Adoption

[Mela1973]

Original geschrieben von nelly
bobbi lebt in amerika .

Hi,

ach so das wußte ich ja bisher nicht!

LG Mela

[Bobbi]

@Alessa, mein Sohn ist hellauf begeistert. Er erzaehlt jedem, dass er einen Bruder bekommt. Wir muessen ihn immer bremsen. Schon alleine, weil wir noch nciht wissen wie das Gericht entscheidet. Ich glaub fuer ihn ist das was ganz aufregendes. Er ist ein Einzelkind und da die beiden gleichalt sind, kann es sein, das beide davon profitieren.
Termin ist der 27. Juli.

[nelly]

klar, war ja nur als info zum verständnis gemeint .

[Nicht_der_Papa]

Das arme Kind.

Für Dich ist das keine leichte Situation. Auch da es ja einen gewissen familiären Druck gibt.

Hat die Fürsorge das Kind denn noch nicht dahingehend untersucht, dass sie feststellen konnten, ob eine Behinderung oder eine starke Entwicklungsverzögerung vorliegt?

Wenn ihr es nehmen wollt, sehe ich aber auch keine andere Möglichkeit, als es erstmal anzusehen. Wie das Kind sich entwickelt, kann wahrscheinlich kein Mensch genau voraussagen.

Die Aufnahme des Kindes, damit es nicht ins Waisenhaus kommt, finde ich schon eine gute Sache. Auch wenn es im Waisenhaus professionelles Personal geben mag, kann das wohl kaum eine Familie mit starker emotionaler Zuwendung ersetzen.
Das Kind hat natürlich jegliches Urvertrauen verloren und wird dies vielleicht auch nie mehr aufbauen können.
Natürlich wird es auch in Bezug auf deinen Sohn Probleme mit Eifersucht usw. geben können. Vielleicht noch nicht jetzt, aber wenn er erstmal feststellt, dass er nicht mehr deine ungeteilte Zuwendung bekommt, kann das schon anders aussehen.
Es ist in jedem Fall eine große Herausforderung.

Ist denn ausgeschlossen, dass die Mutter wieder gesund wird und ihre Kinder zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnehmen kann?

In D bekommen Pflegeeltern vom Jugendamt eine monatliche Entschädigung bezahlt. Ist das in USA nicht der Fall?

[Bobbi]

[QUOTE]Original geschrieben von Nicht_der_Papa
Das arme Kind.

Für Dich ist das keine leichte Situation. Auch da es ja einen gewissen familiären Druck gibt.

Der familiaere Druck stoert mich ueberhaupt nicht, denn wir haben wenig Kontakt und dadurch auch erst sehr spaet von der Sache gehoert. Wenn der Rest der Famile der Meinung ist, das wird ohne zu Fragen gemacht, dann muessen sie das mit sich ausmachen. Den Ansatz finde ich gut aber das muss ja praktisch gelebt werden und insgesamt faellt mir auf, dass die Amis da immer sehr pragmatisch rangehen und nicht gross fragen. Grosses Herz finde ich ganz toll aber wie gesagt man muss es auch leben koennen mit allen Konsequenzen, die das mit sich zieht. Mein Mann sagt (im Scherz) ich bin ein Deutsch-Kopp, weil ich mir so viele Gedanken mache.

Hat die Fürsorge das Kind denn noch nicht dahingehend untersucht, dass sie feststellen konnten, ob eine Behinderung oder eine starke Entwicklungsverzögerung vorliegt?

Doch, zwie unabhaeng von einander gestelle Gutachten sind sehr widerspruechlich. Einmal schwere Entwicklungsschaeden und -verzoegerungen. Das andere beschreibt ihn als sehr liebevolles kind, dass jeden liebt und er waere wohl sehr offen fuer neues. Im zweiten Gutachten wird prognostiziert, dass das Kind das mit viel TLC aufholen hann. Das muss man sich wirklich angucken.

Wenn ihr es nehmen wollt, sehe ich aber auch keine andere Möglichkeit, als es erstmal anzusehen. Wie das Kind sich entwickelt, kann wahrscheinlich kein Mensch genau voraussagen.

Sehe ich auch so.

Die Aufnahme des Kindes, damit es nicht ins Waisenhaus kommt, finde ich schon eine gute Sache. Auch wenn es im Waisenhaus professionelles Personal geben mag, kann das wohl kaum eine Familie mit starker emotionaler Zuwendung ersetzen.
Das Kind hat natürlich jegliches Urvertrauen verloren und wird dies vielleicht auch nie mehr aufbauen können.
Natürlich wird es auch in Bezug auf deinen Sohn Probleme mit Eifersucht usw. geben können. Vielleicht noch nicht jetzt, aber wenn er erstmal feststellt, dass er nicht mehr deine ungeteilte Zuwendung bekommt, kann das schon anders aussehen.
Es ist in jedem Fall eine große Herausforderung.

