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Thema: Tatort am Sonntag: "Abschaum"

  1. #1
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    Standard Tatort am Sonntag: "Abschaum"

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    Hallo,

    hat zufällig am Sonntag jemand den Taort gesehen? Er hieß "Abschaum" und es ging um diese satanische Sekte, die Kinder missbraucht und von den ganz hohen Tieren besetzt ist.
    Mich hat dieser Film geschockt, trotzdem ich ihn zum zweiten Mal gesehen habe. Wie können Menschen bloß zu solchen Bestien werden und ie wehrlosesten und schwächsten missbrauchen - Kinder? Ich hatte solche Wut und war wirklich erleichtert als dieser Behinderte alle erschossen hat.

    Wie fandet ihr den Film, ich würde gerne eure Resonanz hören.

    LG, Georg

  2. #2
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    Ich habe den Tatort durch Zufall auch gesehen, und fand ihn total besch.... aus folgenden Gründen:
    Sabine Postel ist eine skandalös schlechte Schauspielerin, die auch noch dank eines sehr schlechten Drehbuchs alles mit einer Zeile kommentieren/illustrieren mußte, was dem Zuschauer sowieso gerade klar wurde - mit anderen Worten: Regisseur hält die Zuschauer für dumm.
    Dieses Satanisten-Thema (und, natürlich, darf auch unsere "multiple Persönlichkeit" nicht fehlen) halte ich für total überkaut. Das war 2004, als der Film entstanden ist, gerade mal wieder Hype.
    Die "Widersacher" der Behinderten wurden dermaßen blöd dargestellt - da konnte sich der Regisseur nicht entscheiden, wen er lieber denunzieren wollte: den "gewöhnlichen" Bürger, der immer schon "Vernichtungsphantasien mit sich rumträgt", oder "rechte Elemente" - am Ende waren es dann einfach die Prolos von Bremen, die so eine bösartige Prügel- und Mordtruppe konstituierten. Aber wenn die wenigstens noch überzeugend dargestellt worden wären - stattdessen einfach nur ein großes Chaos mit vielen sehr schlechten Komparsen...
    gr v bf
    -

  3. #3
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    Hallo Georg,


    als eingefleischter Tatort-Fan habe ich die gestrige Folge natürlich auch gesehen - allerdings zum ersten Mal. Ich fand sie spannend, aber auch sehr beklemmend und ziemlich reißerisch. Ich denke mal, dass es solche Satansgruppierungen schon gibt, nur dass so viele bürgerliche Vertreter (Anwalt, Staatsanwalt, Arzt) dort Mitglieder gewesen sein sollen, halte ich persönlich für übertrieben und unglaubhaft. Auch der Mord an der Bibliothekarin war hollywoodmäßig aufgemacht genauso wie das von dir beschriebene Ende. Natürlich tat es irgendwie gut zu sehen, wie die Mitglieder der Sekte hingerichtet wurden, aber es war trotz allem Selbstjustiz, deswegen: Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn der Behinderte an der Verhaftung der Schuldigen beteiligt gewesen wäre anstatt am Ende selbst von der Polizei abgeführt zu werden.

  4. #4
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    Original geschrieben von boyfrank
    Ich habe den Tatort durch Zufall auch gesehen, und fand ihn total besch.... aus folgenden Gründen:
    Sabine Postel ist eine skandalös schlechte Schauspielerin, die auch noch dank eines sehr schlechten Drehbuchs alles mit einer Zeile kommentieren/illustrieren mußte, was dem Zuschauer sowieso gerade klar wurde - mit anderen Worten: Regisseur hält die Zuschauer für dumm.
    Dieses Satanisten-Thema (und, natürlich, darf auch unsere "multiple Persönlichkeit" nicht fehlen) halte ich für total überkaut. Das war 2004, als der Film entstanden ist, gerade mal wieder Hype.
    Die "Widersacher" der Behinderten wurden dermaßen blöd dargestellt - da konnte sich der Regisseur nicht entscheiden, wen er lieber denunzieren wollte: den "gewöhnlichen" Bürger, der immer schon "Vernichtungsphantasien mit sich rumträgt", oder "rechte Elemente" - am Ende waren es dann einfach die Prolos von Bremen, die so eine bösartige Prügel- und Mordtruppe konstituierten. Aber wenn die wenigstens noch überzeugend dargestellt worden wären - stattdessen einfach nur ein großes Chaos mit vielen sehr schlechten Komparsen...
    gr v bf
    Ich sehe die Frau Postel sehr gerne.
    Das Thema wurde ja von einem realen Fall (ich glaube war in Frankreich passiert) abgeleitet. Der Tatort wurde Ende 2003 gedreht.
    Dazu kam schließlich, dass in 2003/2004 der Fall Dutroux aus Belgien die Medien beschäftigte, in den angeblich etliche hochrangige Persönlichkeiten verwickelt waren.
    In dem Zusammenhang von Hype zu sprechen, finde ich übrigens total daneben.

