Hallo Blanche,

Du hast in dem Therad "was tun gegen sackende Konturen", folgende Frage bzgl. der Nebenwirkungen von Botox gestellt:

Zitat:

"Ueberhaupt fände ich es gut, solche Dinge zu thematisieren, also

- wenn möglich -

öffentlich und nicht per PM, denn ich glaube, dass jeder sich selbst verantwortungsbewusste Mensch sich für die Nebenwirkungen von medizinischen Behandlungen interessiert, in diesem Fall in der kosmetisch/plastischen Richtung."

Da der andere Thread etwas aus dem Ufer gelaufen ist, möchte ich Dir folgende Nachricht meines Bruder zukommen lassen- für weitere Fragen, stehe ich allerdings nicht zur Verfügung, da ich kein Mediziner bin und kann das nicht überprüfen:

Seine Antwort:

"nur mal ganz kurz wie es zu diesen Vernarbungen bzw. Degenerierungen kommen kann bzw. kommt:
Das Botulinumtoxin A (BTX-A)ein Nervengift ist und wie es im eigentlichen Sinne funktioniert, brauche ich ja wohl nicht zu erklären, das solltet ihr ja schon wissen. Sollte Interesse am genauen Wirkungsmechanismus bestehen, dann schreib mir oder ruf mich an und dann werd ich das auch nochmal auführen, wieso BTX eigentlich Falten glättet.
Histologisch betrachtet ist diese Umwandlung von Gewebe ein natürlicher körperlicher Prozess, der dort lokal am Injektionsort als Reaktion stattfindet. Alle (zumindest nahezu alle) Strukturen im Körper des Menschen sind auf eine gewisse Funktionalität ausgelegt. Wird diese Funktionalität der Struktur auf irgendeine Art und Weise, wie z.B. durch die dauerhafte Blockierung einer Struktur, hier Muskel, mittels eines Nervengiftes gestört/unterbunden, so greift im Körper ein Degenerations- bzw Denervierungsmechanismus. Das heißt um es einfach zu umschreiben, der Körper baut die Strukturen denen nun keinerlei Funktion zu gute kommt ab und zu Bindegewebe um! Innerhalb von 2 Wochen atrophieren in vitro exponierte Muskeln. Zwar scheint dies in vivo nicht in hundertprozentig vergleichbarer Form zu erfolgen (wobei ich das Wort "scheint" hier betonen möchte!!), da wohl nach ca. 2-3 Monaten Regenerationsprozesse einsetzen, welche nach 4-8 oder ev. mehr Monaten zu einer nahezu (und hier möchte ich das "nahezu" betonen) vollständigen Regeneration führen. Histologische Untersuchungen können aber noch über Jahre Veränderungen nachweisen. Da BTX ja ständig mehr oder weniger nachgespritzt werden muß, kann man eventuell davon ausgehen, daß mit zunehmender Therapiedauer diese strukturelle Veränderung deutlicher und sichtbarer wird. Dies würde sich ja auch mit den Aussagen meines Professors decken und mit meinen eigenen Beobachtungen von denen ich dir ja erzählt hatte. Jedoch sind manche Details der klinischen Wirkung trotz mehrjähriger histologischer Nachbeobachtungen bisher nicht eindeutig geklärt. Dies wird auch der Grund sein, warum diese histologischen Veränderungen wahrscheinlich nirgendwo als "Nebenwirkungen" erwähnt werden, würde das Geschäft stören.
Desweiteren kann eine solche "Vernarbung" des Gewebes durch eine allergische Reaktion auf BTX entstehen oder durch entzündliche Prozesse aufgrund unsterlilen arbeitens seitens der Ärzte.
So, daß wäre kurz *lach* die Erklärung!
BTX A ist an sich ein sehr sicheres Medikament, jedoch ist und bleibt es auch ein Nervengift! Die Liste der Nebenwirkungen ist recht umfangreich, weshalb eine Bagatellisierung der Anwendung nicht gerechtfertigt ist, dies sollte auch jedem klar sein!! Das einzig positive an den Nebenwirkungen ist halt, daß diese nach Wochen oder Monaten meißt selbst verschwinden. Jedoch würde ich nicht unbedingt 6 Monate mit einem hängenden Mundwinkel sabbernd durch die Straße gehen wollen, oder schielend aufgrund eines gelähmten Augenmuskels, dies ließe sich noch beliebug fortsetzen! Wird eine falsche Muskelpartie durch das BTX betroffen (BTX kann auch diffundieren) kann es die "Falten" sogar noch verschlimmern...
So, daß sollte doch fürs erste reichen!?
Der Text unterliegt meinem Copyright! "