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Thema: wie soll ich weitermachen.....

  1. #1
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    Standard wie soll ich weitermachen.....

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    ....wenn ich das gefühl hab, dass mir alles über den kopf wächst ?

    seit jänner hab ich eine neue chefin.sie war früher meine kollegin, ist etwas älter als ich. seit sie chefin in der dienststelle ist, weht ein eisiger wind. sie leidet an profilierungssucht und läßt einem jeden kleinen patzer oder jeden kleinen fehler sofort spüren durch abweisendes verhalten usw. das sind so kleinigkeiten, die man mehr spürt als dass man sie konkret machen kann. aber ich denke ihr wißt, was ich meine.

    der druck im job ist derzeit unheimlich groß. ich bin ihre stellvertreterin - hab aber derzeit noch sehr wenig ahnung von den dingen die sie bearbeitet. sie führt mich auch nicht ein. ich muß jedesmal drum betteln, dass wir gemeinsam die post machen zum beispiel. sie sagt, ich soll mir überlegen, wie ich mir ihre angelegenheiten aneignen kann - das kann doch keine holschuld sein, da muß sie mir doch helfen? sie sieht die schriftstücke die reinkommen, sie sieht, was zu machen ist. ich bekomme diese dinge ja auch nicht zu gesicht.
    okay- kurzum sie läßt mich anrennen.

    mein abteilungsleiter - zugleich ihr chef - ist auch sehr schwierig und er treibt ein gemeines spiel. er versucht, zwischen meine chefin und mich einen keil zu treiben. zb in dem er behauptet ich hätte mich bei ihm beschwert, dass sie mir zuviel arbeit gibt usw.

    ein ganz mieses spiel ist das.

    zu all dem kommt, dass ich kaum mehr abschalten kann und abends vorm einschlafen in gedanken noch die akten durchgehe, die ich tagsüber bearbeitet habe. und der erste gedanke in der früh ist - was wird mich wohl heute wieder erwarten.

    dazu kommt, dass ich allein bin. sehr allein. meine freundinnen haben entweder familie oder sind selbst ziemlich im stress oder es sind arbeitskolleginnen, mit denen ich über berufliche probleme nicht reden will.

    ich fühl mich so alleingelassen - und eben hat sich auch ein jemand sehr unfein davongemacht.

    im moment macht sich in mir so eine hoffnungslosigkeit, mutlosigkeit und einsamkeit breit, dass es weh tut. und ich hab solche angst im job zu versagen, keinen mann zu kriegen usw.

    ich seh momentan kein licht am horizont. das schlimmste ist, dass ich nicht mal mehr weiß, auf was ich mich freuen soll - weil es nichts gibt.

    das kann es doch nicht sein, dass ich mich drauf freue, wenn es abends ist und ich endlich schlafen kann - bestenfalls kann ich noch mit der wärmflasche kuscheln (derzeit wohl das einzige wärmende in meinem leben).

    nein ich hab keine winterdepression. mein leben ist schlichtweg scheiße.

    entschuldigung für das lange posting.
    Wer seinen Willen durchsetzen will, muß leise sprechen. J. Girandoux

  2. #2
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    Oh je, blacky!

    Das hört sich nach einem Burn-Out-Syndrom an!

    Ich kann´mich sehr gut in Dich reinversetzen, hatte eine ähnliche Situation auch schon mal. Man kann nachts kaum mehr einschlafen, hat am Sonntag morgen schon Angst vor dem Montag....

    Der Abteilungsleiter versucht, Euch beide gegeneinander auszuspielen um das Beste aus Euch rauszuholen und den Ehrgeiz zu wecken. Das Arbeitsklima bleibt auf der Strecke. Deine Vorgesetzte hat Angst, Dir zuviel zu lernen und evtl. gegen Dich ausgetauscht zu werden, oder?

    Ich will nicht den Teufel an die Wand malen, aber für mich sieht das wie (beginnendes?) Mobbing aus...

