Angst vor der Angst

[SiGuenther]

Hi!

Ich bin nach "Frauentausch" noch aufgeblieben und habe die Sendung "Die Angst vor der Angst" angeguckt.

Natürlich habe ich vollstes Verständnis für alle möglichen Ängste, ich befinde mich auch in Panik, wenn eine Spinne irgendwo vorbeikrabbelt.

Die eine Dame mit der Angst vor Schlangen und Echsen erschien mir allerdings nur völlig hysterisch und völlig ungewillt, sich mit ihrer Angst auseinander zu setzen.
Ich hatte den Eindruck, es macht ihr wesentlich mehr Freude, Aufruhr zu verursachen und anderen Leuten ständig von ihrer "Krankheit" zu erzählen.

Ich kann auch verstehen, dass jemand sich davor fürchtet, erbrechen zu müssen, wenn ihm oft übel ist, wie bei dem im Film gezeigten Mädel.

Ich verstehe allerdings nicht, warum man sich dabei das Leben auch noch selbst schwer machen muss:
Das Mädchen schlief nachts oft aufrecht in den Kissen, weil sie ständig Angst hatte, bei Erbrechen nicht rechtzeitig ins Bad zu kommen.

Durch meine Migräne habe ich schon viele Nächte damit verbracht, alle 30min zu erbrechen - ja, da stelle ich mir doch einen Eimer ans Bett! Den nehme ich dann liebevoll in den Arm, da wache ich kaum auf

Diese beiden Damen schienen mir schon ziemlich hausgemachte Probleme zu haben. Und professionelle Hilfe wollten sie wohl auch nicht in Betracht ziehen?

Liebe Grüße
Silke

[Mela1973]

Hallo Silke,

nun für mich sieht es einfach so aus.:Sie brauchen und wollen einfach nur Aufmerksamkeit!

Ansonsten hätten sie Hilfe in Anspruch genommen,das ist nun meine Meinung.

Aber ich kann das auch nur so sehen,da ich ja nicht direkt betroffen bin.

Liebe Grüße Mela

[SiGuenther]

Hi Mela!

Die Echsen-Dame hat ja zwar bei einem Terrarium-Chef so einen Anti-Angst-Kurs gemacht. Aber das war eine Gruppe, und die anderen beiden Damen hatten - angeblich, haha - Angst vor Spinnen.

So entnervt wie die schon war, bräuchte sie einen Psychotherapeuten für sich alleine.

Ich glaube nicht, dass die Panik vor etwas grundsätzlich damit zu tun hat, dass man Aufmerksamkeit erheischen will, nur bei dieser Dame schien es mir so. Und wie gesagt, die andere fand ich schlichtweg unpraktisch veranlagt

Liebe Grüße
Silke

[Mela1973]

Hallo,

ja ich habe ehrlich gesagt nur ein Stück davon gesehen,und wie gesagt die Dame kam mir so vor,als bräuchte sie Aufmerksamkeit und sonst nix!

Liebe Grüße

[fille]

Ihc habe die Sendungnicht gesehen und glaube dir aufs Wort, dass sie besonders extreme, unglaubwürdige Beispiele gebracht haben.

Aber ganz allgemein: Ängste und ihr Ausmaß können Nicht-Betroffene genauso wenig nachvollziehen wie Süchte oder Zwänge.

[Noémi]

Original geschrieben von fille
Aber ganz allgemein: Ängste und ihr Ausmaß können Nicht-Betroffene genauso wenig nachvollziehen wie Süchte oder Zwänge. [/B]

dito

Ich selbst habe mit Angstattacken zu tun gehabt und kann nur sagen, daß niemand beurteilen kann, wie schlimm so etwas wirklich ist, der das nicht kennt.
Ohne professionelle Hilfe wäre ich da nie rausgekommen.

Die Sendung habe ich nicht gesehen und es mag sein, daß es Leute gibt, die damit auf sich aufmerksam machen wollen, aber wer wirklich an einer Angststörung leidet, hat kein einfaches Leben!

[Lilibeth]

Ich habe es nicht gesehen. Aber: Wer wirklich unter einer Panik-oder Angststörung leidet, der lässt sich garantiert nicht im TV bei der Expositionstherapie filmen. Ich würde es jedenfalls nicht tun.

[Tatjana25]

Ich kann mich Noemi nur anschließen. Wer selbst noch keine Panikattacken hatte, kann sich da nicht wirklich reinversetzen.

[Tatjana25]

@Lilibeth: da gebe ich Dir auch recht. Ich habe die Sendung zwar nicht gesehen, aber kann es mir auch nicht vorstellen mit so etwas zum Fernsehen zu gehen

[SiGuenther]

Das war gar nicht der Punkt, den ich meinte. Natürlich kann sich niemand, der nicht selbst mal unter Panik gelitten hat, vorstellen, was so ein Mensch durchmacht.

Allerdings bekommt man den Eindruck, der Leidensdruck kann noch nicht hoch genug gewesen sein, wenn solche Leute sich keine professionelle Hilfe suchen. Und man fragt sich, ob sie eventuell in die Kategorie der Menschen fallen, denen das Jammern dann eben doch mehr Spaß macht als die Lösung des Problems.

Eidechsen und Schlangen kann man, meiner Meinung nach, ziemlich leicht vermeiden - ich hatte bisher nur im Urlaub im Süden mit diesen Teilen zu tun - aber gegen diese Spuck-Angst müsste man doch etwas unternehmen!

@Lilibeth, ich habe darüber auch schon "ernsthafte" Reportagen gesehen, in denen die Leute sich tatsächlich filmen ließen. Allerdings waren die auch sichtbar daran interessiert, ihre Angst zu überwinden - auch wenn es extrem schwer fiel.