Seite 1 von 9 1 2 3 ... LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 81

Thema: Naher Osten - gibt es bald Krieg?

  1. #1
    Registriert seit
    18.04.05
    Ort
    Passau, Niederbayern
    Beiträge
    8,489

    Standard Naher Osten - gibt es bald Krieg?

    Anzeige
    Hallo,

    die Nachrichten sind ja sehr beängstigend.

    Hamas an der Macht! Iran und sein Atomprogramm!
    Das alles hört sich gar nicht gut an!

    Was glaubt Ihr, gibt es bald wieder einen Krieg?

    LG
    Maureen
    "Was ich morgen kann besorgen, hat auch Zeit bis übermorgen!"

  2. #2
    Registriert seit
    07.05.00
    Ort
    Exilberlinerin
    Beiträge
    5,983
    Ich hoffe natürlich, dass es keinen Krieg gibt!
    Aber irgendwie scheinen die Menschen in dieser Gegend ziemlich unberechenbar zu sein. Mich nervt das übrigens extrem. Jedes Volk oder Religionsgruppe hat da so seine Befindlichkeiten, mir kommt das - von hier aus betrachtet - manchmal vor wie im Kindergarten.
    Leider haben die andere Waffen als Schippe und Förmchen
    Wer mich ärgert, bestimme ich.

  3. #3
    Registriert seit
    16.01.05
    Beiträge
    3,293
    Das Abendland hat die Kreuzzüge gehabt(die alles andere als friedlich waren), nun hat das Morgenland den Djihad, den heiligen Krieg, der auch alles andere als friedlich ist.
    Die Menschen dort sind nicht unbedingt unberechenbarer als die Menschen hier.
    Armut ist ein besonders guter Nährboden für Extremismus. Überall auf der Welt!

    Und ich habe nirgendwo so aufgeschlossene, hilfsbereite, höfliche und gastfreundliche Menschen getroffen, wie im Orient!!! Das hat mich damals sogar dazu bewogen, Orientalistik im Nebenfach zu studieren...

  4. #4
    Registriert seit
    07.05.00
    Ort
    Exilberlinerin
    Beiträge
    5,983
    Hallo Polkadot

    nur um das klarzustellen - dass die einzelnen Individuen nicht alles verblendete Idioten sind, ist mir auch klar...deswegen schrieb ich auch "von hier aus betrachtet."
    Allerdings sehe ich nicht nur Armut als Nährboden für Extremismus, sondern auch Religion. Das trifft auch auf die Kreuzzüge zu
    Wer mich ärgert, bestimme ich.

  5. #5
    Registriert seit
    07.08.04
    Ort
    NRW
    Beiträge
    17,984
    Ich habe auch Angst davor. Und die Situation momentan ist auch beängstigend. Aber ich sehe es nicht nur unter dem Aspekt der Armut. Sicher sind die Menschen dort nett, höflich und sicher sind es auch keine Idioten. Und sie sind auch emotionaler als wir. Aber - und das scheint mir mit ausschlaggebend zu sein: Sie wachsen in diesem Klima des Hasses auf. Sie bekommen das "Feindbild" quasi mit der Muttermilch eingeflößt. Wie sollen junge Menschen, deren Urgroßväter, Großväter und Väter dieses Feindbild lehren, aus dieser Spirale herauskommen?
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  6. #6
    Registriert seit
    18.04.05
    Ort
    Passau, Niederbayern
    Beiträge
    8,489
    Original geschrieben von Cara
    Ich habe auch Angst davor. Und die Situation momentan ist auch beängstigend. Aber ich sehe es nicht nur unter dem Aspekt der Armut. Sicher sind die Menschen dort nett, höflich und sicher sind es auch keine Idioten. Und sie sind auch emotionaler als wir. Aber - und das scheint mir mit ausschlaggebend zu sein: Sie wachsen in diesem Klima des Hasses auf. Sie bekommen das "Feindbild" quasi mit der Muttermilch eingeflößt. Wie sollen junge Menschen, deren Urgroßväter, Großväter und Väter dieses Feindbild lehren, aus dieser Spirale herauskommen?
    Cara, genau das macht mir auch Angst! Wenn man es im TV sieht, wie Kinder mit schweren Waffen durch die Gegend feuern ... sie wachsen von klein an mit diesem Hass auf ...
    "Was ich morgen kann besorgen, hat auch Zeit bis übermorgen!"