    Kannst Du denn mit Deiner Vorgesetzten (u. Ex Kollegin) nicht vorsichtig reden und ihr klar machen, dass Du ihr die Position gar nicht streitig machen willst und es Dir nur um gute Zusammenarbeit geht? Evtl. den Abteilungsleiter mit seinen kranken Ideen enttarnen, so dass ihr beide zusammenhaltet? Wie war denn das Verhältnis von Deiner Jetzt-Chefin und Dir vorher?


    Wäre es möglich ein klärendes Gespräch zu dritt oder viert (Betriebsrat??) zu führen?

    LG Elke
    Liebe Grüße - Elke
    _______________

  3. #3
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    Das tut mir leid.

    Aber zum Beruf: Bettel nicht um Informationen. Arbeite zu Hause einen Plan aus, wie du dich in die Materie einarbeiten kannst. Zeige ihn deiner Kollegin. Es ist nicht nur Bringschuld. Du musst dich willig zeigen. Und dann holst du dir die Unterlagen.

    Deine Kollegin hat mindestens genau so viel Angst wie du, sonst würde sie dich nicht so klein halten. Sie hat Angst, dass du, die Jüngere, es besser und schneller machst. Souveräne Menschen, die Ahnung haben, geben gerne ihr Wissen weiter! Der Chef nutzt eure "Feinschaft" unredlich aus. Am besten wäre es freilich, ihr würdet euch verstehen. Aber wenn dem nicht so ist, denke dran: Die andere hat genau so viel Angst wie du! Und du brauchst nicht um Informationen zu betteln, hol sie dir. Tritt selbstbewusst auf (selbst wenn du innerlich Bammel hast) und bitte sie freundlich aber bestimmt um die aktuell zu bearbeitenden Vorgänge und ihre Vorschläge dazu.

    Und was das Alleinsein betrifft: Lies mal den Spruch unter meinem Namen! Irgendwann tut sich immer wieder ein kleines Fenster auf! Fühl dich gedrückt!
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  4. #4
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    @ elke:

    also an burn out hab ich auch schon gedacht und davor hab ich ein bisschen angst, dass es so enden könnte.

    unser abteilungsleiter spielt uns - so glaube ich jedenfalls - deshalb gegeneinander aus, weil bekannt ist, dass wir uns - zumindest als wir noch kolleginnen waren - sehr sehr gut verstanden haben. er hat wahrscheinlich angst, gegen zwei in der dienststelle, die zusammenhalten zu verlieren.


    warum meine chefin sich zum teil so verhält wie sie das tut, das weiß ich nicht. ich kann ihr niemals den rang streitig machen. sie ist die ältere, die erfahrenere und ich bin das junge kücken. nein, da besteht für sie keine gefahr. sie ist mehr so der "ich-seh-das-so-das-ist-so-typ" die sehr von sich überzeugt ist und einfach der meinung ist, nur ihre meinung zählt.

    ich versuche ja immer die intentionen des abteilungsleiters aufzublättern und mir ist das auch schon ein paar mal gelungen und die wogen haben sich geglättet - aber das ist halt alles sehr mühsam und anstrengend.


    @ cara: ich hab schon einen plan ausgearbeitet und mit meiner chefin darüber gesprochen. und noch was - ich bin willig- mehr als willig - weil ich genau weiß, wohin das führt, wenn ich nicht bescheid weiß über ihre belange. sie warten ja nur drauf, dass ich einen fehler mache. aber ich finde ihre einstellung das als reine holschuld zu betrachten einfach falsch. weil ich damit einfach anrenne.

    das problem ist vielmehr, dass sie, seit sie chefin ist, alles umgekrepelt hat und ich mich an der bearbeitung von früher nicht mehr orientieren kann. sie sieht, welche sachen reinkommen zum bearbeiten, sie weiß, wie sie es jetzt haben will und das muß sie mir sagen. es bleibt mir wahrscheinlich nichts anderes übrig, als jeden tag mehrfach dran zu bleiben dass sie mir informationen gibt.

