Stellungnahme Dr. Sabine Ellinger vom 15.07.06 im Forum Ernährung bei Onmeda zum Thema Kochsalz & Ödeme
Der Übeltäter im Kochsalz, der eine Wasserretention und damit Ödeme hervorruft, ist das Natrium. 8 g Kochsalz bindet 1 L Wasser. Zur Ausschwemmung der Ödeme muss man die Natriumzufuhr vermindern oder mit Hilfe von Diuretika die Natriumausscheidung über die Niere erhöhen. Wegen der Nebenwirkungen dürfen Diuretika natürlich nur unter ärztlicher Anordnung eingenommen werden. Eine starke Reduktion der Natriumzufuhr erreicht man durch reichlichen Verzehr von natriumarmen Lebensmitteln wie Obst,Fruchtsäften und Reis.
Kochsalz besteht aus Natrium und Chlorid. Der Schätzwert für die minimale Zufuhr liegt bei gesunden Erwachsenen bei 550 mg Natrium / Tag. Dies entspricht etwa einer Menge von 1,4 g Kochsalz. Eine Zufuhr von 6 g Kochsalz / Tag werden als ausreichend angesehen. Die durchschnittliche Zufuhr liegt jedoch mit 3,3 g Natrium ( = 8,25 g Kochsalz) darüber (Ernährungsbericht 2004). Das Problem ist nicht das zugesetzte Salz bei der häuslichen Zubereitung, sondern vielmehr die Salzaufnahme in verarbeiteten Lebensmitteln wie in Brot, Wurst, Käse usw.
Gestose: Eine strenge Kochsalzrestriktion wurde früher empfohlen. Inzwischen weiß man, dass dies nicht sinnvoll ist. Man vermutet, dass Gefäßschäden durch freie Radikale möglicherweise eine Ursache für die Gestose sein könnten. Da antioxidative Vitamine (Vitamin C und E) die freien Radikale abfangen und damit unschädlich machen, erscheint eine hochdosierte Supplementierung von Vitamin C und E zur Prophylaxe sinnvoll. Untersuchungen haben gezeigt, dass man durch eine hohe Calziumzufuhr (1,5-2,0 g/d) den Blutdruck während der Schwangerschaft senken und damit das Risiko einer Gestose reduzieren kann.