Kennt ihr die Geschichte mit dem Hammer ?

[blubber]

Die Geschichte mit dem Hammer


Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, aber nicht den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt der Mann, hinüber zugehen und ihn auszuborgen.

Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur flüchtig.

Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht war seine Eile nur vorgeschützt und er hat etwas gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts angetan; der bildet sich da etwas ein.

Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht?

Wie kann man einem Mitmenschen so einfach ein Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben.

Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht' s mir wirklich. -

Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch noch bevor er "Guten Tag" sagen kann, schreit ihn unser Mann schon an: "Behalten Sie doch Ihren Hammer, Sie Rüpel!"


(Aus dem Buch "Anleitung zum Unglücklichsein" von Paul Watzlawick)



Ich finde diese Geschichte genial und finde mich darin - leider - wieder...(leider besonders in Beziehung auf Männer )
Gerade heute hab ich mich wieder erwischt, dass ich etwas von jemandem erwartet habe, das nicht eingetroffen ist und ich jetzt stinkig bin - dabei weiß der Arme gar nix davon....

Wo sind meine Leidensgenossinnen ?

[Missie]

Original geschrieben von blubber


Wo sind meine Leidensgenossinnen ?

Hier


Mir passiert das auch öfters, dass ich mir was von wem erwarte und wenn es dann nicht eintrifft, dann bin ich sehr sauer und stinkig....die armen Betroffenen wissen meist nichts davon. Ich denke dann darüber nach, was der Grund gewesen sein könnte, warum er/sie das nicht gemacht hat, was ich mir vorgestellt habe , und die Gründe, die ich mir selbst dann zusammenspinne, sind meist irgendwas NEGATIVES...nichts Positives.

Und dann bin ich einfach sauer. Im Prinzip grundlos, da ich ja gar kein Recht dazu hätte. Aber man muss sich ja selbst das Leben ein bisschen schwermachen

Na ja....es ist schon viel besser geworden, ich kämpfe erfolgreich damit an - mit Hilfe meines Freundes, meinem personal psychotrainer - dem besten, den es gibt, übrigens

[blubber]

Original geschrieben von Missie


Na ja....es ist schon viel besser geworden, ich kämpfe erfolgreich damit an - mit Hilfe meines Freundes, meinem personal psychotrainer - dem besten, den es gibt, übrigens

Ist er käuflich ? Kann ich ihn mal haben ?????

[Missie]

Original geschrieben von blubber


Ist er käuflich ? Kann ich ihn mal haben ?????

Derzeit ist er unentbehrlich, er macht seine Hausaufgaben einfach zu gut

Er ist kein Fachmann, überhaupt gar nicht, aber er ist trotzdem eine Eins in der Handhabung von psychischen Macken (und davon habe ich einige ) .... er hat mir sehr viel darüber erklärt bzw. mit mir gemeinsam das hinterfragt, warum ich immer so schnell eine negative Haltung einnehme. Dieser Auszug von Watzlawick....ich finde mich da (leider) total wieder. Genau dieser Vorgang könnte sich an einem schlechten Tag in meinem Hirn auch abspielen Schlimm, wirklich schlimm

[Missie]

Ich hab schon mal Auszüge des Buches gelesen....aber eben nicht das Ganze. Lohnt sich die Anschaffung, blubber?

[blubber]

Original geschrieben von Missie
Ich hab schon mal Auszüge des Buches gelesen....aber eben nicht das Ganze. Lohnt sich die Anschaffung, blubber?

Ich hab es selber gar nicht gelesen, mein Vater hat es aber mal geschenkt bekommen.
Diese Geschichte gefällt mir unheimlich gut, weil ich mich eben so gut wiederfinde....
Bin froh, dass es anderen auch so geht....

Aber ich glaube, man ist doch schon mal auf dem Weg zur Besserung, wenn man es selbst ERKENNT, dass man so ist, oder ????

[SiGuenther]

Hi!

Ich habe das (ganze) Buch gelesen - ist übrigens recht dünn - und fand es sehr komisch. Ein bisschen findet sich da wohl jeder drin wieder.

Ich speziell habe mich in dem Kapitel über den Umgang mit Krankheiten erkannt, in dem Watzlawick rät, wenn man einen schlimmen Verdacht hat, und der Arzt aber eine positive Diagnose stellt, erst mal davon auszugehen, dass er wahrscheinlich gerade nicht anwesend war, als das entsprechende Kapitel an der Uni durchgenommen wurde, und deshalb einfach keine Ahnung hat

Liebe Grüße
Silke

[Nicht_der_Papa]

Die Hammergeschichte ist ja sozusagen die self-fulfilling prophecy auf die Spitze getrieben. Nein. So krass bin ich nicht drauf.
Das beruhigt mich jetzt aber.

Auch krankheitmäßig mach ich mich nicht verrückt.
Ich hatte schon die Diagnosen
Abstrich krebsverdächtig
(Ärztin gewechselt)
ganz schlechte Bauchspeicheldrüsenwerte
(umgezogen, da über einer Reinigung gewohnt)
Colitis Ulcerosa
(Freund verlassen)

So war alles nur vorübergehend.