  7. #7
    Registriert seit
    09.07.04
    Ort
    somewhere over the rainbow
    Beiträge
    15,289
    Terrorexperten haben schon lange vor einem Anstieg der Gewalt und des Terrors als Folge der beiden Ölkriege durch die USA gewarnt.

    Vor dem angekündigten Irak-Krieg sagte übrigens ein US-General zur Washington Post:
    „Mir ist keine Verbindung zwischen Irak und al-Qa’ida oder Irak und dem Terrorismus bewusst,...“
    Das könnte man so heute nicht mehr sagen.
    Doch ist es nicht nachvollziehbar, dass ein Land sich zur Wehr setzt, wenn es mit Beteiligung vieler europäischer Länder überfallen und geplündert wird. Dies ist zwar in der Geschichte mit der Kolonialisierung auch schon erfolgt, doch waren damals die Möglichkeiten der Rache und Vergeltung sehr viel eingeschränkter. Dass sich hier auch Terroristen aus anderen Ländern beteiligen, ist unter deren Augen verständlich, denn es geht um die gleiche Sache.
    (Nimmt sich die westliche Welt nicht ständig das Recht Stellvertreterkriege zu führen.)
    In so manchem Bericht wird einem klar, dass ein Teil der als Terroristen Bezeichneten früher Freiheitskämpfer genannt wurden.

    Wenn man sich fragt, ob z.B.
    die Kriege gegen Afganistan und den Irak gerecht waren, ob sie berechtigt waren und wem sie nutzen, wer sie unterstützt hat und unterstützt, dann gibt es darauf wohl klare Antworten.
    Mit der Drohung durch Bush alle Länder, die sich am Terrorismus beteiligen -und das sind letztendlich alle, die sich nicht auf seine Seite gestellt haben und viele die Öl besitzen- zu bekriegen, hat er doch schon alle in Verteidungsstellung gebracht.
    Wieviele Kriege wurden unter dem Deckmantel irgendeiner Religion geführt. Genau betrachtet sind die Motive aber anderer Natur.
    Den schwarzen Peter hier einseitig zu vergeben halte ich für unangebracht.
    Man erntet nunmal, was man gesäht hat.

    Ich weiss durch meinen Bruder, der sich mehrfach beruflich für einige Monate in arabischen Ländern aufgehalten hat, dass die Mentalität dieser Menschen sich sehr von unserer unterscheidet.
    Am Beeindruckensten fand ich, als er mir erzählte, dass die Betroffenen einer Autokarambolage erstmal Allah danken, dass nichts Schlimmeres passiert ist.

    Hab nochmal zu dem Wort Jihad gesucht. Polkadot weiss das aber sicher besser.
    Der Begriff »Jihad« stammt von der arabischen Wurzel »Jahd«, d.h. Mühe, Mühsal. Im Islam meint»Jihad« die»permanente Auseinandersetzung des Gläubigen mit den Bösen in der Welt«. Wir können die Bedeutung von »Jihad« jedoch solange nicht begreifen, ehe wir uns nicht über ein anderes wichtiges islamisches Prinzip im klaren sind, was mit »Jihad« in enger Verbindung steht: nämlich »Salam« - Frieden. Frieden ist eine der höchsten Maximen im Islam, was schon am Namen dieser Religion deutlich zu erkennen ist. So entspringen die Begriffe Islam und Salam derselben arabischen Sprachwurzel.

