Wenn man auswandern will...

[Vania]

Hallo liebe BB-lerinnen und BB-ler

Welche Fragen würdet Ihr Euch zuerst selber und auch später erneut Personen stellen, die in Eurem Umfeld leben?

Mir persönlich fallen nur diese hier ein, aber es muß doch eigentlich mehr geben, die wirklich relevant sind?

- Gibt es eine Möglichkeit daß beide Eltern in diesem Land beruflich wie auch privat Wurzeln schlagen?

- Gibt es eine gute schulische und auch später berufliche Ausbildung für die Kinder?

- Wie sieht die wirtschaftliche Situation der Region aus, in der ich mich ansiedeln möchte?

- Ab wann sollte man spätestens den Wohnsitz verlegt haben, wenn Kinder mit dabei sind?

- Wie gut muß man eine Sprache beherrschen, um dort wohnen und arbeiten zu können?

- Würdet Ihr zur Sicherheit noch eine Rückkehrmöglichkeit offen lassen indem vielleicht eine Wohnung vermietet wird, anstatt sie zu verkaufen?

Ich habe zur Zeit das Bedürfnis, einen lange gehegten Plan auf Herz und Nieren zu überprüfen und so sammele ich derzeit einfach mal Fragen und schaue, was ich an Infos zusammentragen kann und der Rest, gut, das werde ich mir mal alles vielleicht bei einem Besuch beim Konsulat in Deutschland beantworten lassen.

Gehe ich jetzt zu theoretisch an die Sache heran oder bin ich einfach nicht wagemutig genug und habe ANGST vor der eigenen Courage? Ich denke einfach, das muß doch alles gut geplant und organisiert sein, schließlich geht es um die Zukunft von vier Leuten... Damit es eben nicht zig Sachen gibt, wo man später sich selber sagen kann, "hätte ich das doch mal vorher gewußt..."

Gibt es unter uns auch Auswanderungswillige, oder solche, die sogar schon einmal im Ausland gewohnt haben und dann zurückgekehrt sind? Ich brauche ein paar Erfahrungen und Meinungen.

Danke

Liebe Grüße
Vania

[Lil'DiVA]

GANZ WICHTIG: informiere dich auch über die Kultur und die Mentalität des Landes!

Ich habe einige Zeit in den USA gewohnt. Wollte ursprünglich 1 Jahr dort leben, bin dann aber früher zurückgekehrt. Grund war unter anderm auch der kult. Unterschied (der einem nicht gleich so auffällt).

[Der Pendler]

Hallo Vania,
habe erst kürzlich Fernsehberichte über Auswanderer gesehen und denke wirklich, eine Zeit auf Probe wäre gut. Den Einwand der Kenntnis über Kultur und Mentalität halte ich auch für wichtig. Ausserdem wäre ein Freund oder befreundete Familie, am besten eigene Familie gut. Denk ans Heimweh, wie sehen das (falls noch da) deine Eltern/Verwand- schaft ? Ein gutes finanzielles Polster wär auch nicht schlecht. Der Weg zurück ist auch schwer. Am besten denke ich kann man den Schritt als Single machen.Denn wenn Du klar kommst müssen es Deine Kinder und Dein Partner noch lange nicht.
Hast Du die Nase so voll ? Viel Glück egal wie Du Dich entscheidest

[Schoko]

Ich habe 2001/2002 in Dubai gelebt und gearbeitet. Es war sehr schön, aber auf die Dauer ist das nichts für mich gewesen. Kulturell z. B. ist dort nicht viel und das, was die ganzen Touris begeistert, nervt irgendwann einfach nur. Wo soll´s denn hingehen? Die Erfahrung jedoch möchte ich nicht missen.

[Nijanka]

Hi, ich habe zwei Jahr in GB gelebt. Habe mich ohne grosse Vorbereitung ins Abenteuer gestürzt Ich habe mir damals gar nicht so den Kopf gemacht. Die Erfahrungen waren durchweg positiv.
Derzeit überlege ich, ob ich aus beruflichen Gründen wieder nach GB gehen soll, für länger, oder in ein anderes Land. Sobald ich ein gewisses Maß an Berufserfahrung habe möchte ich zu Ärzte ohne Grenzen, mich lockt das Abenteuer

[milk]

Hi,
an welches Land hast Du denn gedacht???
Wir haben ja schon einige Länder ausprobiert im Moment reizt mich nur Neuseeland und ich weiß das Kanada noch aufnimmt.
see you
milk

[Chiquitita]

Ich würde mir vor allem die Frage stellen, ob ich auf Dauer ohne die Nähe von Freunden und Familie leben könnte. Ich habe auch schon mehrmals Sendungen über Auswanderer gesehen und alle nannten das als das schwierigste Problem bzw. sogar das einzige, wenn alles andere "stimmte". Ich denke, Kinder passen sich besser an, je kleiner sie noch sind.

Ich bin übrigens eine Ausgewanderte , wenn auch nicht weit weg, sondern in einem Nachbarland. Einmal war ok (ich war damals Single und habe aufgrund eines "multikulturellen" Umfelds viele Leute in derselben Situation kennengelernt, die auch neue Kontakte suchten), aber noch ein zweites Mal würde ich nicht gerne neu anfangen müssen, auch nicht mit Partner.

Natürlich hat man das ähnlich auch in einer neuen Stadt, aber da kommt dann nicht noch eine andere Mentalität und das Gefühl, Ausländer zu sein, dazu (denke ich mal).

