Gestern auf 3sat: Folter in Stammheim

[Nicht_der_Papa]

Viel intensiver sind mir die Demonstrationen gegen den Bau der Startbahn-West Anfang der 80er in Erinnnerung geblieben.
Die Startbahn West, für alle die es nicht mitbekamen, ist die Erweiterung des Ffter. Flughafens.
Unzählige Menschen haben dagegen demonstriert. In der größten Demonstration 120-150.000 Menschen. Zusätzlich gab es ein Volksbegehren mit 220.249 betroffenen Anwohnern und rund 100 Einzelklagen.

Zu dieser Zeit wohnte ich in Frankfurt und kann sagen, dass es unglaubliche, bürgerkriegsähnlich Vorfälle gab. In diese wurde man leicht auch als unbeteiligter Bürger verwickelt.
Es gab Demonstrationen der Macht des Staates, die ich (als Aussenstehende) nie vergessen werde.

Das Volksbegehren wurde abgelehnt, das Gelände enteignet. Am 12.04.84 wurde die Startbahn-West offiziell in Betrieb genommen.

Insgesamt war es zudem vermessen von der RAF zu glauben, sie könnte mit einigen wenigen Menschen etwas erreichen (oder ändern), wenn das auch ein Paar Hunderttausend nicht schaffen.

[Nicht_der_Papa]

Original geschrieben von Fides
Am Todestag von Baader und Ensslin haben wir mit der Schule die Frankfurter Börse besucht. Die Nachricht kam während der Führung über ein "Laufband". Ich habe dann laut den Morverdacht geäußert und wurde umgehend aus dem Gebäude entfernt.

Liebe Grüße

Fides

Hat denn die Dokumentation diese Frage auch behandelt?

[Fides]

Original geschrieben von Nicht_der_Papa

Hat denn die Dokumentation diese Frage auch behandelt?

Es wurden alle Aspekte und "Verschwörungstheorien" aufgezeigt.
Und dass eben diese Mystifizierung alle Jahre wieder die Woodstock ähnlichen RAF-Revivals auslösen.
P. Boock hat damals vom Tod seiner "Kollegen" im Jemen erfahren und hat in einem Interview geäußert, dass er nicht einen Moment an Mord geglaubt hat.

Liebe Grüße

Fides

[Michelle]

Original geschrieben von Nicht_der_Papa
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Insgesamt war es zudem vermessen von der RAF zu glauben, sie könnte mit einigen wenigen Menschen etwas erreichen (oder ändern), wenn das auch ein Paar Hunderttausend nicht schaffen. [/B]

Die RAF hatte ja sehr drastische, nicht zu tolerierende Mittel, wahrscheinlich haben sie deshalb gedacht, sie würden mit wenigen Leuten an ihr Ziel kommen.

Da drängen sich mir gewisse Parallelen zu den Attentätern vom 11. September auf. Es waren auch nur wenige, die die ganze westliche Welt in Angst versetzten und bis heute sind die Auswirkungen in den USA durch Antiterrorgesetze usw. spürbar.