Westernreiten - Frage zu Höfen

[Meritamun]

Hallo

Ich habe hier (etwas spezifischer als in meinem anderen Thread)zwei Links zu Höfen, auf denen man Westernreiten erlernen kann. Ich würde damit als blutiger Anfänger beginnen wollen. (bin mir aber noch nicht sicher, da eine Beauty mir den Ratschlag gab erstmal englisch wäre besser..?). Das Westernreiten spricht mich jedoch viel mehr an. :-/
Hier die Links:

http://www.fairplay-horses.de/training.htm

http://www.quarterhorse-falkenthal.d....php?con=ranch

Meint ihr, die Höfe sind gut? Man bekommt als Anfänger auf jeden Fall Einzelstunden, was ich sehr gut finde.
Kennt ihr noch weitere gute Westernreithöfe in Nordberlin?

liebe Grüße
*Merit*

[Tinkerbell79]

Hallo Merit,

zu den beiden Höfen kann ich nichts sagen, da ich beide Betreiber nicht kenne. Anhand der Internetseiten sieht beides nett aus (quarterhorse falkenthal scheint mir in erster Linie Gestüt zu sein und die verfolgten Linien sind bekannt) Leider weiß ich in Berlin auch sonst niemanden, den ich Dir empfehlen kann, da ich eher im Raum Nienburg unterwegs war.
Geh hin und schau dir den Trainer an und wie die Pferde mit ihm umgehen...

Auf jeden Fall habe ich erst englisch Reiten gelernt und bin dann auf Western umgestiegen... außer dass man ohne den englischen Stechtrab zu kennen die weichen Gänge eines Westernpferdes wahrscheinlich nicht so richtig zu schätzen weiß, gibt es keinen Grund, warum man zuerst englisch reiten sollte. Aus meiner Sicht...
Man muss sich ziemlich umtrainieren - in allem.

Ich habe immer noch meinen Trainer im Ohr: Beine weg! - nicht schieben! - beine weg! - nicht schieben! usw.

Wenn Du eh schon weißt, dass du western-reiten willst, ist ein Reitbeginn im Englischen Zeit-, Geld- und Kraftverschwendung. Wenn Du weißt, dass Du Formationstanz lernen willst, gehst du ja auch nicht hin und probierst erstmal lateinamerikanische Tänze, oder?

Ich wünsch Dir viel Spaß... es ist ein schöner Sport!

[Meritamun]

Danke für die Antwort!
Okay, wie gesagt, da ich noch absolut keine Reiterfahrung habe kann ich auch nur recht blind und intuitiv sagen, dass mir das Westernreiten eher zusagen würde (also diese eher "lockere" Art).
Auch gefallen mir eben die diversen Disziplinen, die es da gibt (die Bodenarbeit, Reining, Trail usw.) , obwohl ich natürlich nur erstmal ein "Freizeitreiter" sein würde.
Mit Springreiten, Dressur o.Ä. englischen Sachen kann ich irgendwie gar nichts anfangen. Denke ich. ^.^
Ich habe auch das Gefühl, dass beim Westernreiten besser auf das Pferd eingegangen wird bzw. viel mehr auf sensible Kommunikation geachtet wird..?
Achso wie ist das eigentlich, wenn man Westernreiten gelernt hat, kann man dann auch ein auf englisch "getrimmtes" Pferd reiten? Die meisten Pferde sind doch englisch trainiert, oder?

liebe Grüße
*Merit*

[Cloudy]

Das geht schon, aber wenn man NUR Westernreiten kann, wird man mit einem richtig englisch ausgebildeten Pferd Probleme haben. Kommt natürlich auch drauf an, wie das Pferd ausgebildet ist. Aber die Gänge fühlen sich anders an. Du benutzt die Beine und die Zügel anders. Ich würde sagen, es ist um einiges anstrengender Aber man kann sich schon umgewöhnen.

[Milla]

Ich kann Dir leider auch keinen Hof nennen, weil ich nicht aus der Gegend komme, aber ich mag trotzdem meinen Senf dazu geben:

Du kannt gleich mit dem Westernreiten anfangen und musst nicht Englisch beginnen, wenn Dich das mehr reizt.
Mach einfach das, was Dir Spaß macht. Und das hängt auch viel vom Lehrer, den Pferden und dem Hof ab. Wenn Du Dich da wohl fühlst, ist alles in Butter.

Western und Englisch, beides ist schön, beides gibt es in sehr feiner und ansprechender Form, bei beidem wird auf die Pferde schonend eingegangen und sensibel mit feinsten Hilfen kommuniziert. Und damit meine ich, daß Du das Schubladendenken gleich ausschalten solltest. Verabschiede Dich davon, daß Westernreiten immer leicht und fein ist und Englisch oftmals Müll. Gutes Reiten wirkt auf den Betrachter wie Zauber, der Reiter scheint nur zu denken und das Pferd reagiert. Aber nicht alles, was für den Reiter lässig aussieht ist auch das Optimum.
Beide Reitweisen wollen in ihrem Ursprung ähnliches, leicht und fein zu reitende Pferde, gute Gymnastizierung, schonender Sport.

Nur leider gibt es auch bei beiden Arten sehr viel Murks. Das kann man als Laie leider oft nicht gleich erkennen.

