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Thema: Du bist Deutschland

  1. #31
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    hach ja, ich gehöre übrigens zu den deutschen Frauen, die mit einem Türken leben
    und auch ich hasse diese Verallgemeinerungen, da es da wirklich ganz gewaltige Unterschiede gibt. Mein Freund ist eigentlich mehr deutsch als türkisch, er ist auch kein Moslem.
    Aber Ausländerfeindlichkeit ist überall leider noch gang und gäbe, wir haben erlebt, dass auf Wohnungssuche Makler IHM (mir wurde keine einzige Frage gestellt!) so schöne Fragen wie "wie groß ist Ihre Familie", "welcher Religionszugehörigkeit haben Sie" etc. gestellt wurden. Wir haben dann danach erfahren, dass der Vermieter keine Türken in seinem Haus will, allerdings hat er sich noch nicht mal die Mühe gemacht, meinen Freund selbst anzusehen.
    Genauso schlimm empfinde ich es allerdings, wenn mein Freund über "die Amerikaner" schimpft, er ist kein Freund deren Politik, aber ich weise ihn dann jedes Mal drauf hin, dass das genau solch eine Stammtischmentalität ist, mit der er auch oft zu kämpfen hat.
    Zur Migration AUS Deutschland, ich bin mir nicht sicher, ob die nicht vielleicht in den nächsten Jahren vielleicht auch "in die andere Richtung", d. h. in Staaten wie die Türkei, die sich gerade in einer positiven Entwicklungsphase befinden, gehen wird.
    Es wandern immer mehr Deutsche aus, weil es hier zu wenig Arbeit gibt und dann bist du auf einmal selbst der "Gastarbeiter"

  2. #32
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    Original geschrieben von vivian

    @Paris
    Komisch nur, daß die Migration heuzutage fast ausschließlich in eine Himmelsrichtung stattfindet. Ich kenne jedenfalls niemanden, der unbedingt scharf darauf ist, nach Ostanatolien oder in ähnlich hochentwickelte Gebiete auszuwandern. Warum ist das wohl so, hmm?
    Ach vivian, die Antwort auf diese Frage kann ich Dir leider erst geben, wenn ich eine Antwort auf die Frage gefunden habe warum manche Menschen eine Meinung einfach nur wiedergeben können ohne ernsthaft darüber nachgedacht zu haben, dass Meinungen sich bilden sollen anstatt diese zu übernehmen - von der Bild z.B.

    Im übrigen, das östliche Anatolien ist kulturell gesehen eine reiche Landschaft, die jedes Archäeologenherz höher schlagen lässt. Im übrigen migrieren Menschen nicht nur aus Armut. Siehe dazu dänische Geschichte und Wikingermigration. Manchmal, liebe vivian, sind Menschen einfach nur neugierig. Abenteuerlustig. Verlassen ausgetretene Pfade. Kannst Du dir das vorstellen, wenn Du für eine Minute Deine Bildzeitung zur Seite legst?

  3. #33
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  4. #34
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    Original geschrieben von deelite

    und auch ich hasse diese Verallgemeinerungen, da es da wirklich ganz gewaltige Unterschiede gibt.
    Genau, ich hasse auch diese Verallgemeinerungen. Unsere türkischen Mitbürger sind aber auch keine Übermenschen, die man als guter, moderner, antifaschistischer Deutscher nur loben muss und nie kritisieren darf um nicht in die rechte Ecke gestellt zu werden...Und wenn ich Missstände in der Gesellschaft sehe, darf ich sie anprangern, egal von wem sie nun verursacht werden. Das Recht nehme ich mir raus, so!

