so, ich hätt jetzt auch ein Kollegenproblem...

[deelite]

Hello,
vorsicht - lang!
ich hätte jetzt auch mal ein Kollegenproblem
ich könnte grad platzen und bitte euch mal um Meinungen.
Ich hab hier einen Kollegen, der sich schon mehrfach in meine Arbeit eingemischt hat, gerade jetzt wieder.
Es ging um die Gestaltung einer neuen Homepage für ein neues Projekt, für das er Telefonakquise (sonst nichts, kein Projektleiter o. ä.) machen wird.
Cheffe hat mich (ich bin seine Assi, wir haben hier nur einen GF) mit der Neuerstellung der Homepage beauftragt und ich hab letzte Woche da auch schon ordentlich was zusammengebastelt, ein paar Punkte haben noch gefehlt, zu denen ich gestern noch Infos bekommen habe und die ich heute eingebaut habe.
So, netter Kollege spricht mich vorhin an, wie er Chef erreichen könnte, er will, dass die HP SOFORT offline geht, das wär ja alles nur Sch... , als ich ihm erklärt habe, dass die restlichen Infos und Bilder heute Abend online sind und dass im Moment eh noch NIEMAND auf diese HP zugreift, weil das Projekt ja noch gar nicht beworben wurde, winkte er dann ab "lassen wir das..." und wollte überhaupt nicht mehr mit mir diskutieren.
Jetzt hat er angefangen, eigenmächtig Änderungen auf der HP zu machen, die weder mit Chef noch mit mir abgesprochen sind, meine ganze Arbeit (die unser GF schon gesehen hat und eigentlich gut fand, andere Kollegen auch) wird jetzt einfach geändert... *heul* das war meine erste HP und irgendwie war ich auch stolz drauf...
Nachdem das jetzt schon das zweite Mal ist, dass genau dies passiert , er nicht mit mir reden will und einfach abwinkt und er mir auch schon gelegentlich versucht hat, mir einfach Aufgaben zu delegieren, auf die er keinen Bock hatte (mir hat hier nur ein Mensch was zu delegieren, das ist mein Chef, wobei ich bekannt dafür bin, dass ich sehr gerne helfe, wenn man mich fragt), würde ich morgen gerne mit meinem Chef über diese Sache reden.
Würdet ihr das auch tun ? Was denkt ihr?
Noch eine kleine Anmerkung: ich bin keine von diesen klassischen Chefsekretärinnen-Zicken bei uns läuft das ein bisschen anders und wir haben hier ein tolles Team normalerweise.
Thx!

[Maureen]

Hallo Deelite,

Dein Kollege scheint ein starkes Geltungsbedürfnis zu haben!

Solche Wichtigtuer gehn mir auch richtig auf die Nerven!

Ich würde noch einmal das Gespräch mit ihm suchen und wenn er wieder abwinkt, das mit dem Chef besprechen.

Jedenfalls solltest Du dem schleunigst entgegenwirken, sonst versucht er´s immer wieder.

LG
Maureen

PS.: mit zicken hat das nichts zu tun!

[deelite]

ich hab das Gefühl, dass ich da mit einem Gespräch mit ihm nicht weiterkomm. es ist ja auch nicht dieses typische "zum-Chef-rennen", sondern ich arbeite ja fast ausschließlich mit meinem Chef zusammen und ich denke, nachdem das nicht das erste Mal war, sollte er das wissen... bevor ihm mein Kollege sonstwas erzählt und diese Sache ganz anders hinstellt, ich habe nämlich die dunkle Ahnung, dass er das tun wird...
Maureen, du bist ja auch ein Kollegenexperte, oder?

[Maureen]

Sind wir nicht alle Kollegenexperten?

[Isis]

Hallo deelite,

ich empfinde das schon als grösseres Problem

Jedenfalls ist es keins "ich komm mit dem und dem nicht klar" - Problem mehr.

