch das Heimchen am Herd, das eigentlich nichts zu melden hat. Bei echt jeder Entscheidung musste erstmal beim selbsternannten Familienoberhaupt nachgefragt werden, ob es so gemacht wird und wofür Geld ausgegeben wird.

    Einerseits ist sie selbst Schuld an ihrer Stellung (nichts selbst entscheiden, immer "parieren", ihren ehemaligen Beruf aufgeben...), andererseits kann sie einem nur Leid tun...

    Bin übrigens auch mit 19 ausgezogen.

  10. #30
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    Hallo

    meine Kindheit stand unter der Prämisse "das Geschäft".
    Die betrieblichen Sorgen und Nöte waren immer vorrangig und das Familienleben dem total untergeordnet.
    Dass Eltern immer nur "DAS BESTE" für ihre Kinder wollen, halte ich persönlich für großen Selbstbetrug. Meine Mutter hat sich z.B als Geschäftsfrau selbst verwirklicht und es für sich mit der o.g. Absicht gerechtfertigt.

    Heute haben meine Mutter und ich ein tolles und vetrautes Verhältnis, das war aber ein langer Weg.

    Liebe Grüße

    Fides
    still young at heart

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