[mel]

Ich habe 1 1/2 Jahre in den USA gelebt (damals noch ohne Kinder) und bin diesen Februar nach zwei Jahren London wieder in die Schweiz zurück.

Auswandern ist für mich ein grosses Wort. Ich denke, "nach Hause" kann man immer. Und wer weiss schon, was in 5 Jahren ist.

Das wichtigste für so ein Abenteuer ist ein finanzielles Polster. Denn das gibt halt doch eine gewisse Sicherheit. Bei uns wars so, dass wir immer jobbedingt durch meinen Mann ins Ausland gingen. Also war die Arbeitssuche schon mal hinfällig.

Als zweites würde ich mich um vernünftige Schulen für die Kinder kümmern. Das kann je nach dem auch ganz schön ins Geld gehen.

Kinder gewöhnen sich übrigens schneller an ein neues Umfeld als man denkt.

Wir sind jetzt aber letzten Endes wegen unserem Kind nach Hause. Ich wollte sie nicht in GB zur Schule schicken. Aus diversen Gründen.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.

[Bobbi]

Ich bin ausgewandert und wenn ich von "zu Hause spreche" meine ich USA. Ich habe mich jetzt auch entschlossen, die US Staatsbuergerschaft anzunehmen, weil ich nicht mehr nach D zurueck will.
Ich war aber noch nie von D begeistert und wollte immer da weg. War mir immer alles zu eng. Hab ein halbes Jahr in London gewohnt und gearbeitet und haette das gerne noch laenger gemacht, ging aber nicht. Ich war Reiseleieterin in Italien und in der Schweiz, hab lange im Reisebuero gearbeitet und bin viel rumgekommen. Egal wo ich hinkam, ich haette da bleiben koennen. Hab nie heimweh gehabt. USA war nicht mein Traumland - ich bin der Liebe wegen hin War fuer mich nicht so ein grosser Schritt wie alle immer sagen. Ich dachte, wenns Dir nicht gefaellt, gehste eben zurueck. Tja und jetzt gefaellts mir hier sehr gut und mir gehts auch gut und ich will auf jeden Fall hier bleiben. Bei einem muss ich Lil'DiVA zustimmen. Es gibt einen gewaltigen Kulturunterschied
zwischen D und USA. Das haette ich in dem Ausmass nicht erwartet aber ich komm gut zurecht hier. Hab ganz viele nette Leute kennengelernt und ich fuehle mich wohl. Das Land der Milk Shakes hat meinen Huefdten nciht gut getan aber meiner Seele. Mir gehts gut.
Zu Deiner Frage: ueberleg Dir wie Du gerne leben willst und dann pruefe ob das Land das hergibt. Auswandern ist ja auch nicht so einfach. Du kannst nicht einfach in eine anderes Land. Jedenfalls nicht ausserhalb der EU. Obwohl ich mit einem Amerikaner vier Jahre verheiratet war bevor wir ueberhapt ueberlegt haben rueber zu gehen, musste ich durch einen langwierigen VISA Prozess. Da brauchst Du unter Umstaenden einen Sponsor aus dem Land in das du willst, Du musst nachweisen, dass Du Mittel hast um dort nicht auf der Strasse zu sitzen. Du brauchst eine gewisse Schulbildung, damit klar ist, dass Du dort ueberhaupt einen Job findest. Die Leute, die fragen "do you want fries with that" haben die naemlich genug. Du musst gesund sein und das durch einen Arzt, den das Konsulat vorschreibt, nachweisen. Inkl. Blutabnahme, Urin, Roentgen, der Lunge etc.. Das waren jedenfalls die Voraussetzungen fuer USA. Ich weiss, dass es bei anderen Laendern aehnllich ist.
Integration ist nur durch Sprache moeglich. Daher kann ich dir nur raten ein Land zu waehlen von dem Du die Sprache verstehst.
LG
die Bobbi
@Mel und Lil'DiVA: wo wart ihr denn?

[caroline]

Also mir wäre folgendes wichtig.

Sprache können, unbedingt! Allerdings muss man nicht jeden Lokalkolorit künstlichen annehmen, das kommt eh mit der Zeit

Klima müsste für mich stimmen. Also der hohe Norden oder die Wüste wären nichts für mich.

Natürlich sollte es wirtschaftlich für mich auch interessant sein. Damit meine ich jetzt nicht dass ich das grosse Geld machen möchte. Aber irgend ein Job welcher mir auch Spass macht und mich fordert sollte schon möglich sein.

Kulturell müsste man mir einiges bieten. Also ich würde jetzt nicht in die totale Provinz in den USA (nur als Beispiel) ziehen wollen wo der einzige Ausflugsort ein Shopping Mall ist.

Kein Autoland. Ich hasse es wenn ich für jeden Mist stundenlang Autofahren muss und ich nicht mal ein Brötchen beim Becker zu Fuss holen kann.

Also mich würde es am ehesten nach Italien ziehen, in ein kleineres nettes Städtchen oder auch aufs Land. Neuseeland würde mich auch reizen, da war ich aber noch nie. GB wahrscheinlich auch, aber da wäre es mir im Winter zu dunkel und zu feucht Evtl. auch Spanien. Oder in Biarritz würde es sich sicher auch gut leben. Südtirol. Hmmm, es gäbe vieles.
Oh, was mir auch noch wichtig wäre, wäre eine schöne Esskultur