    nur, ich hab akten über akten und dieses ewige dranbleiben, das kostet furchtbar viel zeit und energie. auch eine möglichkeit mitarbeiter auszubrennen.
    Wer seinen Willen durchsetzen will, muß leise sprechen. J. Girandoux

  5. #5
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    Wenn es dir wirklich so dreckig geht, dann solltest du vielleicht mal über professionelle, also über therapeutische Hilfe nachdenken. Probleme im Job hat jeder doch mal. Bei dir hört sich das aber eher nach einer klassischen Depression an. Je eher sowas behandelt wird, je eher geht's dir wieder besser.

  6. #6
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    oje, Blacky, das hört sich ja wirklich nicht gut an, aber meistens ist es so, wenn etwas ist, dann kommen meist gleich richtig viele Sachen zusammen. Ich würd dir auch empfehlen, vielleicht mal zu einem Psychologen zu gehen.
    Ich hatte auch mal eine Zeit, in der es mir richtig Scheiße ging, meine Mum ist gestorben, mein Job war schrecklich, kurz danach war mein Freund, den ich über alles geliebt habe inkl. meinem Hund weg. Da ist es nicht verwunderlich, wenn man dann eine richtig fette Depression bekommt
    Ich find das auch überhaupt nicht peinlich, in so einem Fall zum Psychologen zu gehen, wenn ich Zahnweg hab, geh ich ja auch zum Zahnarzt! Manchmal kommt man eben allein nicht mehr weiter.
    Mir hat das damals sehr geholfen, ich war aber auch bei einem ganz netten, so ein alter Hippie, der eine Verhaltenstherapie gemacht hat und mir geholfen hat, das richtige zu tun und zu denken, so dass es mir bald wieder besser ging.
    Drück dich und gute Besserung

  7. #7
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    Ich kann kaum nachvollziehen, wie sich aus einem sehr, sehr guten Arbeits-Verhältnis plötzlich so eine Katastrophe entwickeln kann, ohne das es auch nur einen Vorfall gegeben hat, der dies begründet?

    Was mich irritiert ist das es sich ja um die gleiche Arbeit handeln wird, wie vorher auch. Oder ist die jetzt ganz anders?
    Wenn sie etwas im Ablauf oder wie auch immer verändert hat, dann ist es an ihr als Chefin, den Mitarbeitern klare Anweisung über die zukünftige Handhabung zu geben.
    Es kann ja nicht sein, dass die Mitarbeiter raten müssen, wie sie es gerne hätte.

    Vielleicht hat sie aber auch Probleme mit der neuen Position, da sie ja jetzt offiziell die Verantwortung trägt. Gleichzeitig hat sie anscheinend schon Einiges verändert, was sie möglicherweise schon immer wollte, aber dafür muss sie jetzt auch gerade stehen. Arbeitsanweisungen zu geben und Menschen zu führen ist nicht jedermanns Sache, auch das will gekonnt sein und gelernt werden.

    Ich würde ein offenes Gespräch mit meiner Chefin suchen. Das wirkt manchmal Wunder.

    Das private Problem ist natürlich zusätzlich belastend und trägt nicht gerade dazu bei, dass man sich von seiner besten Seite zeigen kann. Aber da müssen wir alle leider mal durch.
    Du schaffst das schon. Das Leben ist nicht immer leicht. Aber nach Regen kommt immer Sonne. Garantiert.
    Igel Dich nicht ein. Besuch lieber z.B. einen schönen VHS-Kurs.

  8. #8
    Avatar von HopiStar
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    Standard Re: wie soll ich weitermachen.....

