Wie gesagt, ich musste umlernen - und es war nicht leicht. Ich bin 10 Jahre Dressur - also englisch - geritten und bekam dann per Zufall Kontakt zu Westernreitern, habe mir das angeschaut und schließlich umgelernt.

Für mich ist der gravierendste Unterschied folgender: Ein hervorragend ausgebildetes englisch gerittenens Dressurpferd macht keinen Schritt, ohne dass der Reiter ihm sagt, dass es diesen tun soll. Das heißt, es besteht ein ständiger Kontakt über Zügel, Sitz und Bein.
Ein Western gerittenes Dressurpferd (denn alle Westerndisziplinen sind im Grunde auch Dressurdisziplinen!) bekommt ein SIgnal und befolgt dieses bis es ein anderes bekommt. Daraus resultiert, dass es mitdenkt, mitarbeitet und aufpasst.
So gesehen ist der STil natürlich freier und natürlicher. Aber er fordert den Reiter mindestens genau so, auch wenn hinterher alles viel einfacher AUSSIEHT!

Der nächste Unterschied ist, dass es sich bei der englischen Reiterei im Prinzip um Militärreiterei handelt, während die Westernreitweise bekanntermaßen aus der Rinderarbeit und dem Leben in Nordamerika entwickelt. Daher die unterschiedlichen Disziplinen.

Die übrigen Unterschiede sind größtenteils Ausrüstungsbedingt und in dem "Flair" begründet. Und in den verwendeten Rassen. AUf einem Quarter Hose sitzt man im Vergleich wie auf einer Wolke... also, falls du Rückenprobleme hast? (Obwohl, falls ja, dann bedenke, dass du einen "Sattelschlepper" brauchst: Ein Westernsattel wiegt ca. 14 kg...)