    Ich persönlich finde, dass dies der fesselnste und bewegenste Tatort ist, der je produziert wurde.

    Fazit: Man kann diesen Krimi mit allen möglichen Argumenten als unrealisitisch abtun. Leider hat die Realität diesen Krimi, wenn auch zum Glück nicht in D, (oder ist es nur nicht aufgeflogen) schon lange eingeholt.
    Experten sprechen von bis zu 300.000 Kindern, die jährlich allein in Deutschland missbraucht werden.

  5. #5
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    Original geschrieben von Nicht_der_Papa
    ...In dem Zusammenhang von Hype zu sprechen, finde ich übrigens total daneben...
    Es gibt wohl im Guten wie im Schlechten nichts, dass nicht gehypt werden könnte. Wenn der Presserummel anschließend auch noch zu einer stattlichen Anzahl an Unterhaltungsfilm-Produktionen wie Kriminalfilmen und Horrorfilmen führt, kann man mit gutem Recht von Hype sprechen, denn die Produzenten dieser Filme haben wohl kaum Aufklärung oder das Befinden der Kinder im Sinn - die wollen einfach nur Zuschauer und (jetzt sag' ich mal ein böses Wort, dass von mir bestimmt niemand erwartet: ) Profit.
    gr v bf
    -

  6. #6
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    Original geschrieben von boyfrank


    Es gibt wohl im Guten wie im Schlechten nichts, dass nicht gehypt werden könnte. Wenn der Presserummel anschließend auch noch zu einer stattlichen Anzahl an Unterhaltungsfilm-Produktionen wie Kriminalfilmen und Horrorfilmen führt, kann man mit gutem Recht von Hype sprechen, denn die Produzenten dieser Filme haben wohl kaum Aufklärung oder das Befinden der Kinder im Sinn - die wollen einfach nur Zuschauer und (jetzt sag' ich mal ein böses Wort, dass von mir bestimmt niemand erwartet: ) Profit.
    gr v bf
    Ich behaupte jetzt mal, dass es diesen Tatort so oder so gegeben hätte. Ganz unabhängig vom Inhalt. Das ist nämlich eine Serie.

    Und wenn es nach mir gehen würde, dann würde das Thema Kindesmissbrauch derart gehyped werden (um deiner Terminologie zu folgen), dass es tägliche Berichte darüber gäbe.

    Nicht, dass dieses Thema sehr beliebt wäre. Im Gegenteil wird es viel lieber totgeschwiegen.
    Aber um das Bewusstsein darüber zu schärfen und diese Handlungen ständig öffentlich zu ächten.
    Es sind keine Kavaliersdelikte, auch wenn dies vor Gericht und in Teilen der Gesellschaft häufig noch so behandelt wird.

  7. #7
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    Klar hätte es den TO gegeben. Ob aber mit diesem Thema?

    Es gab aber auch schon einen TO zum Thema Kindesmisshandlung von den Kölnern: Manila. Den fand ich z.B. richtig gut.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  8. #8
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    Wen das Thema interessiert, dem kann ich folgendes Buch empfehlen: "Vater unser in der Hölle", Autorin hab ich vergessen. Ist ein Erfahrungsbericht und ziemlich heftig.

  9. #9
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    Hallo ansa,
    ich habe mir bei ciao gerade die Kurzfassung zum Buch durchgelesen.
    Letztendlich passt der Film haargenau zu diesem Buch und könnte Vorlage gewesen sein. Auch das Menschen der verschiedensten oberen Schichten (Ärzte, Polizei, Politiker etc.) in solche Handlungen verwickelt waren und diese Praktiken nicht nur deckten sondern auch noch unterstützten, war dabei der Fall.
    Es ist jedem normalen Menschen unvorstellbar, dass es so etwas geben kann. Hier in D.

    Dass Babies verschwinden können, unregistriert und ohne dass einer die Schwangerschaft der Mutter bemerkt, dass glaube ich sofort.

    Was wäre es für ein Segen gewesen, hätte eine Kommisarin dies beizeiten aufgedeckt.

  10. #10
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    Das habe ich mir auch gedacht, dass es vielleicht die Vorlage war. Das Buch ist gar nicht mehr zu bekommen, ich habe es mir per Fernleihe in der Bib bestellen müssen. Warum?
    Was die Autorin schreibt, ist so krass, dass man es eigentlich nicht glauben will. Aber genau das ist das Problem (wurde auch in dem Film so gesagt), dass manchen Sachen so unglaubwürdig sind, dass sie keiner glaubt und den Betroffenen deshalb nicht geholfen wird. Oft machen die Leute, gerade die professionellen Helfer, ja auch lieber die Augen zu.

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