Alten-WG's

[Nicht_der_Papa]

sind noch nicht unser Thema. Dennoch beschäftigt es mich seit langer Zeit, was da so läuft. Schließlich werden wir alle alt, sofern wir nicht jung sterben.

Mit großem Interesse hab ich die Tage einen Bericht verfolgt, in dem es um sog. Alten-WG's geht. Heißt eine Gruppe älterer rüstiger Menschen zieht gemeinsam in ein Haus mit abgeschlossenen Wohnungen. Man trifft sich regelmäßig, unternimmt viel zusammen und falls einer mal krank wird kümmert man sich.
Mir gefällt dieses relativ neue Konzept, dass sich seit ca. 10 Jahren entwickelt, sehr gut und den älteren Menschen offensichtlich auch.
Meist scheinen es alleinstehende Frauen zu sein, die eine solche Lebensform wählen. Männer wollen halt in der Regel versorgt werden.

Darüber hinaus gibt es auch Projekte mit pflegebedürfigen Menschen, denen so das AWH erspart bleibt. In Berlin gibt es hier den Verein „Selbstbestimmtes Wohnen im Alter", dem schon mehr als 150 solcher Gruppen angehören, in denen alte Menschen in richtigen WG's wohnen. In etlichen anderen Städten entwickelt sich ähnliches.

Ich finde, das ist ein echter Lichtstrahl am Horizont.

[Fides]

Hallo!

Die Idee an sich ist gut, nur homogene Altersgruppen finde ich bedenklich. Ich finde die meisten Menschen meiner Altersgruppe jetzt schon zum Gähnen langweilig, wie soll das erst später werden? Ab wann ist man eigentlich ein "älterer Mensch"?

Liebe Grüße

Fides

[niki*b]

Ab dann,wenn man sich so fühlt.... Nein Schmarrn, meine Eltern sagen ds auch öfter, sie möchten mit ihren Freunden zusammen so ´ne WG machen... Ich find das echt cool, und wirklich eine Überlegung wert

[Cara]

Ja, das finde ich auch. Wir machen uns auch Gedanken über die Zukunft und das Alter. Wie fit werden wir sein? Werden wir überhaupt noch fit sein? Wie werden wir wohnen können und wollen?

In einigen Punkten sind wir uns schon ziemlich sicher: Das Haus mit großem Garten und Teich, das werden wir sicher nicht mehr versorgen können. Das macht viel Arbeit, die ja beschwerlicher wird. Da ist dann der Stadtpark besser geeignet.

Keinesfalls möchten wir unsere Selbstbestimmung aufgeben. Vielleicht die Möglichkeit, sich in eine Altenresidenz einzukaufen? Es gibt jetzt schon tolle, die liegen in der Stadt. Muss man nicht weit laufen.

Und wir wollen unsere Weinfläschchen mitnehmen

@Fides: Ich glaube, wenn man sagt, man ist so alt, wie man sich fühlt und man kann noch mit jedem jungen Menschen mithalten. Und dann ebenfalls sagst: Nur alte Menschen, ne, ich will bei der Jugend sein. Das ist ein Zeichen für das Alter.

[deelite]

hierzu hab ich vor Jahren schon einen sehr coolen Bericht über eine WG von mehreren alten Dämchen gesehen, die sich eine riesige Altbauwohnung geteilt haben. Die eine konnte noch diese machen, die andere wieder was anderes und ich fand die Idee gleich ganz toll.

Ich denke, für uns, die wir im WG-Zeitalter aufgewachsen sind, kann das eine tolle Lösung sein und so würde ich auch gerne mein Alter verbringen.
Wenn man dann allerdings richtig pflegebedürftig werden sollte, wird das allerdings auch nicht mehr klappen... davor hab ich große Angst und hoffe, wie wahrscheinlich alle anderen, dass ich mal ganz schnell und unkompliziert sterbe.

Ich höre auch bei meinem Vater, der zwar 67 ist, aber sowas von fit (geht länger aus als ich , Affären mit den schönsten Frauen seiner Altersklasse unserer Stadt), auch oft die Angst raus, dass er mal pflegebedürftig wird, er weiß zwar, dass er bis zu einem gewissen Grad auf jeden Fall dann zu mir kommt, aber manchmal ist das eben einfach nicht mehr möglich.
Wir sehen gerade beide, wie meine Oma mit hochgradigem Alzheimer im Altersheim vor sich hinvegetiert, weil es mit häuslicher Pflege echt nicht mehr geht und das gibt einem schon sehr zu denken, das ist echt kein Leben mehr.

[Fides]

@ Cara:

Ich meine damit nicht nur junge Leute, meine beste Freundin ist z.B. 15 Jahre älter als ich. Ich möchte mich nicht nur mit einer Generation austauschen, das ist so wenig erfrischend.
Wir wissen auch, dass wir unser einsames Haus mit Garten und Weide wohl nicht bis zum Ende behalten können. Aber in eine Altengruppe zu ziehen hat für mich die gleiche Qualität, wie in ein Neubaugebiet mit Paaren im gleichen Alter und den entsprechenden Eigenschaften.

