hallo,

ich bin mir sicher, hier hat noch jemand die galileo-sendung gesehen, in welcher ein deutscher ex-häftling und zahnarzt nun ureinwohner bereist und diese fotografiert und filmt und deren traditionen erforscht.

geläufig waren mir natürlich die lippenpflöcke und lippenteller, tätowierungen und "piercings" der ureinwohner. damit habe ich natürlich kein problem - da dieser schmuck zwar nicht wirklich freiwillig angelegt wird - wird ja den kindern schon erstmal gemacht. ("giraffenhalsfrauen").

allerdings hat mich eine tradition doch ziemlich schockiert. hier wurde gezeigt, dass den frauen dieses stammes als zeichen der trauer, wenn ein angehöriger verstorben war, jedesmal das vordere stück des fingers abgehackt wird - vom mann.

viele frauen hatten nur mehr diese dicken, kurzen finger, da ihnen schon viele bzw. alle abgehackt worden waren.

das geht so vor sich, dass wenn das familienmitglied verstorben ist, der mann die frau ins haus nimmt, ihr einen sack über den kopf stülpt, den finger abbindet und schließlich abhackt. ich fand das ganz furchtbar, wie die frau die hand dann zurückzog als hätte sie sich ganz stark verbrannt.

ich finde das ganz furchtbar und frage mich, ob die tradition dies nun tatsächlich rechtfertigen kann. hier wird doch auch die motorik und gefühlsechtheit der frau stark eingeschränkt!! noch dazu kommt, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass diese frauen die freiwillig tun (allein der sack über dem kopf).

ich frage mich, darf man so etwas dulden und respektieren nur weil es tradition ist??? (siehe beschneidung in afrika, gegen die ja schon aktiv gekämpft wird).

pecki