    Lesen wir den Quran, dann stellen wir fest, daß hier für Krieg ein anderer arabischer Begriff gebraucht wird, nämlich »Harb«. Die schöpferische Weisheit will uns damit klarmachen, daß ein großer Unterschied zwischen Krieg und »Jihad« besteht. Die Ziele des Krieges sind fest umrissen und die Mächte, die Krieg führen, gehen fast immer von denselben Motiven aus: es geht ihnen um Ausweitung ihrer Einflußsphäre, um territoriale Expansion, um Ausbeutung von Rohstoffen und natürlichen Ressourcen anderer Völker oder einfach um Verwirklichung rassistischer Ideen. Jihad jedoch ist nicht nur in keinem Fall mit diesen niederen Beweggründen zu vereinbaren, sondern möchte eben diese Motive, die zu Kriegen führen, beseitigen.

    Jihad ist die ständige Auseinandersetzung des Individuums und seiner Gesellschaft mit Unwahrheit und Ungerechtigkeit, um die hohen Ziele des Islam zu verwirklichen und sich dem Göttlichen anzunähern. Durch Jihad soll Glaube, Wahrheit und Gerechtigkeit in der Welt begründet werden, damit schließlich Frieden geschaffen werden kann. Dies geschieht zum Beispiel durch das gesprochene und geschriebene Wort, durch den »Aufruf zum Islam« (arabisch »Da'wa«), durch den Einsatz von Zeit und Energie, durch das Opfern des Eigentums und schließlich des Lebens.

    Jihad im Sinne der Abwehr äußerer Aggressoren
    » Und kämpft auf dem Wege Gottes gegen jene, die euch bekämpfen, aber begeht keine Ausschreitungen, denn Gott liebt die Maßlosen nicht.« (Sure 2, 190) »Jihad« im Sinne von »Kampf« (arabisch»Qital«) ist immer ein Verteidigungskampf. Im Islam darf niemals ein Angriffskrieg geführt werden. Die Abwehr einer Aggression hingegen gilt als ein Naturrecht des Menschen, d. h. die Selbstverteidigung ist ein Phänomen, das in allen Bereichen des Lebens auftritt. Da der Islam im Einklang mit den Naturgesetzmäßigkeiten steht, akzeptiert er dieses Phänomen.

    »Jihad« als Beseitigung der Aggression wird zur Pflicht, wenn die islamische Gemeinschaft angegriffen wird. Wenn Land und Leben bedroht werden, sind die Muslime verpflichtet, sich zur Wehr zu setzen.

    Jedoch darf der Abwehrkampf der Muslime nicht selbst zu einer Aggression ausufern. Es dürfen keine Ausschreitungen begangen werden. Auch im Kriegsfall müssen die Regeln der islamischen Ethik unbedingt eingehalten werden. Die Muslime sollen so weit wie möglich Gewalt vermeiden. Auch gegen ihre Feinde dürfen sie nicht maßlos handeln. So ist beispielsweise das Töten von nicht am Kampf beteiligten Personen, das Zerstören von Häusern, die Verwüstung von Feldern, Wäldern, Herden, usw. strikt untersagt. Es wird oft gesagt, der Islam wäre eine kriegerische Religion, die sich mit Feuer und Schwert ausgebreitet hätte. Dabei verkennt man, daß der Islam gekommen ist, um Unheil und Aggression zu beseitigen und Frieden zu stiften.

    In ihrer Frühzeit war die islamische Bewegung für die Bevölkerung der damaligen Großmächte Persien und Byzanz die einzige Hoffnung auf Befreiung von diesen ungerechten Systemen, die in kurzer Zeit später tatsächlich ihren Zusammenbruch erlebten. Der Islam ist jedoch auch eine realistische Religion, die ihren Anhängern das Recht einräumt, sich gegen Aggressoren und Unheilstifter zu verteidigen:

    »Und bekämpft sie, wo immer ihr auf sie trefft, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben: denn Unheilstiften (>Fitna<) ist schlimmer als Töten.« (Sure 2, 192) Mit »Unheilstiften« (arabisch »Fitna«) sind die Wurzeln allen Unfriedens gemeint (Intrigen, Verschwörung, Kriegstreiberei), die es unbedingt zu beseitigen gilt, wenn es darum geht, Frieden zu schaffen.