Er untergräbt ja ganz klar und wissentlich Deine Authorität.

Ich weiss nicht, wie das bei Euch so geht und geregelt ist aber würde es denn nichts nützen, wenn ihr ein Gespräch zu dritt (Du, Kollege, Chef) führen würdet, in dem der Chef den "Schiedsrichter" spielt ?

[deelite]

hab ich mir auch schon überlegt, aber ich bin mir sehr, sehr sicher, dass der Kollege dann behaupten wird, das sei alles gar nicht so gewesen.
ich find auch, dass das nicht so ohne ist, über normales "Generve" rege ich mich nämlich nicht mehr auf und mich stört es sehr, da bei uns echt ein supernettes "Miteinander" und nicht "Gegeneinander" oder "von-oben-herab" ist.

[Cara]

Geh zum Chef und rede mit ihm. Die Arbeit wurde schließlich so abgesegnet, so sollte sie online gehen.

Und genau so würde ich es sagen. Ich würde vermeiden, Dinge anzubringen wie "erste HP, Stolz, nicht abgesprochen...." sondern klar erklären, dass du gerne bereit bist, noch Änderungen einzufügen, aber man sollte sie auch besprechen.

Und schau dir an, was der Kollege geändert hat. Ist diese Änderung gut? Bringt sie was? Betrachte dies profesionell. Nur trotzig sein bringt nichts. Ist eine Änderung berechtigt, ist es an dir, dies auch anzuerkennen. Ist sie wenig erfolgversprechend, würde ich hierin auch Kritik üben.

Der Kollege wird sauer sein. Aber man kann es nicht jedem Recht machen. Er will seinen Weg gehen. Dies solltest du auch tun.

[Maureen]

Bei uns ist es in der Regel dann so, dass der betreffende Kollege zum Gespräch dazugeholt wird und er muss dann erstmal Stellung beziehen.

Ich würde mir auch die Änderungen heraussuchen und dem Chef dann geschickt erklären, dass der Kollege eigenmächtig an den von Chef abgesegneten Seiten rumgeändert hat.

[Isis]

Original geschrieben von deelite
hab ich mir auch schon überlegt, aber ich bin mir sehr, sehr sicher, dass der Kollege dann behaupten wird, das sei alles gar nicht so gewesen.
ich find auch, dass das nicht so ohne ist, über normales "Generve" rege ich mich nämlich nicht mehr auf und mich stört es sehr, da bei uns echt ein supernettes "Miteinander" und nicht "Gegeneinander" oder "von-oben-herab" ist.

Ich verstehe Dich schon. Ich mag sowas auch nicht leiden , möchte immer alles selbst klären, das geht ja auch grösstenteils. Aber versuchen zumindest kannst Du es ja mal denn meiner Meinung nach, hast Du die Wahl: entweder Du wirst aktiv oder er macht so weiter und das wird ja nicht das Letzte sein, er wird ja weiter agieren und sich im schlimmsten Fall noch steigern.

Und wenn er es abstreitet, whatever. Dann diskutier das aus mach es verbindlich und nagel ihn fest.

Ich wünsch Dir viel Erfolg denn das ist ganz schön unverschämt von ihm.

[deelite]

klar, so Sachen wie "stolzbin" sag ich natürlich nicht aber ich finde, zu dem "nicht abgesprochen" kann ich schon was sagen... wenn mich nur in die Richtung äußere, "ich bin gerne bereit, sinnvolle Änderungen zu übernehmen", wird es der Kollege als Freifahrtschein betrachten, mir künftig Aufträge erteilen zu dürfen und das ist wirklich das letzte, was ich will bzw. was mein Chef will, er wird nämlich normalerweise äußerst sauer, wenn man mir über seinen Kopf hinweg Jobs aufdrücken will....
also jetzt auch nicht falsch verstehen, ich helfe JEDEM und GERNE, wenn man mich normal fragt.