    Übrigens, wenn ein Deutscher/eine Deutsche sich in der Türkei niederlässt, hat er/sie viel mehr bürokratische Hürden zu überwinden und viel weniger Rechte als ein Einbürgerungswilliger in Deutschland. Dort ist Willkür an der Tagesordung, die Einbürgerungs-Gesetze sind so beschaffen, dass sie nach Gutdünken ausgelegt werden können und wer sich z.B. innerhalb von 5 Jahren mehr als insgesamt 6 Monate ausserhalb der Türkei aufhält, hat sein recht auf Einbürgerung bereits verwirkt... eine Ein/e Deutsche/r kann keine doppelte Staatsbürgerschaft bekommen, ein Türke/eine Türkin aus Deutschland aber schon...Er/sie muss erst seine türkische aufgeben, bekommt dann seine deutsche und kann daraufhin die türkische wiedererlangen ohne die deutsche Staatsbürgeschaft aufgeben zu müssen. So kann er/sie die Vorteile beider Staatsbürgerschaften geniessen, ohne einen echten Loyalitätsbeweis für EIN Land erbringen zu müssen. Immer mehr unserer lieben türkischen Mitbürger nutzen diese Möglichkeit, menschlich verständlich ja, aber inakzeptabel.

    Zur Kulturlandschaft östliches Anatolien: es handelt sich bei Anatolien zu grossen Teilen um Hayastan, die Urheimat und das Kernland der armenischen Bevölkerung,die wie die Juden aufgrund von Kriegen, Vertreibungen, Genoziden heutzutage mehr in der Diasphora zu finden ist als in dem rudimentären Staat Armenien...

  5. #35
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    Original geschrieben von vivian

    Ohne finanzielle Gegenleistung?? Dann haben die ehem. DDR-Bürger vor der Wiedervereinigung deiner Meinung nach also keinerlei Sozial- und Rentenbeiträge eingezahlt?... in ein Renten- u. Sozialsystem, daß bekanntlich komplett in das westdeutsche integriert wurde!! Also auch mit den einbezahlten Beiträgen!
    Es gab keine Einzahlung in Westdeutschland. Deutschland hat die DDR-Rentner in das deutsche Rentensystem integriert. Die DDR war total pleite und die Produktionsanlagen und vieles andere überaltet. Dazu hat die DDR viele Nahrungsmittel ihrer Bürger subventioniert und war in (fast) jeder Beziehung auf einem mit uns nicht vergleichbaren Stand war. Man denke nur an DDR-Autos oder auch an den Zustand der damals dort spottbilligen Wohnungen. Ganz abgesehen davon, das es in der DDR ein Recht auf Arbeit gegeben hat, weshalb es schon vorkam, das Arbeitsplätze nicht zu arbeitsintensiv waren. Insgesamt hatten aber viele DDR-Bürger einiges an Ersparnissen.
    Dazu hat unser damaliger Wiedervereinigungskanzler den großzügigigen Umtausch des Ersparten 1:1 bzw. 1:2 veranlasst. Was kostet die Welt und das gab einen kurzen Wirtschaftsaufschwung. Der Wechselkurs, der zu dieser Zeit von Wechselstuben in der damaligen BRD angeboten wurde schwankte zwischen 1:8 und 1:15.

    Gab es nicht letztens mal eine Meldung, dass uns die Wiedervereinigung von 1991-2003 rund 1.250 Milliarden gekostet hat.
    Hier noch eine Meldung
    "Sonntag, 19. September 2004
    Viel teurer als bislang bekannt
    Kosten der Wiedervereinigung
    Die Kosten der Wiedervereinigung liegen höher als bislang angenommen. Der Leiter des Forschungsverbundes SED-Staat an der FU Berlin, Klaus Schroeder, kommt zu dem Ergebnis, dass sich die bislang entstandenen Kosten für die Vereinigung auf 1,5 Billionen Euro belaufen.

    "Alle Bundesregierungen haben versucht, die Kosten der Vereinigung zu verschleiern, wohl um eine Neiddebatte zu verhindern", schreibt Schroeder in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Alleine in der Rentenversicherung sind nach Schroeders Berechnungen elf Milliarden Euro mehr von West nach Ost geflossen als bislang angenommen."


