@haus/gartenbesitzer: ärger mit baum des nachbarn...

[Akasha]

hallo

ich habe ein problem mit meinen neuen nachbarn, bzw. mit deren bäumen - eigentlich nur mit einem baum im speziellen.
unsere doppelgarage steht direkt auf der grundstücksgrenze und auf der seite des nachbarn steht dort ein baum. dieser baum ist mittlerweile so hoch wie unser haus und wächst - wer hätts gedacht - nicht nur nach oben sondern vor allem auch auf die seite - will heißen, drei von sieben kleinen stämmen dieses baumes (ob das botanisch korrekt ist wenn es mehr als einen stamm hat weiß ich nicht...) hängen über unserer garage und zwar mittlerweile schon komplett über die erste garage drüber (wir sprechen hier also nicht von einem ast, der 20cm rüberhängt sondern wirklich von dem halten baum, der sich unter der last der blätter und seiner größe nur noch auf unsere seite neigt)
so nun möchte ich natürlich diesen baum loswerden, aber googeln hat mir nicht wirklich weitergeholen, habe ich ein recht darauf, dass der nachbar diesen überhang von meinem grundstück entfernen muss?
nachdem ich jetzt schon zum zweiten mal innerhalb von 3 wochen die verstopfte dachrinne auf der garage saubermachen musste (und damit leider die sich im entstandenen stausee fröhlich badende amsel vertreiben musste ) bin ich langsam genervt und will mir gar nicht vorstellen, was passieren würde, sollte dieser baum auf das dach meiner garage stürzen...
help

[Rebecca de W.]

Jaja, dieses Thema verfolgt mich auch seit Monaten. Neben unserem vermieteten Mehrfam.-Haus, steht auch auf dem Nachbargrundstück so ein Prachtbaum, der alles vollaubt auf unserem Grundstück und bestimmt beim nächsten Sturm Ärger macht. Da auf mehrere nette Briefe der Besitzer nicht reagiert hat, haben wir unseren Anwalt eingeschaltet. Ich kann nur sagen: die deutsche Rechtsprechung ist mal wieder eindeutig uneindeutig, aber ein Recht hast Du nicht! Es sei denn, der Baum ist krank und morsch. Ansonsten gibt es Urteile, die da besagen, wenn der Baum schon Jahre steht, hat sich so eine Art Gewohnheitsrecht daraus entwickelt. Wenn ich also da einziehen würde, und der Baum steht schon 5 Jahre, habe ich Pech gehabt, dann hätte ich schon vor 5 jahren reagieren müssen. Da hat mir leider das Haus noch nicht gehört, insofern hat mich der Baum nicht gestört. Jetzt lache bitte nicht, das ist ernstgemeint, unser Anwalt hat mir Präzedenzfälle vorgelegt. Am besten versuchst Du, Dich mit dem Nachbarn zu einigen, da alles gerichtliche ausgehen kann wie das Hornberger Schießen. Unser Nachbar hat leider überhaupt keine Lust, Geld oder Arbeit in diesen Baum zu investieren, und schlug unsvor, störende Zweige doch selber abzuschneiden. Dies darf natürlich nur außerhalb der Wachstumsperiode im Herbst erfolgen. Wenn ich das dann unfachgemäß mache, und der Baum schmeißt das Laub, tja, wahrscheinlich bin ich dann regreßpflichtig. Mann, ich rege mich schon wieder auf, wenn ich darüber nachdenke. Eine Hilfe ist das aber leider nicht wirklich für Dich...

[Grauwolf]

Akasha, da kann ich Rebecca de W. nur zustimmen. Unser Nachbar hat ein ähnliches Problem mit unserem Flieder. Zum Glück schmeisst der sein Laub nur auf seinen Rasen und nicht in die Dachrinne. Insofern haben wir auch kein wirkliches Problem miteinander.
Versuche es doch Mal mit anwaltlichem Rat. Die verstopfte Dachrinne könnte unter Sachbeschädigung fallen. Aber wie man weiss, auf See & vor Gericht ......

[Frika]

Was ist es denn für ein Baum? Ist er krank, oder warum sollte er beim Sturm umfallen?

[Akasha]

danke für eure hilfe

da das haus und anscheinend auch der baum aus den spätzen 70ern stammen ist die 5jährige einspruchfrist wohl schon vorbei

eine freundliche einigung mit dem nachbarn wird wahrscheinlich nicht möglich sein (die vorbesitzer haben es auch nicht geschafft), versuchen werde ich es natürlich trotzdem

@Frika: dieser baum ist wohl einfach nicht dafür gedacht so hoch zu werden, die äste wachsen überhaupt nicht mehr nach oben sondern hängen nur noch zur seite runter und man kann fast dabei zuschauen, dass sie sich immer weiter nach unten beugen. jetzt sind sie vielleicht noch 1,50m über der garage, wenn da erst mal schnee drauf liegt oder ein richtiger sturm kommt und das ding abbricht dann landet es richtig schön mitten auf meiner garage - und ob ein flachdach aus den späten 70ern das so gut übersteht?

[Frika]

Was ist es denn für ein Baum?

Normalerweise krachen Äste unter Schneelast nicht einfach so runter, sondern sie biegen sich langsam nach unten, bis sie irgendwann knicken. Das geht aber meist ganz langsam, so daß man es kaum merkt.
Steht der Baum nah bei einem Haus, ist die Gefahr bei einem Sturm umzufallen, auch sehr gering. Problematisch sind Bäume, die frei stehen und dem Wind direkt ausgesetzt sind.

Du kannst einen Gutachter beauftragen sich den Baum anzugucken, der dann feststellt, ob Gefahr bei Sturm besteht. Wer die Kosten dafür zu tragen hat, kann ich dir allerdings nicht sagen.

[Akasha]

ich hab keine ahnung welche baumart das ist.

der baum hat unten einen einzigen stamm, aber der hat sich dann erst mal (vor vielen vielen jahren ) in zwei stämme unterteilt auf dem weg nach oben und mittlerweile sind es also sieben kleinere stämme, die nicht mehr wirklich nach oben wachsen sondern wohl die last der äste nicht mehr tragen können und deswegen zur seite wegknicken, schon unter ihrer eigenen last, und sich nicht mehr aufrecht halten können. 4 davon hängen in seinen garten rein, drei davon hängen über meiner garage und neigen sich wohl immer weiter nach unten (schon in den 3 monaten in denen das haus mir gehört, hat sich hier einiges nach unten getan.)

na ja ich werde heute abend mal vorstellig werden und aufs beste (= verständnis) hoffen ...