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Thema: Der absolute Hammer zu Ein-Euro-Jobs

  1. #1
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    Standard Der absolute Hammer zu Ein-Euro-Jobs

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    kam gestern im Report Mainz ARD.
    Die Ein-Euro-Jobs werden über private Jobvermittler in großem Stil vermittelt. Dafür kassieren diese Jobvermittler ganz legal pro vermitteltem Ein-Euro-Jobber monatlich je nach Bundesland zwischen 150 (Saarland) und 440 (Hamburg) Euro.
    Bei uns in Hessen sind es 300 Euro/Person. Ein privater Jobvermittler aus Frankfurt/M. bekommt so mit den zum Zeitpunkt der Reportage im April 06 vermittelten 160 Ein-Euro-Jobber 48.000 Euro monatlich.
    Merke: Auch staatlich verordnete Sklavenarbeit auf niedrigstem Niveau bringt dem Sklaventreiber noch beachtlichen Profit.
    Dieses Geld wird von der Arbeitsvermittlung, also der Agentur für Arbeit aus der Arbeitslosenversicherungskasse gezahlt.
    Die privaten Jobvermittler haben so im vergangenen Jahr 550 Millionen (550.000.000) Euro für die Vermittlung von Ein-Euro-Jobs kassiert. Dazu gibt es kaum Kontrollen der privaten Jobvermittler, ob die Ein-Euro-Jobs überhaupt den Vorgaben entsprechen. Mit Kontrollen müssen nur die Ein-Euro-Jobber rechnen.
    Man rechne diese Kosten mal auf den Vorschlag hoch alle Arbeitslosen in Zukunft in Ein-Euro-Jobs zu bringen.

    Ich glaub es ja nicht.

    7.06.06
    Durch Ein-Euro-Jobs gehen vermutlich normale Arbeitsplätze verloren (oh Wunder)
    Eigentlich sollten Ein-Euro-Jobs eine Perspektive für Langzeitarbeitslose sein. Ihnen sollte so die Möglichkeit gegeben werden, sich wieder ins Arbeitsleben zu integrieren. Im letzten Jahr waren insgesamt rund 590.000 (laut ver.di) Ein-Euro-Jobber beschäftigt. Dezember 2005 waren es rund 277.500.
    Doch die Wirtschaft nutzt dieses Instrument aus und stellt Ein-Euro-Jobber statt eines "normalen" Mitarbeiters ein. Vielfach können die Unternehmen solch einen Arbeitslosen ganz unproblematisch bekommen.
    Die Arbeitsverwaltung ist laut Rechnungshof aber nicht in der Lage zu überprüfen, ob der Ein-Euro-Jobber tatsächlich "zusätzliche Arbeiten" ausführt oder einen "normalen" Arbeitsplatz einnimmt und somit reguläre Arbeitsplätze wegfallen.
    Quelle:zeus.zeit.de

    Nicht nur in Berlin übernehmen mittlerweile Ein-Euro-Jobber die Vertretung kranker Lehrer.
    /erwerbslose.berlin.verdi.de/dossier_zu_1-euro-jobs/data/EADossierEEJMaerz06-korr070706.pdf

    Schon gibt es Berechnungen, wonach der 7-Euro-Job bei Alleinstehenden in jedem Fall die kostengünstigere Lösung wäre.
    /www.labournet.de/diskussion/arbeit/realpolitik/hilfe/eurokosten.pdf

    Kann man überhaupt Gesetze einführen, duch die es noch steiler bergab geht?

  2. #2
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    Hallo!

    Das hab ich auch gesehen!
    Der Hammer!!!!

    Salomea
    Man hat ja heutzutage kaum noch Gelegenheit zu lügen. Die raffinierte Lüge nimmt einen zeitlich zu sehr in Anspruch, und die plumpe ruiniert das Image!

  3. #3
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    Schönheit liegt im Auge des Betrachters ; )

  4. #4
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    @NdP: den Bericht habe ich auch gesehen und fand es ...

    vor allem hat mich aufgeregt, dass nicht wirklich beraten wurde!!!

  5. #5
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    Original geschrieben von Paris
    @NdP: den Bericht habe ich auch gesehen und fand es ...

    vor allem hat mich aufgeregt, dass nicht wirklich beraten wurde!!!
    Das ist aber mMn. lange nicht der einzige Punkt.
    Es gibt bestimmte Vorschriften, nach denen jemand einen Ein-Euro-Job machen kann.
    Diese Bestimmungen werden nicht eingehalten, sondern teilweise unterlaufen oder gar nicht erst kontrolliert.
    Die Ein-Euro-Jobs sollen die Leute eigentlich in den ersten Arbeitsmarkt bringen.
    Sie dürfen keine Arbeitsplätze ersetzen, sondern nur zusätzlich eingesetzt werden.
    Statt dessen werden kolonnenweise ganze Trupps von Ein-Euro-Jobbern eingesetzt und nach den erlaubten 6 Monaten gegen einen neuen Trupp ausgetauscht.
    Und so mag der Ein-Euro-Jobber beim Einsatz in staatlichen Einrichtungen einen zweifelhaften Nutzen haben. Zweifelhaft, da er anderen Menschen im regulären Arbeitsmarkt die Arbeit wegnimmt.
    In der Privatwirtschaft ist es eine arbeitsmarktpolitische Katastrophe.

    Kosten tut der Ein-Euro-Jobber uns alle deshalb zu seinem normalen HartzIV weit mehr als seinen Zusatzverdienst von 100-150 Euro plus der Vermittlungsgebühr.

    Erwarten würde ich, das die staatliche Einrichtungen einen Ein-Euro-Jobber bei der Agentur für Arbeit beantragen müssen und dabei die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Ebenso erwarten würde ich, dass auch hier darauf geachtet wird, dass kein Missbrauch getrieben wird.

    Mit staatlich gefördertem Missbrauch, der uns wahrscheinlich mehr schadet als die Fälle der Schwarzarbeit, konnte man rechnen.
    Ver.di hat deshalb in einigen Fällen von Renovierung staatlicher Einrichtungen mit Ein-Euro-Jobbern übrigens schon Anzeige wegen Schwarzarbeit erstattet.

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