    Weiter heißt es im heiligen Quran:

    »Aber bekämpft sie nicht bei der heiligen Moschee, bis sie euch an dieser Stelle bekämpfen. Wenn sie euch dort aber bekämpfen, dann bekämpft sie, denn das ist der Lohn der Ungläubigen. Sollten sie ablassen, so ist Gott allverzeihend, allbarmherzig. Und bekämpf t sie, bis das Unheilstiften aufgehört hat und der Weg zu Gott frei wird. Wenn sie sich aber bekehren, so soll es keine Feindschaft geben außer gegen die Aggressoren.« (Sure 2, 192-193} Die Beseitigung des Unheils ist im Islam mit dem öffnen des Weges zu Gott verknüpft. Die Religion - der Weg zu Gott (arabisch »Din«)-kann nur dann beschriften werden, wenn die Unheilstifter ihr unseliges Treiben nicht weiter fortführen können.

    So viel zur reinen Lehre. Offensichtlich gibt es zwischen dem Jihad und den Kreuzzügen einen gewaltigen Unterschied.

    Wie die Selbstmord-Attentäter in unseren Breitengraden hier rein passen, weiss ich nicht. Schließlich werden hier auch Unschuldige getötet.
    Aber für mich ist es nachvollziehbar, dass ich, wenn ich eine irakische Mutter wäre die ihre Kinder durch die Invasion der Amerikaner verloren hat, ein Selbstmordattentat zur Verteidigung meines Landes als letzten Sinn in meinem Leben sehe.

  8. #8
    Registriert seit
    18.10.01
    Beiträge
    14,314
    Ich bete es gibt keinen Krieg

    Ich weiß nicht, auf welchen religiösen Grundlagen man entführen, ermorden und Kriege führen kann. Entführungen z.B. gelten als unislamisch, was die anerkanntesten Muftis und Imans im wahrsten Sinne des Worte stets vorpredigen Es ist ein Irrtum zu glauben, diese Verbrechen hätten eine religiöse Verankerung.

    Zu diesen ganzen Haß-Demos, die dem westlichen Zuschauer provokativ im Fernsehen präsentiert werden: mehrere Exil-Iraner haben mir bestätigt, daß zu solchen Demos aufgerufen wird. Eine Teilnahme war obligatorisch. Man musste sich einfinden und eintragen lassen, Nichtbefolgerung wurde teilweise mit dem Rauswurf aus der Uni bestraft.

    Zudem: Dieser Terrorismus-Klan ist ein sehr mächtiger, jedoch ein kleiner Teil des Orients. Glaubt wirklich jemand die Mehrheit wäre so? Wenn ja, wäre der Orient ein einziges Blutbad

  9. #9
    Registriert seit
    16.01.05
    Beiträge
    3,293
    Vielen Dank für Deinen tollen Beitrag NdP. Ich hätte es nicht besser schreiben können(bin aber irgendwie immer zu faul. Kennst Du Dich aus mit der Materie oder bist Du einfach nur gut im Googlen?

    Mit Religion hat das alles nur vordergründig zu tun. Aber die westliche Welt macht es sich natürlich mal wieder einfach...

  10. #10
    Registriert seit
    18.04.05
    Ort
    Passau, Niederbayern
    Beiträge
    8,489
    Anzeige
    Ihr glaubt also, es gäbe keinen Terror, würde sich die westliche Welt zurückhalten?
    "Was ich morgen kann besorgen, hat auch Zeit bis übermorgen!"

Ähnliche Themen

  1. Gibt es bald neue Produkte von Ricarda M ??
    Von sarah_kay im Forum Beauty
    Antworten: 10
    Letzter Beitrag: 11.01.05, 11:33:08
  2. Antworten: 6
    Letzter Beitrag: 26.04.04, 17:30:43
  3. Gibt es Morgen Krieg?
    Von mita im Forum That's Life
    Antworten: 134
    Letzter Beitrag: 21.03.03, 22:19:04
  4. Gibt es bald was neues aus der Silk Serie?
    Von Brauny im Forum Profi Talk
    Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 08.04.02, 19:17:48
  5. Antworten: 4
    Letzter Beitrag: 09.01.02, 07:30:00

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •