hallo,

ob Frauen anderer Kulturen sich gegen oft jahrhundertalte Traditionen durchsetzen, ist irgendwie schon wieder ein anderes Thema. Oft ist es aber so, das "schlechte" Traditionen, wie z.B. auch die Beschneidung von kleinen Mädchen, erst durch die Öffnung zum Westen hin abgebaut werden können. Für mich macht es allerdings einen Unterschied, ob eine Frau ein Kopftuch trägt, oder ob sie auf grausame Weise misshandelt wird - einschreiten kann man bei beiden Dingen, aber das Maß muss stimmen. Zumal ein Kind sich schlechter durchsetzen kann als eine erwachsene Frau. Entscheidend ist die Aufklärung. Um beim Thema Beschneidung zu bleiben: Seitdem viele westliche Länder dagegen ankämpfen, hat zumindest bei einigen ein entscheidendes Umdenken stattgefunden.

Ich habe allerdings sozusagen am eigenen Leib erfahren, dass das deutsche Verständnis anderer Länder doch recht löchrig ist. Die Frauen in der Türkei oder Griechenland haben oft weitaus "mehr die Hosen an" als man es sich hierzulande vorstellt.

Und noch mal zur Klarstellung: Ich möchte keinen Unterschied machen zwischen Menschen, die freiwillig hier sind, und denen, die die Wahl hatten. Ich wollte damit nur verdeutlichen, dass viele eben nicht aus eigener Entscheidung hier sind. Und das jedem Menschen das Recht gegeben werden muss, sich einen Teil der Heimat zu erhalten - ob er nun aus Ankara kommt und jetzt in Bottrop wohnt, ob er aus Russland kommt und sein "Zelt" in Berlin aufstellt oder was auch immer.

Sicherlich sollte man sich in gewissen Dingen anpassen... wenn ich in Arabien unterwegs bin, ziehe ich eben einen längeren Rock an. Aber das hat für mich nichts mit Zwang oder Unterdrückung zu tun, sondern mit Respekt und Höflichkeit gegenüber den Befindlichkeiten anderer Mitmenschen.

Viele Grüße
Britta