Autobahn-Phobie

[angie2002]

Auf der Autobahn passieren die wenigsten Unfälle. Die Warscheinlichkeit auf einer Landstraße zu sterben ist um ein Vielfaches höher!

(Aber bei Phobien ist wohl nicht viel mit gesundem Menschenverstand)


Mich würden solche Ängste sehr stören und ich würde mich sehr eingeschränkt fühlen. Ich würde mich gleich schlau machen, wo man spezielle Fahrstunden oder so nehmen kann. Ich versteh's ehrlich gesagt nicht, wie man sich untätig in einen "Nur-Landstraße"-Käfig sperren lassen kann.

[Nicht_der_Papa]

Original geschrieben von angie2002
Auf der Autobahn passieren die wenigsten Unfälle. Die Warscheinlichkeit auf einer Landstraße zu sterben ist um ein Vielfaches höher!

Was mir bisher passiert ist (nur die Sachen mit leichtem Schock):

Stadt-Vorfahrt genommen bekommen, da älterer Herr keinen Durchblick hatte (ein Wunder, dass nichts passiert ist)

Landstrasse-Abbieger nach Kurve (ohne Benutzung der Abfahrt) Fast Karambolage mehrerer Autos (alle standen kreuz und quer)

Landstrasse-Überholvorgang Gegenverkehr in bergigem Gelände auf meine Spur konnte grad noch auf Seitenstreifen

Landstrasse-bei Spurwechsel von KFZ mit stark überhöhter Geschwindigkeit fast gerammt (meinen KFZ-Hintern hat der Wind dabei schon zur Seite gedrückt)

Autobahn-Geisterfahrerin (war sicher ein nettes Bild, wie alle Autos mitten auf der AB hielten und die junge Frau wendete)

Autobahn-Vollsperrung der Spur nach Kurve, um ein Haar reingebrettert, da keine Hinweisschilder gesehen (das war echt knapp)

Da steht es 3:2 für die Landstrasse auf rund 350.000 km.

[Der Pendler]

Wenn ich das alles so lese ..... da kann man wirklich nur Angst bekommen wenn man selbst auf die Autobahn auffährt.
Hoffentlich begegnet man sich dort nicht. Viel Glück

[Nic]

Ich wusste gar nicht, dass es solche Phobie gibt.
Wie meine Vorrednerinnen schon sagten, kleine Schritte machen und Hilfe in Anspruch nehmen und vor allem sich selbst sicher fühlen.

Wenn ich es mir aussuchen kann, fahre ich lieber Autobahn als Landstraße, auch wenn es ein kleiner Umweg ist. Mit 50 durch Ortschaften zu fahren, die teilweise auch 30iger Zonen beinhalten, nein danke. Muss nicht täglich sein, wobei es immer Ausnahmen gibt.

Was mich eher beunruhigt und vielleicht auch zu Ängsten führt, liegt an teilweise nicht rücksichtsvollen Fahrer/innen, für die kleine Autos auf der linken Spur einfach ein rotes Tuch sind.
Wie oft ist es mir schon in meinem Corsa passiert, dass andere Autos eng aufgefahren sind, mit ihren Lichthupen und Blinker eine tolle Lightshow inszenierten, dass ich meinen Überholvorgang abbrechen soll und wieder zwischen die langsamen LKWs fahren soll. Egal ob mit oder ohne Geschwindigkeitsbegrenzung.

Ich denke, dass es Fahrer/innen gibt, die in solchen Situationen unsicher werden/sind und es dann zu überhasteten, undkontrollierten und gefährlichen Situationen kommt. Siehe u.a. den tödlichen Unfall vor einigen Jahren, an dem ein Testfahrer beteiligt war.

Lieber einmal weniger Überholen oder etwas mehr Abstand halten und 5 Minuten später zu einem Treffen kommen, als an einem Unfall beteiligt zu sein.

[Nicht_der_Papa]

Original geschrieben von Nic
Wie oft ist es mir schon in meinem Corsa passiert, dass andere Autos eng aufgefahren sind, mit ihren Lichthupen und Blinker eine tolle Lightshow inszenierten, dass ich meinen Überholvorgang abbrechen soll und wieder zwischen die langsamen LKWs fahren soll. Egal ob mit oder ohne Geschwindigkeitsbegrenzung.

Zu dichtes Auffahren ist mittlerweile mit Bußgeld belegt. Drängeln auch.
Wegen der Raser hatte ich schon geschrieben, beim Überholen immer vorher den Verkehr im RS genau beobachten.
Manch einer kommt mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit angerauscht und dann wartet man besser ab, bis der vorbei ist.

[Nic]

Original geschrieben von Nicht_der_Papa
Zu dichtes Auffahren ist mittlerweile mit Bußgeld belegt. Drängeln auch.

Richtig und die Regelungen sind doch zum 1. Mai noch strenger geworden, wenn ich mich nicht ganz irre.

Ich habe bisher noch keine Anzeige erstattet, da ich meistens alleine unterwegs bin und selten einen unabhängigen Dritten im Auto sitzen habe. Aussage gegen Aussage ist doch nicht die beste Situation, da ist der Aufwand größer als der Nutzen daraus (sorry da kommt die BWLerin durch). Zudem habe ich keine Camera zur Dokumentation im Auto, um die Situation auch entsprechend beweisen zu können, ohne abgelenkt zu sein.

[Thea]

Original geschrieben von Irrlicht

Was aber noch als zusätzliches Problem dazu kommt ist, dass ich einen echt kleinen Nissan Micra fahre. Hätte ich einen größeren Wagen, der sicherer ist u. schneller dann würde ich mich vielleicht nochmal ab u. zu trauen...