Aufgrund seines Alters waere abzushen, dass er wohl auch sehr schnell weitervermittelt werden koennte aber dann waere er weg von der Familie und man weiss nicht wie lange er im Waisenhaus ist, bevor er vermittelt wurde und wenn jeder das so sieht, dass es einfach nur "suess" ist ein so armens Kind zu adoptieren, habe ich Bedenken, dass das der richtige Ansatz ist und dem Kind letztendlich doch nicht richtig geholfen wird.
Was die Eifersucht meines Kindes betrifft, da muss er durch. Er wird das ueberall im Leben erleben, dass er nicht die Nr. 1 sein kann. Ich gehe das taeglich mit ihm durch und sage ihm, dass ich ihn liebe aber dass ich ganz viel Zeit mit dem anderen Kind verbringen muss und dazu brauche ich seine Hilfe. Ich denke, wenn er sich wichtig und eingebunden fuehlt, dann ist das eine andere Sache. Er waere ja dann auch der aeltere ud er meinte schon, dass wenn ich mal muede bn, koennte er ihn "weiterlieben" dass er keine Unterbrechung hat. Ich habe ihm erklaert, dass Kinder wie er im Bauch von der Mama gewachsen sind und angenommene Kinder wie der Kleine von dem wir sprechen im Herzen von der neuen Mama wachsen. Dann teilen sie sich nicht nur ein Zimmer sondern auch Mamas Herz. Das fand er okay.


Ist denn ausgeschlossen, dass die Mutter wieder gesund wird und ihre Kinder zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnehmen kann?

Ausgeschlossen ist das nicht, aber unwahrscheinlich. Fuer den Fall, dass das kind dann nach dieser Odyssee endlich Fuss gefasst hat und hier gut zurecht kommt, wuerden wir ihn auch adoptieren.

In D bekommen Pflegeeltern vom Jugendamt eine monatliche Entschädigung bezahlt. Ist das in USA nicht der Fall?

No, wenn der Vater das Sorgerecht verliert koennten wir theoretisch Unterhalt fuer das Kind von ihm einklagen. Aber jemand, der ohne Job ist und sein Haus verliert, weil er keine Payments macht.... mein Mann meint, wir wollen mit diesem Typen nichts zu tun haben und von ihm auch kein Geld. Wir wuerden es eh nicht sehen und die Klagrerei ist nur teuer.

[/B]

[caroline]

Wow, ich wünsche euch und dem Kleinen dass sich alles gut entwickelt. Ihr habt nichts einfaches vor, aber das wisst ihr ja auch. Ich finde es toll dass ihr euch so einsetzt! Alle Achtung und Hut ab.
Schon schlimm welch schweren Start manche Kinder haben...
Ich drücke euch auf jeden Fall den Daumen.

[Nicht_der_Papa]

In Sachen Finanzen ist das in D anders geregelt, da das Jugendamt hier in jedem Fall zahlt. Es müsste ja auch die Kosten für eine Heimunterbringung zahlen und die ist höher. Zudem gibt es hier ja im Fall der Adoption auch ein Kindergeld von €150 monatlich.

Ich kann das Ganze ein Stück weit nachvollziehen.
Meinem Neffen (dem Sohn meines heroinabhängigen Bruders) hatte ich seinerzeit versprochen, dass ich ihn aufnehmen würde, wenn es notwendig wäre. Als Kleinkind war er schonmal für ein paar Monate bei uns, als seine Eltern in Therapie waren bzw. ich seine Mutter und ihn später eine Zeitlang zu uns mitnahm. Dies wurde nicht notwendig (im Sommer wird er 18) und ich bin froh drum. Aber ich hätte es getan, auch wenn es sicher nicht unproblematisch geworden wäre. Weniger weil er nachvollziehbare Entwicklungsstörungen hat, als dass er manche schlechte Erfahrung gemacht hat, die meine Kinder einem negativen Einfluss ausgesetzt hätten.

Naja. Erstmal empfinde ich die Gutachten nicht als widersprüchlich.
Das der Junge schwere Entwicklungsschäden/-verzögerungen hat, ist ja klar, wenn er mit 6 noch nicht richtig spricht und noch Windeln braucht.
Dass er als liebevoll und offen beschrieben wird, sehe ich aber als positives Zeichen. (Da gibt es ja auch andere aggresive Kinder.) Und von Behinderung ist nicht die Rede. Menschen können ja unheimlich viel aufholen. Man denke nur an Kaspar Hauser.

Bobbi, vielleicht soll es so sein, dass dies Teil deines Schicksals ist. Auch wenn das jetzt einige nicht nachvollziehen können, so glaube ich doch, dass ich meine Kinder bekommen habe da dies Gottes Wille ist.

Eigentlich kann Dir keiner raten, denn Du musst damit leben und es entscheiden. Kein Mensch ist gleich, so dass die Erfahrungen die man mit einem fremden Kind macht doch auch sehr stark vom Wesen des Kindes abhängig sind und davon wie man damit umgeht.

So wie Du es schreibst, hast Du dir schon viele Gedanken gemacht und den Jungen schon ein Stück weit in deine Familie aufgenommen, deinen Sohn hast Du ja schon gut vorbereitet.
Ich wünsche Euch von Herzen alles Gute.

[karini]

Hallo,

ich bin durch Zufall auf diesen Thread gestossen. Er hat mich sehr beschäftigt und vielleicht willst du, Bobbi, ja mal erzählen wie es weiterging?

LG Karini

[Bobbi]

Es gibt noch keine Neuigkeiten, das dauert wohl noch bis das vom Gericht entschieden wird.
die Bobbi

[vivian]

Original geschrieben von nelly
adoptivkinder haben teilweise im erwachseneren alter massive probleme mit der tatsache, dass sie adoptiert sind, aber wer weiß, welche probleme sie hätten, wenn man sie in ihrer ursprünglichen situation belassen hätte?

Nelly, ich finde, das hast du super formuliert. Besser kann man es kaum zum Ausdruck bringen.
@Nijanka
Eine ganz normale und legale Adoption im eigenen Land hat doch überhaupt nichts mit einer "Kaufadoption" eines Kindes aus einem Drittweltland zutun.