Liebe Grüße

Fides

[Nicht_der_Papa]

Ich denke mit Beginn des Rentenalters bis unendlich ist man älter bis uralt. Man kann natürlich auch mit 90 noch sehr rüstig und vor allem geistig topfit sein, wenn man Glück hat.

Ich finde die Alten-WG eine super Sache, wenn man Menschen findet, mit denen man sich gut versteht und man noch rüstig ist. Das heißt ja auch nicht, dass man keinen Kontakt zur Aussenwelt mehr hat.

Ist man erst mal pflegebedürftig, denke ich, ist man in einer betreuten WG sicher auch besser aufgehoben, als in einem AWH. Dazu habe ich da schon zuviele Horrorberichte gehört.

Aber natürlich weiß man nie, was im Leben noch so auf einen zukommt. Wird man demenzkrank, was sich nicht ausschließen lässt und recht weit verbreitet ist, dann ist es mit der Selbstbestimmung einfach nur Essig.

Da fällt mir ein. Habe letztens einen Artikel zu Ursachen für Alzheimer gefunden. Ich poste den mal ungeprüft.
http://72.14.221.104/search?q=cache:...e&ct=clnk&cd=1

[caroline]

Hallo

Ich finde so eine AltersWG grundsätzlich was gutes. Viele alte Menschen leben alleine in einer Wohnung und haben kaum mehr soziale Kontakte.
Ich habe zum Beispiel kaum Familie und Kinder werden wohl auch keine mehr kommen. Da habe ich manchmal schon ein wenig Angst dass man plötzlich alleine dasteht. Zudem ist es oft so, dass vielen die Freunde mit der Zeit weg sterben, grad wenn man sehr alt wird.

Aber grundsätzlich gebe ich Fides recht. Ich finde diese Entmischung der Generationen ins unserer Kultur nicht gut. Das ist z. B. in Südamerika ganz anders. Da feiern alle Generationen durcheinander und an einem Kindergeburtstag hat es mindestens so viele ältere Leute wie Kinder Das hat mir dort immer gefallen. Ich persönlich habe genau so gerne Kontakt zu älteren wie auch zu jüngeren Menschen, man kann von beiden nur profitieren.
Hier gibt es Clubs wo nur die 15 - 20 jährigen hin gehen, dann solche wo man nur 20 - 25 jährige anzutreffen sind und Clubs für nur über 30-jährige. Das ist doch Schwachsinn. Ich verstehe ja dass die Teenis mal unter sich sein wollen, keine Frage. Aber muss es gleich so extrem sein?

Aber eine AltersWG ist ja nicht der Grund für diese Entmischung, da müsste man wohl in den Köpfen der meisten anfangen, nur wie ist die Frage. Also ich wäre lieber in so einer WG als irgendwo alleine daheim....

Aber man muss natürlich auch sein Leben lang daran arbeiten Freunde zu halten, sie zu pflegen und neue Leute kennen zu lernen.

Caro

[Cara]

Das stimmt.

Aber vielfach wollen eben Jung und Alt nicht zusammenkommen. Und es ist oft auch eine Frage der Wohnung. Eine Familie mit 2 Kindern in einer 3 Zimmer Wohnung kann schlecht noch die Eltern aufnehmen. Häuser sind oft zu teuer. Von der beruflichen Flexibilität ganz zu schweigen.

Früher konnte Wissen sehr gut von Alt auf Jung weitergegeben werden. Heute - in Zeiten des www ist das Null und Nichtig. Man kann sich noch nicht einmal auf seine Erfahrungen verlassen.

Wir leben heute in einer ganz anderen Zeit. Und wenn wir anfangen, uns über das Alter Gedanken zu machen, dann müssen wir eigentlich schon mit unseren Kindern darüber reden.

Solange es aber Mütter gibt, die ihre Kindergartenkinder nicht zum Weihnachtssingen in das Altenheim mitschicken, "weil die Kleinen so alte unappetitliche Menschen nicht sehen sollen", solange muss noch viel Aufbauarbeit geleistet werden.

[urs]

ich sehe an meinem vater wie schnell es gehen kann das man sehr krank wird und auf die hilfe anderer angewiesen ist....wir kinder sind in alle richtungen verstreut und seit meine mutter gestorben ist fühlt er sich sicherlich oft allein! ich bin zwar jedes wochenende bei ihm und meine geschwister auch oft unter der woche -aber die meiste zeit ist er allein! ich finde die wg-idee genial......und für die angehörigen ist es auch eine entlastung -man braucht sich nicht ständig gedanken machen ob er/sie z.b hingefallen ist wenn er/sie mal nicht ans telefon geht ich finde jedenfalls keine ruhe wenn ich anrufe und mein vater geht nicht ans tel.! ausserdem haben viele eine knappe rente und man kann sich die kosten teilen