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Thema: Wie wurdet Ihr erzogen?

  1. #41
    Registriert seit
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    Original geschrieben von Miss Buffington
    Ich habe als Kind Rahmenbedingungen vorgegeben bekommen und als teenager dann eine laissez- faire Erziehung genossen. War immer brav, hab nicht rebelliert (kein Grund), meine erfahrungen gemacht.

    Mir gehts - glaube ich - ganz ähnlich, habe aber die Erziehung meiner Eltern nie unter dem Begriff laissez- faire gesehen, obwohl es passt (hab mich schlau gemacht...)
    Ich hatte eigentlich immer das Gefühl, meinen Eltern mehr oder weniger egal zu sein, da ja alles funktioniert hat (schulische Leistungen, immer pünktlich zu hause...) erst mit 15, 16 Jahren fing ich an da "auszusteigen", bin quasi Mitglied in der Familie meines damaligen Freundes geworden, der sehr viel älter war als ich... aber wo "Familie" eine Bedeutung hatte. Es gab keine Herzlichkeit bei uns, wenn ich länger fort war, begrüßten meine Eltern mich mit einem Händedruck.
    Nette Geschichte dazu: an meinem 14. Geburtstag wollte mich meine Freundin umarmen... ich bin vor entsetzen fast die Treppe heruntergefallen... Und die Unfähigkeit meiner Eltern, finanziell klar zu kommen, obwohl mein Vater als Lehrer jetzt nicht sooo schlecht verdient, habe ich leider geerbt...

    Alles in allem haben sie mich aber nicht schlecht behandelt...

    Ich bin mit 19 ausgezogen, 400km weit weg, was mir nicht schwer gefallen war. Von meinen Eltern habe ich seither keine Unterstützung - welcher Art auch immer, keinen Besuch und keine ANteilnahme genossen. Vor 7 Monaten, als mein Schwiegervater im STerben lag, habe ich den kontakt komplett abgebrochen, auf Grund des Verhaltens, dass sie meinem Freund entgegenbrachten...

    Ist ein ziemlicher Roman geworden... es erschreckt mich immer wieder, wie sehr ich über das Thema in Rage geraten kann...
    Seit dem 03.12.2006 die glücklichste Mama der Welt...

  2. #42
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    Fürmich ein eher trauriges Thema, möchte aber trotzdem ein paar Zeilen schreiben.

    Ich komme aus einfachen Verhältnissen, mein Vater ist Handwerker und meine Mutter war bis zu meiner Geburt Sekretärin.
    Ich wurde sehr streng erzogen, durfte nie Freunde mit nach Hause bringen, durfte ich keine Sport/Musikgruppe in der Schule etc. Es hies immer, wir haben kein Geld dafür. Das machte mich schon immer zu einem nachdenklichen traurigen Kind/Menschen. Ich lernte schon früh mit Geld umzugehen, da ich alles Geschenkte (und das war wirklich nicht viel) sparte um mir endlich meine geliebten Reitstunden zu leisten. Natürlich haben mir auch das meine Eltern verboten, aber ich habe es dann Samstag nachmittags einfach heimlich gemacht

    Ich bin wie ein Einzelkind aufgewachsen, da meine Schwester 1965 geboren ist, ich 1979. Also habe ich meine Schwester damals nicht bewusst wahrgenommen, sie ist ja auch schon mit 17 von zu Hause ausgezogen.

    Ich habe immer viel Streitereien meiner Eltern mitbekommen und ich wurde ebenfalls für alles und jedes geschimpft. Niemals wurde ich für gute Noten gelobt oder wenigstens in den Arm genommen.

    Mein Vater ist eine extrem kalte Person und kann nie Gefühle zeigen.

    1995 (da war ich 15) hatte ich gerade meinen Realschulabschluss gemacht als meine Mutter von heute auf morgen einfach an einm Herzinfarkt starb.

    Durch meine Erziehung immer alles RICHTIG (was ist richtig?) machen zu müssen reagierte ich wie selbstverständlich und führte den Haushalt weiter, als wäre ich nun die "Frau" . Ich konnte nichtmal richtig weinen. Das kam alles erst viel später, manchmal weine ich auch jetzt noch, weil sich seitdem einfach soviel angestaut hat.

    Das alles hat mich unglaublich selsbtändig werden lassen und ich bin schon ein bisschen stolz (flasches Wort, aber mir fällt gerade kein besseres ein) dass ich das alles so alleine geschafft habe. Ich habe den grossen Vorteil, dass ich schon immer sorgfältig gearbeitet habe (es wurde von meinem Vater erwartet, so wie das Essen Punkt 17 Uhr) einen guten Bezug zu Geld (war nie vorhanden) habe.

    Nur möchte ich auf jeden Fall wennich eine eigene Familie habe, die WÄRME die mir immer gefehlt habe meinen Kindern weitergeben.

    Heute habe ich immernoch ein eher reserviertes Verhältnis zu meinem Vater. Wir sehen uns ca 5x im Jahr und telefonieren 1x im MOnat. Seit 7 Jahren wohne ich nicht mehr zu Hause, er war noch nie bei mir zuhaus. An Weihnachten hat er auch nie Zeit. Das alles ist sehr traurig, und ich möchte es irgendwie ermöglichen, dass es meine Kinder da "besser" haben.

    Sorry, jetzt ist es ja ein Roman geworden. Es ist das erste Mal, dass ich mich da drüber so geäussert habe, und es hat mir gut getan.

    Viele Grüsse
    Hexy

  3. #43
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    Original geschrieben von polkadot
    . Ich werde nie den Satz vergessen, als mein Vater zu mir sagte: 'Hätten wir besser Deine Nachgeburt grossgezogen'(und das sagte er obwohl ich ein absolutes Wunschkind war!).
    Hammerhart

    Ist ja so schlimm wie der Satz von einer beauty, die sich von ihrer Mutter anhören musste, daß sie eine Fresse zum reinschlagen hätte

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