Aber auf ein paar Sachen kannst Du achten, wenn Du Dir den Hof anschaust:

- Pferdehaltung: Kommen die Pferd auf die Koppel oder einen Auslauf? Sind die Boxen sauber? Ist der Stall luftig?

- Pferde: Sehen sie gesund aus? Sieht man die Rippen oder verkrustete Rotznasen? Wirken sie wach und fröhlich? Dreckiges Fell durch im Schlamm suhlen ist ürigens nichts schlechtes.
Haben viele Pferde weiße Haarstellen an der Sattellage?

- Sattelzeug: Ist es gepflegt und in Ordnung? Es muss nicht den neuesten Schnickschnack geben, aber das was für die Schulpferde da ist, muss sicher sein. Sind die Satteldecken total verdreckt?

- Hof: Wie ist der Umgangston? Ist er zugemüllt? Gibt es einen Reitplatz und/oder eine Halle? Vielleicht eine Reiterstübchen?

- Unterricht: Wird nur gebrüllt oder auch erklärt? Gibt es Einzelunterricht? Mit wem teile ich später eine Gruppe? Wird mir am Anfang auch alles gezeigt und erklärt, ist beim Satteln und Co, am Anfang immer jemand dabei? Werde ich alleine gelassen? Kann ich später auch mal ausreiten usw.?

Reiten ist toll, hör auf Deinen Bauch, Du findest sicher einen Hof, auf dem Du Dich wohlfühlst!

[KaoZmouZe]

Englisch wäre in der Tat erstmal besser. Westernreiten sollte man erst anfangen, wenn man reiten kann und weiss wie man sich auf dem Pferd hält, welche Haltung man einnehmen muss und wie man das Pferd lenkt und antreibt.

[Milla]

Original geschrieben von KaoZmouZe
Englisch wäre in der Tat erstmal besser. Westernreiten sollte man erst anfangen, wenn man reiten kann und weiss wie man sich auf dem Pferd hält, welche Haltung man einnehmen muss und wie man das Pferd lenkt und antreibt.

Öhm, und wie machen es dann die ganzen Amis?

Ich denke, man kann anfangen, mit was man lustig ist.

[Tinkerbell79]

Original geschrieben von KaoZmouZe
Englisch wäre in der Tat erstmal besser. Westernreiten sollte man erst anfangen, wenn man reiten kann und weiss wie man sich auf dem Pferd hält, welche Haltung man einnehmen muss und wie man das Pferd lenkt und antreibt.

Entschuldige mal, das würde ja bedeuten, dass einem im Westernstil das reiten gar nicht beigebracht wird???!!!
Das ist Unsinn, zumal man beim Westernreiten das Pferd anders "hält", anders sitzt und anders lenkt und treibt.
Das ist mal wieder die typische Meinung, dass Westernreiten kein ernsthafter Reitsport ist!

[caroline]

Ich habe ja auch ganz klassisch Dressurreiten gelernt. Lange ist es her... Heute würde mich Westernreiten viel mehr reizen. Und ich kann mir auch nicht vorstellen dass man erst Englisch lernen sollte, warum auch? Umgewöhnen ist doch oft schwieriger als neu lernen. Western ist doch ein ganz eigener Stil mit anderen Hilfen und anderem Sitz. Ich habe einen CH-Meister im Westernreiten mit eigenen Quarter Horse Pferden in der Familie, aber leider keinen guten Kontakt zu denen, das wäre sonst echt toll

ch empfinde den Stil freier (aber nicht einfacher!!) und irgendwie natürlicher und pferdefreundlicher, sehe ich das richtig so? Ich habe es selber leider noch nie ausprobieren können.

Caro

[Tinkerbell79]

Wie gesagt, ich musste umlernen - und es war nicht leicht. Ich bin 10 Jahre Dressur - also englisch - geritten und bekam dann per Zufall Kontakt zu Westernreitern, habe mir das angeschaut und schließlich umgelernt.

Für mich ist der gravierendste Unterschied folgender: Ein hervorragend ausgebildetes englisch gerittenens Dressurpferd macht keinen Schritt, ohne dass der Reiter ihm sagt, dass es diesen tun soll. Das heißt, es besteht ein ständiger Kontakt über Zügel, Sitz und Bein.
Ein Western gerittenes Dressurpferd (denn alle Westerndisziplinen sind im Grunde auch Dressurdisziplinen!) bekommt ein SIgnal und befolgt dieses bis es ein anderes bekommt. Daraus resultiert, dass es mitdenkt, mitarbeitet und aufpasst.
So gesehen ist der STil natürlich freier und natürlicher. Aber er fordert den Reiter mindestens genau so, auch wenn hinterher alles viel einfacher AUSSIEHT!

Der nächste Unterschied ist, dass es sich bei der englischen Reiterei im Prinzip um Militärreiterei handelt, während die Westernreitweise bekanntermaßen aus der Rinderarbeit und dem Leben in Nordamerika entwickelt. Daher die unterschiedlichen Disziplinen.

Die übrigen Unterschiede sind größtenteils Ausrüstungsbedingt und in dem "Flair" begründet. Und in den verwendeten Rassen. AUf einem Quarter Hose sitzt man im Vergleich wie auf einer Wolke... also, falls du Rückenprobleme hast? (Obwohl, falls ja, dann bedenke, dass du einen "Sattelschlepper" brauchst: Ein Westernsattel wiegt ca. 14 kg...)