    Original geschrieben von blacky
    zu all dem kommt, dass ich kaum mehr abschalten kann und abends vorm einschlafen in gedanken noch die akten durchgehe, die ich tagsüber bearbeitet habe. und der erste gedanke in der früh ist - was wird mich wohl heute wieder erwarten.
    Hallo,

    vor einigen Jahren war ich aus ähnlichen, aus beruflichen Gründen auch in dieser Situation und es hat mich sehr viel Seelenleid gekostet und herausgekommen bin ich nur durch eine berufliche Veränderung. Mir ging es sehr sehr schlecht und konnte das Berufliche auch nicht mehr ausblenden, so dass es ständig auch Begleiter in meinem Privatleben war.
    Ich habe mir geschworen, dass es nie wieder soweit kommt und ich immer eher die Notbremse ziehen würde.

    Zum Einen : wenn Du verzweifelst und einsam bist, dann wende Dich an Familie und Freunde, erwarte nicht, dass sie auf Dich zukommen aber geh einfach hin und sprich ganz deutlich aus, dass es Dir schlecht geht und dass Du Hilfe brauchst und sei es "nur" für Gespräche. Ich glaube nicht, dass sie Dich im Regen stehen lassen.

    Beruflich würde ich Dir zu einem Gespräch mit Deiner Kollegin"Chefin raten. Du hast nichts zu verlieren. Erkläre offen Deine Situation, erkläre ihr, dass Du Dir an einer guten Zusammenarbeit gelegen ist und sie in Dir eine tolle Kollegin und "Verbündete" finden kann und ihr als Team wesentlich mehr erreichen könnt und Beide ein stressfreies und intrigenfreies Leben führen könnt. Stressfrei im Sinne von nicht zusätzlichen nervlichen Stress durch Differenzen.

    Im Idealfall funktioniert das so gut, dass euer Chef intrigenmäßig nicht viel richten kann, es ist eh ein Armutszeugnis, dass er sowas nötig hat.

    Ich wünsche Dir nur das Allerbeste aber wenn es ganz hart auf hart kommt, dann bewirb Dich evtl. in andere Unternehmen, vielleicht findest Du so eine Alternative und Du bist nicht mehr so auf diese Situation angewiesen, wenn Du weisst, es gibt einen Plan B.

    Viele Grüße
    Hopi
    Im Grunde ist ein Diamant auch nur ein Stück Kohle, das die nötige Ausdauer hatte

    Das Leben sollte NICHT eine Reise ins Grab sein mit dem Ziel wohlbehalten und in einem attraktiven und gut erhaltenen Körper anzukommen, sondern eher seitwärts hineinzuschlittern, Chardonnay in einer Hand, Erdbeeren in der anderen. Den Körper total verbraucht und abgenutzt, und dabei jubelnd …WOW, was für ein Ritt...!

  9. #9
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    @ndp: du kannst mir glauben, dass es keinen vorfall gegeben hat. sie trägt nur jetzt offiziell die verantwortung und ist dabei, alles umzukrempeln. das ist ja auch ihr gutes recht und ist okay, aber wir haben früher schon zusammengearbeitet und ich habe von ihr auch damals schon aufträge bekommen, und bin aus allen wolken gefallen, als ich festgestellt hab, dass sie sich wirklich verändert hat durch die führungsposition. ich dachte nie im leben dran, dass es mit ihr probleme geben wird. vor allem deshalb nicht, weil ich ihr die position auch niemals streitig machen kann - geschweige denn will, denn ich von der position her eh zufrieden.

    mal sehen wie es weitergeht.
    Wer seinen Willen durchsetzen will, muß leise sprechen. J. Girandoux

  10. #10
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    Rede mit ihr und mach dich nicht mehr verrückt.

    Jeder Mensch sieht die Dinge aus seiner Sicht und konzentriert sich auf sein Leben. Und merkt manchmal gar nicht, wie er sich anderen gegenüber verhält.
    Ich hatte mal einen Kollegen aus einer anderen Abteilung, mit dem hatte ich nur periphär zu tun, aber der war jedesmal total ekelhaft zu mir. Als ich ihn dann mal offen drauf angesprochen habe, war das Thema erledigt.

    Das wünsch ich Dir mit deiner Chefin.

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