    In den neuen Bundesländern hat die Beteiligung ausländischer Investoren mit mehr als 13,3 Milliarden übrigens € 146.000 Arbeitsplätze gesichert bzw. neu geschaffen.
    Das war wirklich blöd von diesen Ausländern.

    @polkadot
    Ich sehe überhaupt gar kein Problem darin, wenn ein Mensch, wie in etlichen anderen Ländern auch, eine doppelte Staatsbürgerschaft besitzt.
    Ich sehe auch nicht, was daran inakzeptabel sein soll. Wird das hier eine Neiddebatte.

    Stand vom 08.02.2005
    Kein Doppelpass mehr für Immigranten
    Tausende Menschen verlieren deutsche Staatsangehörigkeit
    Erst haben sie den deutschen Pass beantragt, jetzt wird er vielen eingebürgerten Türken wieder abgenommen. Der Grund: Sie haben nach der deutschen auch wieder die türkische Staatsbürgerschaft angenommen.
    Zwei Pässe sind einer zu viel
    Betroffen sind vor allem ehemalige türkische Staatsbürger.

    Wer eine zweite Staatsangehörigkeit vor dem Jahr 2000 angenommen hat, der kann die deutsche Staatsangehörigkeit nicht verlieren.

  6. #36
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    Original geschrieben von Nicht_der_Papa



    @polkadot
    Ich sehe überhaupt gar kein Problem darin, wenn ein Mensch, wie in etlichen anderen Ländern auch, eine doppelte Staatsbürgerschaft besitzt.
    Ich sehe auch nicht, was daran inakzeptabel sein soll. Wird das hier eine Neiddebatte.

    Nö, das hat mit Neid nichts zu tun. Warum sollte man auch neidisch darauf sein So nach dem Motto: Ach menno, ich will auch zwei schöne farbige Pässe haben Tsss...

    Nee, es geht darum, dass man sich doch bitte für eine Staatsbürgerschaft entscheiden sollte. Stichwort: Loyalität im Kriegs-/Krisenfall...Man kann ja trotzdem dem anderen Land gegenüber mit seiner 'privaten' Loyalität verbunden bleiben, oder?

  7. #37
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    Original geschrieben von polkadot
    Nee, es geht darum, dass man sich doch bitte für eine Staatsbürgerschaft entscheiden sollte. Stichwort: Loyalität im Kriegs-/Krisenfall...
    Ich bitte Dich. Das ist für mich kein Argument.

  8. #38
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    Was wäre denn z.B. wenn Deutschland und die Türkei eines Tages Kriegsgegner wären? Das ist jetzt sooooooooooo abwegig nicht...

  9. #39
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    Interessanter Thread... Ich werde in einem halben Jahr noch mal drauf zurück kommen. Ich plane, nach GB auszuwandern, obwohl ich dort schon mehrmal selber Opfer von Ausländerfeindlichkeit geworden bin. Mal kucken, wie ich mich da so fühle...
    Im Übrigen gilt für mich prinzipiell: in einem fremden Land hat man sich den Landessitten gemäss zu benehmen. Das gilt in meinen Augen sowohl für deutsche Touris in( nicht nur) islamischen Ländern, aber genauso auch für Ausländer, die hier leben. Ein gewisses Maß an Integration ist nun mal erforderlich, und es macht mich traurig, wenn ich hier teilweise Leute treffe, die nicht mal unsere Landessprache beherrschen. So z.b. der Mann von einer Freundin von mir. Er ist Italiener, lebt seit 5 Jahren hier in D und hat in der Zeit nur "ja, nein, Hallo" gelernt. Ist kein Witz, mehr kann er nicht. Behördengänge etc. müssen Freunde für ihn machen, und Deutsche verachtet er und will nichts mit ihnen zu tun haben. Und sowas macht mich wahnsinnig wütend, tut mir leid, bei einem solchen Menschen bin ich gerne ausländerfeindlich.
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