ich kann nur das gleiche wie Paris berichten - die abbrecherquoten waren in beiden fächern wahnsinnig hoch - viele studieren es halt als notnagel - und stellen dann fest, dass man doch ein bisserl mehr tun muss als nur gerne lesen...

erst mal zum magister allein: fast alle die ich kenne, die nur mit magister angefangen haben, haben dann zu lehramt gewechselt - aufgrund der eher nicht ganz so guten berufsaussichten. ich kenne niemanden, der letztendlich nur mit magister abgeschlossen hat - an den unis ist es mittlerweile fast unmöglich einen job zu bekommen und als quereinsteiger mit germanistik als journalist oder so - das hört sich immer so einfach an, aber ist in der realität kaum praktikabel, nicht umsonst gibt es ja auch journalismus die nicht-lehramtssstudierenden die ich kenne haben so gut wie alle nicht abgeschlossen, wenn dann meist mit anderen sprachen - also romanistik, slawistik oder anglistik - kombiniert. aber da jetzt ja die meisten studiengänge modularisiert werden tun sich ja da kombinationstechnisch ganz neue möglichkeiten auf.

was man mitbringen muss? deutlich mehr als nur interesse am lesen. wie Paris schon geschrieben hat - Mediävistik, also Mittelhochdeutsch, Althochdeutsch und diese ganzen gesetzmäßigkeiten (wenn ich das wort "lautverschiebung" nur höre wird mir schon schlecht ), stundenlanges übersetzen, vorlesen, sprachgeschichte - all solche dinge erfordern wirklich wissenschaftliches arbeiten und auch pure theorie.
germanistik ist viel mehr als über bücher sprechen - selbst die literaturkurse sind teilweise so spezifisch, dass man ein semester lang nur über ein einziges buch spricht.
ja und sprachwissenschaft... was es alles an grammatiktheorien gibt - wer hätte das gedacht stundenlang sätze zerpflücken.

ich habe am anfang des studiums gedacht, germanistik wäre wie deutsch in der schule - viel lesen, interpretieren, diskutieren und besprechen.
but i guess i was wrong man muss wirklich begeisterung mitbringen, man muss sich reinknien und darf nicht davon träumen, dass man sein studium als diskutierender, philosophierender schöngeist verbringt, der nebenbei für seine leidenschaft bücher lesen noch einen abschluss bekommt