Lg, Irrlicht

Ich bin früher einen großen Audi gefahren, jetzt fahre ich auch einen Micra. Aber das Ding fährt fast 170 und das reicht allemal um einen Überholvorgang abzuschliessen. Davon abgesehen: Ich rege mich auch meistens auf wenn ich auf der Überholspur fahre und dann fährt irgend ein Idiot der nicht nach hinten geschaut hat einfach raus. Angst habe ich nicht vor schnellen Autos, sondern eher vor langsamen - die sind - sorry - unberechenbar

Klar, wenn ich weiss, dass ich ein langsames Fahrzeug habe, muss ich den rückwärtigen Verkehr lange genug beobachten um einschätzen zu können wie schnell sich mir ein Wagen nähert. Wem das nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist, und dann einfach links rausfährt und überholt, ist eine Gefahr für sich und andere.

Allerdings habe ich absolut kein Problem ruhig zu bleiben falls jemand zu nahe auffährt - ganz im Gegenteil ! Was soll derjenige denn machen !? Wegschubsen kann er mich nicht - er muss einfach so lange warten bis ich meinen Überholvorgang beendet habe.

[Irrlicht]

@Thea!

Dein Micra fährt 170?? Wieviel PS hat der?

Also meiner hat 55 u. bei 150 ist Schluss.. maximal.. Außerdem kann ich nicht sagen, dass es angenehm ist, bei so einer Geschwindigkeit in so nem kleinen Auto zu sitzen. Ich habe auch übrigens nicht den neusten Micra, sondern das Vorgängermodell.

Und die Beschleunigung meines Wagens kann man nicht grade als gut bezeichnen Jedenfalls nicht bei höheren Geschwindigkeiten..

Lg, Irrlicht

[Nicht_der_Papa]

Nachdem ich damals die Spur gewechselt hatte, wo mir der Arsch mit stark überhöhter Geschwindigkeit fast hinten draufgeknallt wäre, hab ich eine Zeitlang jedesmal die Krise bekommen, wenn ich im RS einen hab anrasen sehen.
(Das Beste war ja noch, dass der mich damals ewig verfolgte, bis ich ich in eine Ortschaft abgefahren bin und gehalten hab. Da fragte er dann, ob alles in Ordnung ist. Er mache sich Sorgen. Kein Wunder, wenn er mindestens 130 statt 60 fährt und mich fast von der Strasse fegt. Wenn ich nicht so gut reagiert und gleich Gas gegeben hätte oder einer vor mir gewesen oder ich näher am Kreisel gewesen wäre, wäre ein Unfall wohl unvermeidbar gewesen. Also ich hatte Glück. )
Aber auch das geht vorbei.

Ich letztens zwecks Überholen auf der linken Spur. Rechts mehrere LKW direkt hintereinander. Naja. Ich konnte gar nicht nach gleich wieder rechts. Ich war vielleicht auf Höhe des 2. LKW, da kam einer von hinten angerast und hat mich schwer bedrängt, mit Lichthupe und Pipapo. Ich muss doch nicht 180 fahren, um die LKW zu überholen, nur damit der hinter mir zufrieden ist. Nee.
Da frag ich mich wirklich was das soll. Aber beunruhigen lasse ich mich dadurch nicht mehr.

Die Welt ist voller Idioten und manchmal fahren halt auch welche gerade hinter einem.

[baldwieder]

Hm, ein Thema, das mir leider bekannt vorkommt.
Allerdings habe ich trotz Panik nie aufgehört, Autobahn zu fahren, da ich im Grunde keine Wahl habe. Führe eine Fernbeziehung (220 km) und muss Autobahn fahren, wenn ich nicht 6 Stunden zu meinem Liebsten unterwegs sein will. Das sind immerhin 3,5 Stunden länger als über Autobahn. Und ich sehe einfach nicht ein, mir diese Zeit mit meinem Freund nehmen zu lassen "nur", weil meine Wahrnehmungsorgane verrückt spielen und mir vormachen, dass ich gleich bewusstlos werde oder tot umfalle.

Um Panikattaken zu verhindern, höre ich immer interessante Hörspiele, die mich (wenn ich Glück habe) meine Angst vergessen lassen. Wenn ich doch einen Anfall bekomme, versuche ich mich auf meine Atmung zu konzentrieren und daran zu denken, dass ich die Fahrt schon so oft gemeistert habe, ohne dass etwas passiert ist. Warum sollte also bei diesem Mal etwas passieren? Wenn's ganz schlimm wird (hatte ich aber schon lange nicht mehr), mache ich die Warnblinkanlage an und fahre auf den Seitenstreifen, um mich zu beruhigen.

Mittlerweile habe ich das Ganze gut im Griff und nur noch selten mit Panik zu kämpfen, es ist nur noch ein mulmiges Gefühl im Bauch. Was allerdings immer noch eine Herausforderung darstellt, ist der Elbtunnel, durch den ich jedes Mal durch muss. Aber auch dazu zwinge ich mich, denn aus meiner Umgebung weiss ich, dass sich Ängste auch auf andere Gebiete ausweiten, wenn man problematische Situationen vermeidet.

Schlimm genug, dass ich mein Leben von Schokolade und Zigaretten bestimmen lasse, da muss nicht noch mehr dazu kommen.

Manchmal hat es auch etwas Gutes, ein uneinsichtiger Trotzkopf zu sein